Altena. .

An einem solchen Tag gibt es viele Geschichten und Anekdoten. Eine ist die vom wertvollen Schatz aus alter Zeit, auf die der hochmoderne Bohrer für den Burgaufzug stoßen könnte. Doch von einem solchen Sensations-Fund würde weder die Stadt Altena noch der Märkische Kreis profitieren: Er gehörte dem für Denkmalschutz zuständigen Landschaftsverband Westfalen-Lippe.

90 Meter tiefin den Berg

Gemächliche 180 Mal pro Minute dreht sich der Bohrer, der seit gestern von Burg Altena aus in den Berg eindringt. In Schritten von 1,50 Metern geht es ins Gestein. Insgesamt 90 Meter tief muss der Bohrer vordringen. Nur 15 Zentimeter Durchmesser misst zunächst das Löchlein bei dieser Probebohrung. Der geplante Aufzugsschacht dagegen wird einen Durchmesser von stattlichen sechs Metern haben.

Allerdings: Wenn nach den Sommerferien das Riesenloch für diesen Schacht entsteht, tritt der Bohrer nur von der Innenstadt aus in Aktion. Ein feierlicher Moment ist dann zu erwarten, wenn er oben im Berg ankommt – und sich auf der Burg buchstäblich die Erde öffnet. „Wir haben noch nicht überlegt, was wir aus diesem Anlass machen“, meinte gestern Stadtplaner Roland Balkenhol schmunzelnd.

Routiniert geht die Truppe um Bohrmeister Udo Weber von der Firma Schützeichel GmbH und Co. KG aus Neustadt/Wied zu Werke, die das Großgerät bedient und die Gesteinsproben sorgfältig in Holzkisten ablegt. „Das ist ein ungewöhnliches Projekt“, so Weber über den Burgaufzug.

Normalerweise ist er mit seinem Team bei Arbeiten für den Tunnel- oder Brückenbau im Einsatz, bundesweit und im benachbarten Ausland. In Altena steht er aber nicht nur an dem High-Tech-Bohrer, sondern auch vor der TV-Kamera. Das Interesse an seiner Arbeit und der seiner Kollegen ist beachtlich.

Bohrmeister vorder TV-Kamera

Mit reichlich Verspätung kam gestern Bürgermeister Andreas Hollstein zur Bohrstelle. Ausgerechnet am Tag, an dem das erste kleine Loch für den Burgaufzug gebohrt wurde, stand Altenas erster Bürger wegen eines mächtigen Tagesbruchs auf der A45 im Stau. Auch das ist eine der kleinen Geschichten rund um den 19. Januar, der in der Historie des Burgfahrstuhls ein markantes Datum werden dürfte.