Altena. .
Nicht alles ist multimedial, aber interaktiv: Die Väter des Burgaufzugs nahmen den Rat auf eine erste virtuelle Reise vom „Neuen Tor zur Burg Altena“ und den Erlebnis-Aufzug bis hoch zum Schloss.
Das neue Tor zur Burg Altena: Die virtuelle Reise beginnt gleich im Eingang in der Fußgängerzone Lennestraße mit einer Art Appetithappen: Ein zehn Meter hohen und 13 Meter tiefes Tor aus Corten-Stahl bildet das eigentliche „neue Tor“ zur Burg Altena. Es steht sieben Meter hinter der heutigen Hinne-Fassade und umgrenzt so mit den Nachbarhäusern einen kleinen Platz.
Architekt Klaus Hollenbeck möchte das Tor nicht als Gebäude, sondern als Skulptur verstanden wissen. Die rostigbraune Optik soll an die rustikal steinerne Bauweise der Burg Altena anknüpfen. „Erst mit diesem repräsentativen Eingangsgebäude setzt der Burgaufzug auch nach außen ein Zeichen, das den Qualitätsansprüchen, die an ein Regionale-Projekt gestellt werden, genügt“, heißt es in der Vorlage für den Rat, der die Pläne am Montag absegnete.
Eine gläserne Front öffnet den Blick auf ein auch nachts angestrahltes Modell der Burg Altena aus Plexiglas, dessen Bauteile explosionsartig nach außen streben. Der Blick des Besucher wendet sich auf ein Ölgemälde des alten Graf Diedrich zu, der durch Bewegungsmelder animiert zum Leben erwacht. Im Zwiegespräch mit einer Fledermaus übernimmt der alte Graf die Führung.
Bereits am Beginn des Tores öffnet sich der Blick auf den Burgberg. Dort wollen die Planer eine Röhre aus dem Berg heraus kommen lassen. Zwischen Tor Schacht steht das Kassenhäuschen. Denn einige Euro wird der Besucher schon bezahlen müssen für das zusätzliche Edutainment. Ab hier dauert das Event im Aufzug etwa eine halbe Stunde, haben die Erlebnis-Planer ausgerechnet.
Der Aufzug-Querschnitt wird bis zum Herbst 2013 auf 16 Quadratmeter vergrößert.
Sechs Tore öffnen sich für den Besucher. Unter anderem Beamer, Monitore und Hörstationen erzählen sagenhafte Geschichten. Damit löst sich das Konzept des Erlebnis-Aufzuges von der Idee, in die Burg zu führen und dem musealen Konzept dort Konkurrenz zu machen. Stattdessen greifen die Macher einen eigenen, emotionalen Erzählstrang auf.
Darin geht es beispielsweise um den Namen-Ursprung der Burg („allzunah“). Der Besucher erlebt Bergbau-Flair, was an Felsenmeer und Balver Höhle anknüpft. Zweifelmut, Anschlag, Angst und Schreck: Diese Altenaer Ortsnamen animieren schon seit fast ewigen Zeiten die Fantasie der Menschen und künftig auch die der Passanten am Tor Nr. 4.
„Edutainment“: Mit dem Heiligen Einhard kommt es auf das Thema Wasser. Der Burgbesucher schreitet über virtuelles Wasser. Schritte über den leicht unebenen Boden lösen Wellen aus. Ein Krug zerspringt, wie einst bei Einhard.
Zwischendurch verschaffen „Hörknubbel“ interessierten Besuchern weitergehende Informationen, so dass aus 30 auch schnell mehr Minuten Besuchszeit werden dürfen.
Sagenwelt: Der Weg unter die Burgfeste verläuft bewusst nicht gerade, damit der Gast eben nicht von vorn bis hinten gleich alles sieht.
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„Wandel“: Mit Wieland geht es um Eisenverarbeitung. Phosphoreszierende Farbe an den Höhlenwänden verschaffen dem Tor ein eigenes Flair. Wenn Stroboskopblitze das Dunkel erhellen, bilden sich die Silhouetten der Gäste an den Wänden ab. So können sie mit den gezeichneten Figuren interagieren. Die tauchen in einen Schalltrichter aus Hämmern, Feuerlodern, Gänsegeschnatter und Wasserrauschen ein. Unter dem Titel „Wandel“ steht das letzte Tor.
Unterirdischer Wartesaal: Nun geht es in einen etwa 80 Quadratmeter großen Warteraum. Hier erstarrt der gute alte Graf Diedrich wieder in seinem Holzrahmen. Es geht in den Aufzug, der 15 Personen Platz bietet - die virtuellen Ritter, die sich mit herein drängen, nicht eingerechnet.
Und dann in rund zwei Minuten die 75 Meter hoch zwischen die Burgmauern.
Attraktion: In der ehemaligen Wagenremise öffnen sich die Türen wieder und man steigt direkt aus auf den oberen Burghof. Der Rückweg erfolgt im Normalfall über die Bühne.