Mülheim. Beim Spielen im Wald haben Kinder Gebeine gefunden. Manche Mülheimer fragen sich: Stehen sie im Zusammenhang mit prominenten Vermisstenfällen?

Es war eine Szene wie im Krimi: Beim Spielen in einem Mülheimer Wald haben Kinder am 9. September menschliche Knochen gefunden. Etliche Menschen fragten sich schnell: Stehen die Gebeine vielleicht im Zusammenhang mit einem der prominenten Vermisstenfälle in der Stadt? Wird einer der ominösen Fällen nun womöglich aufgeklärt? In den sozialen Netzwerken wird rege diskutiert, das Rätselraten ist groß. Und es mehren sich die Stimmen, die behaupten, die Identität der verstorbenen Person sei längst geklärt.

Das aber ist mitnichten der Fall, betont Sylvia Czapiewski, Sprecherin der hiesigen Polizei, am Freitagmorgen auf Nachfrage. Man habe zwar „eine starke Vermutung“, um wen es sich bei dem oder der Toten handeln könnte, und deshalb auch schon mit potenziellen Angehörigen gesprochen. „Doch noch gibt es keine abschließende Beurteilung, keine 100-prozentige Sicherheit.“ Man müsse „rechtlich sauber bleiben“ und könne sich nicht an Mutmaßungen beteiligen.

Laut Rechtsmedizin gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden

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Die Schüler waren nahe der Waldorfschule in Mülheim-Heißen auf die Knochen gestoßen. Später waren noch ein Schädel und Kleidungsstücke gefunden worden. Laut Rechtsmedizin gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden, hieß es schon vor einigen Tagen.

Die Staatsanwaltschaft und die Rechtsmediziner stecken laut Czapiewski noch mitten im so genannten Todesermittlungsverfahren. Untersucht werde dabei unter anderem die DNA, auch ein Zahnabgleich vorgenommen. „Frühestens Ende nächster Woche liegt das Ergebnis vor“, so Sylvia Czapiewski.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine seit 2016 vermisste Person

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Die Polizei geht mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich um eine seit 2016 vermisste Person handelt – den Spekulationen über bekannte Mülheimer Vermisste dürfte dieses Datum entgegenstehen. Der Promi-Gastronom Santo Sabatino wird seit Sommer 2017 vermisst. Und die Mülheimerin Birgit Rösing genannt Storck seit 2018. Spezielle Man-Trailer-Hunde hatten ihre Spur damals bis in ein Gebiet in der Rhön nachverfolgt, wo ein Teil der Familie regelmäßig gejagt hat. Die Polizei setzte Dutzende Kräfte ein, Hubschrauber und Leichenspürhunde – fand aber nichts.

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