Mülheim. Ein Leck an einem Gas-Auto in Mülheim hat die Feuerwehr die ganze Nacht in Atem gehalten. Weil es so heiß war, bestand akute Explosionsgefahr.
Ein außergewöhnlicher Einsatz hat die Feuerwehr Mülheim fast zwölf Stunden lang beschäftigt, die ganze Nacht hindurch. Ein geparktes Gas-Auto am Humboldthain in Heißen hatte ein Leck - ausgerechnet am extrem heißen Dienstag. Entsprechend hoch war die Explosionsgefahr. Erst am frühen Mittwochmorgen gab es Entwarnung.
Nach Angaben der Feuerwehr hatten Anwohner am Dienstagnachmittag gegen 16.40 Uhr starken Gasgeruch und ein zischendes Geräusch an einem geparkten Pkw gemeldet. Der Löschzug der Wache Heißen samt Führungsdienst rückte aus. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte schon eine hohe Gaskonzentration rund um das Auto fest.
Explosion eines Gas-Autos drohte in Mülheim-Heißen
Wegen der hohen Außentemperaturen hatten sich der Asphalt sowie auch Teile der Karosserie auf über 55° C aufgeheizt. Unter dem Fahrzeug hatte sich bereits eine hohe Gaskonzentration angesammelt, so dass eine Entzündung des ausgetretenen LPG-Gases drohte: Messungen ergaben, dass im Umfeld des Wagens eine explosionsfähige Atmosphäre bestand.
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Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt, das Auto mit einem Strahlrohr und einem Wasserlüfter gekühlt. Das Flüssiggas sei sehr langsam ausgeströmt, erläutert Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes. „Es gab keine Möglichkeit, das Leck abzudichten, weil wir nicht wussten, wo genau es sich befindet.“
Flammpunkt bei 50 bis 60 Grad - so heiß war der Asphalt
Wegen der Hitze war die Situation besonders heikel. „Ein Kilo Flüssiggas ergibt 10.000 Liter explosionsfähiges Gasgemisch“, erläutert Drewes. „Der Flammpunkt liegt bei 50 bis 60 Grad, so hoch war die Asphalttemperatur. Wir mussten also sehr vorsichtig sein.“ An einem kühleren Tag hätte man den Wagen auf freies Gelände schleppen und das Gas in einem gesicherten Bereich ausströmen lassen können.
Die Mülheimer Feuerwehr zog auch Fachberater in Sachen Flüssiggas hinzu, über eine spezielle Hotline. Auf deren Rat hin wurde die Umgebung gekühlt, immer weiter gemessen. Ab 20.30 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr dabei durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Heißen unterstützt, die eine Sicherheitswache stellten. Erst im Morgengrauen gegen 4.30 Uhr war der Einsatz beendet. Nicht der erste dieser Art, den die Feuerwehr Mülheim absolviert hat, aber der erste bei tropischen Temperaturen.