Mülheim. Die Feuerwehr hat Sonntagnacht einen Hausbrand gelöscht. Die Bewohner wurden schwer verletzt. Ein Anwohner berichtet von dramatischen Szenen.
Auf der Heimaterde hat es am Sonntagabend an der Kolumbusstraße in einem Einfamilienhaus gebrannt. Die beiden Bewohner wurden schwer verletzt und liegen im Krankenhaus.
„Die Lage vor Ort war dramatisch. Als wir ankamen, lag die ältere Frau schwer verletzt auf dem Rasen im Garten“, sagte Thorsten Drewes, Pressesprecher der Feuerwehr, später. Ihr Zustand gelte derzeit als kritisch. Auch ein Anwohner berichtete von dramatischen Szenen.
Bei dem Brand in Mülheim wurde ein Bewohner aus den Flammen gerettet
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Wer am Montagmittag auf der Kolumbusstraße entlangspaziert, ahnt nicht, was in der Nacht zuvor passiert ist. Die Vögel zwitschern friedlich in der Siedlung und die vordere Seite des Hauses sieht erstaunlich normal aus. Keine Spuren von einem Brand. Lediglich ein Klebezettel an der alten Holzeingangstür weist auf den tragischen Vorfall hin. „Amtliche Siegelmarke: Wer dieses Siegel beschädigt, macht sich strafbar“, steht darauf.
Genau hier kämpfte die Feuerwehr mitten in der Nacht zum Montag gegen riesige Flammen im ersten Obergeschoss an - zwei Stunden lang. Gegen 23 Uhr war sie am Einsatzort angetroffen, nachdem einige Anwohner per Telefon einen Brand gemeldet hatten. Es sei dichter, schwarzer Rauch aufgestiegen und zwei Personen hätten sich noch im Gebäude befunden.
„Ein besonderer Dank gilt den Ersthelfern vor Ort. Unter Einsatz ihres eigenen Lebens haben sie sich Zugang in das verrauchte Gebäude verschafft und einen älteren Herren aus dem Gebäude geführt“, erklärte die Feuerwehr in der Nacht. Er solle mit einem Wassereimer versucht haben, das Feuer zu löschen. „Das hat aber nicht geklappt. Ein Nachbar hatte zum Glück den Schlüssel vom Haus und konnte ihn aus den Flammen befreien“, erzählt Anwohner Marcus Thiele. Das Ehepaar erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde vom Notarzt in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Nachbar: Bewohnerin soll vom ersten Stock aus dem Fenster gesprungen sein
Am Tag danach: Je nachdem, wie der Wind am Montagmittag steht, riecht es verkohlt. Wer einmal um das Haus auf der Heimaterde herumläuft, sieht dann auch, wieso: Ein kleines Seitenfenster ist zerborsten und eines im ersten Stock ist völlig zerstört. Nur der ehemals weiße Rahmen ist übrig geblieben und voll von schwarzem Ruß.
Dahinter tut sich ein dunkles Loch auf. Es soll das Schlafzimmer des älteren Ehepaares sein, in dem das Feuer laut Nachbar wohl ausgebrochen ist. „Die ältere Dame ist wahrscheinlich aus dem ersten Stock durch das Fenster gesprungen. Sie muss auf den Rollladenkasten gefallen sein, der darunterliegt. Der ist ja komplett verbeult“, sagt Marcus Thiele. Er wohnt zwei Hausnummern weiter und kann aus seinem Garten direkt auf den Unglücksort blicken.
Angrenzende Häuser an Mülheims Kolumbusstraße mussten evakuiert werden
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Die angrenzenden Häuser an der Kolumbusstraße mussten in der Nacht für mehrere Stunden evakuiert werden. „Es war furchtbar. Plötzlich stand die Polizei vor unserer Tür. Wir haben unsere sieben Sachen zum Flüchten gepackt und sind raus auf die Straße“, so Thiele.
Die Angst sei groß gewesen, dass das Feuer auf andere Gebäude überschlägt. „Die Flammen waren riesig und der Wind sehr stark. Aus den Fenstern kam ein riesiger Feuerball und vor lauter Rauch hat man kaum etwas gesehen“, erinnert sich der 53-Jährige. Vier Löschfahrzeuge seien im Einsatz gewesen. Die Aufräum- und Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den frühen Montagmorgen. Wie es zu dem Brand kam, ist bislang unklar. Die Polizei ermittelt.