Altena. .

Im Online-Forum der Südwestfalen-Agentur gehen die Wogen hoch. Fast ausschließlich Skeptiker und Kritiker der Stadtentwicklung greifen die Einladung zur Diskussion im World-wide-Web auf. Sie verunglimpfen die mit der technischen Umsetzung beauftragte Agentur Pfiffikus und schimpfen über vermeintliche „Experten“ der Stadtverwaltung und den Stadtrat.

Voll Häme machen sie sich lustig über die ersten Probleme an der Burgaufzug-Baustelle. Wie berichtet, lässt sich die Brandmauer zum Nachbarhaus nicht wie geplant absichern. Die Realität entspricht nicht dem, was in den Bauplänen steht. Nach Aussagen des städtischen Gebäudemanagers Uwe Krischer werden nun lange Eisenträger vor die Wand gestellt, die wiederum von diagonal laufenden Trägern abgestützt werden.

Die Mehrkosten von 10.000 Euro fielen deshalb nicht ins Gewicht, weil der Abriss für 150.000 Euro und damit ein Viertel unter der geplanten Summe vergeben wurde.

Das sehen die Kritiker anders: „Da sind wohl in Altena mal wieder richtige Könner unterwegs!“, schreiben nun die Kritiker im Forum der Südwestfalen-Agentur. „Wenn schon am Anfang eines solch bedeutsamen und ,großen’ Projektes die Probleme und Schwierigkeiten über die Köpfe der Verantwortlichen wachsen, was soll dann noch in den folgenden Monaten auf uns zukommen?“ Und: „Vielleicht hätten die selbsternannten ,Experten’ in Altena mal wirkliche Fachleute mit dem Geldvernichtungsprojekt betrauen sollen.“

„Wir stehen gerneRede und Antwort“

Kritik geht auch an die Adresse des Rates: „Einen solchen Stadtrat, der nach ein paar Minuten des ,Absitzens’ bzw. ,Aussitzens’ seine ,Aufwandsentschädigung’ kassiert, ansonsten aber in den für Altena wichtigen Aspekten Untätigkeit zelebriert und sich dafür auch noch feiern lässt, brauchen die Bürger nicht!!!“

Die Südwestfalen-Agentur will die Kommentarfunktion trotzdem nicht abschalten: „Kritische Kommentare sind – so lange sie konstruktiv und sich auf den Bloginhalt beziehen – ebenso erwünscht wie positive“, äußert sich Andre Dünnebacke in dem Blog. Die redaktionelle Verantwortung und Moderation obliege allerdings nicht Pfiffikus, sondern der Südwestfalen-Agentur.

Dessen Chef, Dirk Glaser, äußert sich auf WR-Anfrage enttäuscht über das Gebaren der Aufzug-Kritiker. Das Projekt sei demokratisch entschieden worden. „So querzuschießen, halte ich für unfair.“

Der Blog sollte in erster Linie über eine der, wie Glaser formuliert, „interessanten Baustellen Deutschlands“ informieren. Dazu gehört aus seiner Sicht auch eine Kommentarfunktion. Glaser bedauert, dass sich nun fast ausschließlich die Kritiker zu Wort melden. Die Südwestfalen-Agentur werde gerne Rede und Antwort stehen, versichert Glaser. Aber dann sollten die Fragesteller auch bitte ihren Namen nennen, statt sich hinter Phantasienamen zu verstecken. Corina Turner von der gescholtenen Agentur Pfiffikus kommentiert: „Wer den Kopf raus steckt, muss damit rechnen, beschossen zu werden.“ Anders formuliert: „Irgendwer meckert immer.“