Große Namen, Glamour - und manchmal Zickenterror auf dem Laufsteg. Die Modebranche ist illuster und für viele ein Magnet: Einmal so berühmt sein wie...
Große Namen, Glamour - und manchmal Zickenterror auf dem Laufsteg. Die Modebranche ist illuster und für viele ein Magnet: Einmal so berühmt sein wie Lagerfeld, Armani oder Galliano. Mark Schmidt lacht: "Ich bin ganz glücklich darüber, dass ich keine Kollektionen machen muss." Der 35-jährige Modedesigner fertigt ausschließlich Einzelstücke und Auftragsarbeiten. "Ich habe gerne Stoffe um mich herum und arbeite damit", sagt er.
Mark Schmidt entwirft und schneidert hauptsächlich Abendgarderobe für Damen sowie Brautmode. Vor Kurzem hat er sein neues Ladenatelier "Des Kaisers neue Kleider" im Grindelhof eröffnet, wo man ihn manchmal noch spätabends antrifft, wenn er gerade einen dringenden Auftrag zu Ende bringt. Die Liebe zur Mode entdeckte Schmidt schon mit 14. Damals machte er sein erstes Praktikum in einer Schneiderei, und damit stand sein Berufswunsch fest. Schmidt hat an der privaten Schule AMD (Akademie Mode & Design) in Hamburg studiert. "Modedesigner ist kein geschützter Beruf. Im Grunde kann sich ja jeder so nennen, der mit Mode zu tun hat", sagt Schmidt.
Doch damit ist es bei Weitem nicht getan. Auch Fantasie alleine reicht nicht, um in der Branche erfolgreich zu sein. Solides Handwerk bleibt unabdingbar: "Viele machen eine Schneiderlehre oder lassen sich zum Schnitttechniker oder zur Schnittdirectrice ausbilden. Auch wenn man selbst vielleicht gar nicht näht - das Wissen ist wichtig, um einschätzen zu können, was überhaupt machbar ist."
Fingerspitzengefühl, ein Gespür für Farben, ein Auge für Stoffe und Talent zum Zeichnen, all das braucht ein Modedesigner in seinem Beruf. In großen Firmen kommen Computerkenntnisse dazu, denn vieles wird mittlerweile am Bildschirm entworfen. Zudem muss ein Modedesigner stets am Puls der Zeit sein. Im Internet lassen sich die Modetrends der ganzen Welt recherchieren, Heerscharen von Trendforschern beschäftigen sich nur mit den kommenden Farben.
Mark Schmidt holt sich seine Inspiration allerdings lieber von der Straße als aus Internet und Hochglanzblättern: "Das Grindelviertel ist mein Schaufenster." Am liebsten schneidert er übrigens für Frauen, die keine Modelmaße haben. "Dass es dann gut aussieht und die Frau sich schön fühlt, diese Herausforderung liebe ich."