Der Kulturkritiker Slavoj Zizek nimmt Filmklassiker unter die Lupe.
Das Kino, doziert der Philosoph und Kulturkritiker Slavoj Zizek, sei die "ultimative perverse Kunst". Dieses Medium würde dem Publikum quasi vorschreiben, wie es begehren soll. "Das Problem ist nicht, wie unser Begehren sich erfüllt, sondern wie wir wissen, was wir begehren." Zusammen mit Regisseurin Sophie Fiennes hat er die Dokumentation "The Pervert's Guide To Cinema" gedreht, in der er Filmklassiker unter die Lupe nimmt. In Hitchcocks "Die Vögel" interpretiert er beispielsweise die Angriffe der Gefiederten als Ausbrüche des mütterlichen Über-Ichs und rohe inzestuöse Energie. "Matrix", "Psycho", die Marx Brothers, "Der große Diktator" - Zizeks Denkansätze sind unkonventionell und originell. Natürlich sucht er sich aus den Filmen heraus, was zu seiner Theorie passt. Aber der Philosoph ist ein Entertainer, dem man auch gern zuhört, wenn man nicht seiner Meinung ist. Sophie Fiennes ist die Schwester der Schauspieler Ralph und Joseph. Ursprünglich sollte die Zusammenarbeit mit Zizek ein TV-Film werden. Nun sind schon zwei weitere Folgen von "The Pervert's Guide" zum Thema Oper und Ideologie geplant.