“Notorious B.I.G.“ baut mit an der Legende des Rappers - eine Biografie, die auch zweifeln lässt.

Notorious B.I.G." hat das Zeug zu einem der großen Hits der Saison: Mitreißende Musik, spannende Story und exzellente Darsteller dürften auch Zuschauer begeistern, die mit Rap sonst nichts oder wenig anfangen können.

Die erzählte Geschichte beruht auf Tatsachen: Der schwergewichtige New Yorker Rap-Star Notorious B.I.G. wurde am 9. März 1997 im Alter von nur 24 Jahren ermordet. Aber was war davor? Das ist die zentrale Frage des knalligen Musikfilms.

Das von Regisseur George Tillman Jr. rhythmisch kraftvoll inszenierte Werk baut mit an der Legende. Wie weit die tatsächliche Persönlichkeit des Künstlers erfasst wird, lässt sich kaum beurteilen; viele Szenen aus Kindheit und Jugend in den Straßen des New Yorker Stadtteils Brooklyn wirken in ihrer harten Schilderung von sozialer Not und Armut jedenfalls sehr realistisch.

Besonders sorgfältig werden die Versuche der alleinerziehenden Mutter (Angela Bassett) geschildert, ihren hochbegabten Sohn Christopher (gespielt von Christopher Jordan, dem wirklichen Sohn von Notorious B.I.G.) Mitte der 80er-Jahre vor Drogen und Kriminalität zu bewahren - ohne Erfolg. Der Teenager Christopher (nun verkörpert von Jamal Woolard) landet wegen Drogenhandels im Knast. Nach der Entlassung und mit 17 Jahren ist er schon Vater und versucht, als Rapper das nötige Geld zusammenzubekommen. Und siehe da: Es klappt.

Aufstieg und Fall - das Muster ist alt. Doch es funktioniert wieder einmal wie geschmiert, weil es spannend, dramatisch, auch emotional aufpeitschend ausgefüllt wird. Die wesentlichen Zutaten: Sex, Drogen, viele Rap-Einlagen voller Zoten und einige ungeschminkte Ansichten vom Leben auf der Straße. Ob das alles so stimmt? Es stellt sich an manchen Stellen der starke Verdacht ein, dass die Produzenten - die Mutter des Toten und dessen Manager - einige Schönfärberei mit dem tatsächlichen Leben des Musikers betreiben wollen.

Der Soundtrack sorgt für zusätzlichen Reiz. Woolard ist so gut, dass sich der Unterschied zu den Originalen kaum ausmachen lässt. Oft wie Videoclips inszeniert, haben einzelne Nummern eine starke Sogwirkung.

Und der Verkauf von Notorious B.I.G.-CDs wird mit diesem Film garantiert wieder anziehen.