Mülheim. Offenbar grundlos stach ein Mann (50) eine 81-Jährige in Mülheim nieder. Sie schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Ermittlungen wegen Mordversuchs.
Der 81-jährigen Mülheimerin, die am Mittwochmittag aus heiterem Himmel vor einem Kiosk in Dümpten niedergestochen wurde, geht es offenbar etwas besser. Wie die Polizei am Freitag auf Anfrage mitteilte, besteht keine Lebensgefahr mehr. Die Frau war schwer verletzt worden. Der Tatverdächtige konnte dank eines aufmerksamen, mutigen Amazon-Fahrers festgenommen werden, teilte die Polizei mit. Er befindet sich auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg in Untersuchungshaft.
Gegen 12 Uhr mittags habe sich die Seniorin vor dem Kiosk an der Mühlenstraße/Ecke Springweg mit einem Nachbarn unterhalten. Der Tatverdächtige – ein 50-jähriger Niederländer – habe sich an eine Mitarbeiterin der Trinkhalle gewandt, um eine Pfandflasche einzutauschen. Die Mitarbeiterin lehnte dies ab, weil ein Etikett fehlte, berichtete Pressesprecher Pascal Schwarz-Pettinato am Donnerstagvormittag auf Nachfrage. Der Mann sei daraufhin unverrichteter Dinge abgezogen.
Ohne jede Vorwarnung unvermittelt das Messer in den Rücken gestochen
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Allerdings nicht für lange Zeit: Kurz darauf sei der 50-Jährige wieder an dem Kiosk erschienen – und habe der unbeteiligten Seniorin ohne jede Vorwarnung unvermittelt ein Messer in den Rücken gestochen. Ihre Verletzungen sind so schwer, dass zunächst Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden konnte. Die Frau war direkt nach der Tat in ein Essener Krankenhaus eingeliefert worden.
Nach der Attacke sei der Mann Richtung Nordstraße geflohen. Ein Hermes-Fahrer aber habe ihn beobachtet und sei hinterhergeeilt. „Er konnte ihn überwältigen und festhalten, bis die Polizei da war“, so Schwarz-Pettinato. Die Tatwaffe sei sichergestellt worden, eine Mordkommission wurde eingerichtet. Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes.
Zum Motiv der Mülheimer Tat ist bislang noch nichts bekannt
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Zum Motiv ist bislang absolut nichts bekannt. „Die Frau hatte keinen Kontakt zu dem Mann, hat überhaupt nicht mit ihm gesprochen und es kannte ihn auch niemand von den Beteiligten“, hieß es. Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Mannes lagen der Polizei zunächst ebenfalls nicht vor.