Levinsons “Inside Hollywood“ ist freundlich, oberflächlich und tut niemandem weh.

Filmproduzenten sind auch nur Menschen. Ben (Robert De Niro) jedenfalls hat - trotz schnittigem Porsche und schicker Villa in Beverly Hills - einen ganzen Sack voller Probleme. Die Preview seines letzten Thrillers mit Sean Penn war, gelinde gesagt, eine Katastrophe. Dass Sean Penn am Schluss erschossen wird, sei ja nicht so schlimm - aber auch sein Hund? Der eitle Regisseur (Michael Wincott), natürlich ein Brite, weigert sich, den Film umzuschneiden. Damit nicht genug: Bens neues Projekt droht zu scheitern, denn Hauptdarsteller Bruce Willis will sich partout den Vollbart nicht abrasieren. Und privat? Eigentlich ist Ben noch immer in Kelly (Robin Wright Penn), Ex-Ehefrau Nr. 2, verliebt. Doch die steigt mit Scott (Stanley Tucci), dem Autor des Bruce-Willis-Streifens, ins Bett.

"Inside Hollywood", der neue Film von Barry Levinson ("Rain Man"), beruht auf der Autobiografie "What Just Happened: Bitter Hollywood Tales From The Front Line" von Art Linson, der in Hollywood immerhin Filme wie "Fight Club" oder "Into the Wild" produzierte. Auch der deutsche Verleihtitel erweckt den Eindruck, es mit einer kritischen, zumindest aber satirischen Innenansicht von Hollywood und seinen Mechanismen zu tun zu haben.

Macht, Gier, Sex, Heuchelei und Erfolg - darüber würde man gern mehr erfahren, so wie in Robert Altmans gnadenloser Abrechnung "The Player". Aber weit gefehlt: "Inside Hollywood" ist eine freundliche, oberflächlich-witzige Komödie, die niemandem wehtut, schon gar nicht den Mächtigen. Immerhin: Bruce Willis und Sean Penn nehmen sich und ihr Image köstlich auf die Schippe. So viel Selbstironie versöhnt dann doch.