Altena. . Mit dem „neuen Tor“ zur Burg Altena setzt die Stadt einen Lichtpunkt in der Lennestraße. Bürgermeister und Burgaufzug-Planer lüfteten gestern die ersten Details der endgültigen Bauplanungen. Sagenhaft und multimedial beginnt die Reise ins Mittelalter. „Explosions-Ansicht“ des Schlosses und sprechender Bilderrahmen a la Harry Potter wecken gleich im zehn Meter hohen Eingangstor Emotionen.
Ab September wird gebohrt, 13 Monate später soll die Aufwärts-Fahrt zur Burg starten. Aufwärts gehen bereits jetzt die Kosten, was zunächst negative Emotionen im Rat weckte. Bürgermeister und Stadtkämmerer mussten gestern mit Vorschlägen zur Kompensation der erwarteten Mehrkosten glänzen.
Statt 5,7 Millionen stehen inzwischen 6,8 Millionen Euro im Kostenplan. Der unterirdische Höhlenbau samt Sicherheitskonzept verschlang mehr Ingenieurstunden als der Zuschussgeber zulässt und als das Fraunhofer-Institut damals geschätzt hatte. Doch dieses Problem löst die Stadt über einen Regiebetrieb: Der darf die Mehrwertsteuer verrechnen – unterm Strich ein Plus von 19 Prozent in der Baukasse.
Nicht enthalten darin ist das „neue Tor zur Burg Altena“. Das rostig-braune, zehn Meter hohe und 13 Meter lange Portal soll als Element des Stadtumbaus aus Städtebau-Fördermitteln finanziert werden.
Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein formuliert es süffisant: „Wir generieren aus Einsparungen einen Mehrwert.“ Denn die 600 000 Euro liegen nach dem Bau der Lenneuferstraße noch im Fördertopf.
Architekt Klaus Hollenbeck würdigte die Maßnahme „Wir holen die Burg als Lenneufer“ gestern im Rat noch einmal als einzigartiges Projekt. Nicht alles ist multimedial und trotzdem interaktiv. Gemeinsam beschrieben die fünf Planungschefs jeweils ihren Part der Burgaufzug-Pläne. Besucher betreten die Erlebnisanlage durch ein 10 Meter hohes Tor, das wie eine große Röhre im gläsernen Kassenbereich mündet.
Dort erlebt der Gast bereits seine erste Überraschung: Unter einem auch nachts angestrahlten aufgesplitterten Modell der Burg herschreitend, blicken sie auf ein Ölgemälde des Grafen Diedrich. Angeregt vom Bewegungssensor erwachen der alte Graf und eine Fledermaus zum Leben wie auf Harry Potters Zauberschule und begrüßen den Zuschauer.
Noch vor der Kassentheke schiebt sich eine Röhre aus dem Burgberg. Sechs weitere Tore mit sagenhaften Geschichten über die Herkunft des Namens Altena, über Sauerländer Höhlen, Wasser und Eisen.
Bis zu 200 Besucher dürfen gleichzeitig in den Schacht zwischen Kasse und Aufzug. Der Aufzug befördert 15 Personen auf einmal – ohne die virtuellen Wegbegleiter auf den Monitoren.