Altena. Flink wie der Burgaufzug einmal die rund 90 Meter Höhenunterschied überwindet, gehen auch seine Planer ans Werk. Zum Sommer hin soll die Ausschreibung der Bauarbeiten für dieses ebenso ehrgeizige wie einzigartige Projekt an der Lenne erfolgen, Baubeginn noch in diesem Jahr sein.

Frohe Kunde also, die gestern Mittag Dipl.-Ing. Michael Löffler als Verantwortlicher Projektleiter aus dem Unternehmen CDM Consult im Rathaus verbreitete. Eine anspruchsvolle Aufgabe gelte es hier zu lösen, doch sind er und seine Mitstreiter der anderen beteiligten Firmen guten Mutes, das zu schaffen.

Erst einmal gelte es, Fragen zu stellen, die Informationen umzusetzen und dann mit den eigentlichen Planungen zu beginnen. Erste Erkundungsbohrungen in dem „freundlichen“ Schiefergestein („hart, aber nicht zu hart“) des Burgberges sind bereits für die kommende Woche terminiert.

Ohne Sprengungen geht’s nicht ab

Apropos Bohrungen: Ohne sie und auch ohne Sprengungen geht die Sache naturgemäß nicht ab. „Aber das ist heutzutage wirklich ganz harmlos“, versichert Michael Löffler. Und zur Freude von etwaigen Anwohnern und Spaziergängern auf dem Burg-Rundweg deutlich leiser als der Einsatz eines kreischenden, rumpelnden, klappernden Bohrmeißels.

Speziell das Vorantreiben von Stollen und Schacht liegt dabei in der Verantwortung einer Frau: Dipl.-Ing. Elisabeth Akelbein kümmert sich für CDM um den Bereich Spezialtiefbau. Ursprünglich, sagt die Bauingenieurin, habe sie eigentlich Kunst studieren wollen. Eher durch Zufall stellte sie fest, dass Statik doch spannender sei als Künstlerisches. Und so kümmert sie sich mit nunmehr zwölf Jahren Berufserfahrung heute um Tiefbau- und Tragwerksplanung, Erdstatik und Gebirgsmechanik.

„Natürlich stehen wir alle unter Zeitdruck“, sagt Michael Löffler im Namen der Planer-Runde. Trotzdem: 2013, so die feste Überzeugung der Experten, soll das „geniale Projekt“ fertig sein. Ist der (geschlossene) Aufzug mit seinen zwei Röhren in Betrieb, soll eine Kabine 16 Personen aufnehmen können. Bei einer Geschwindigkeit von etwa 2,5 Metern pro Sekunde, erläutert Dipl.-Ing. Ralf Ducqué, dauere es etwa 30 Sekunden, um die rund 90 Meter Höhenunterschied bequem und vor allen Dingen inklusive Bespaßung zu bewältigen. Er und sein Team von PKA Planungsgesellschaft Karnasch stehen für die Technische Ausstattung, für Klimatiesierung, Strom und Luftbeschaffenheit. In enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr der Burgstadt kümmert sich Dipl.-Ing. Ralf Hartmann-Linden um Erfüllung der Brandschutzauflagen.

Bei aller Freude über diese neue reizvolle Herausforderung: Das Sauerland und speziell das Lennetal ist Michael Löffler nicht unbekannt. Hat doch CDM bereits den Hestenbergtunnel in Plettenberg aus dem Fels gebrochen.

Ein Burgaufzug entwickelt Dramaturgie

„Aber ein Tunnel“, findet Altenas Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein, „ist eben nur etwas Funktionales.“ Der Burgaufzug hingegen entwickele Dramaturgie und bringe jede Menge Leben in die Stadt. Davon wollen sich im Verlauf der Arbeiten sowie bei der „Jungfernfahrt“ auch hochrangige Politiker überzeugen. Entsprechende Einladungen sollen rechtzeitig ergehen.