“Knowing“ spielt mit einer Atmosphäre unerklärlicher Bedrohung.

Spannend geht es los, smart und vielversprechend: An einer Schule in Massachusetts wird unter großem Tamtam eine Zeitkapsel geöffnet, die dort vor 50 Jahren vergraben wurde. Darin enthalten: Zeichnungen, auf denen die Schüler damals ihre Vorstellungen der Zukunft festgehalten haben. Ein schwarzhaariges Mädchen jedoch hatte - das enthüllt der Prolog - wie besessen eine Zahl nach der anderen hingekritzelt. Caleb, Sohn des Astrophysikers John Koestler (Nicolas Cage), bringt den Zettel mit den endlos langen Reihen einfach mit nach Hause. Koestler wirft einen Blick darauf, dann einen zweiten - und auf einmal hat er die Lösung: Die Ziffernfolgen enthalten exakt die Daten, Koordinaten und Opferzahlen der größten Katastrophen der letzten 50 Jahre. Drei Katastrophen stehen noch aus, und so macht sich Koestler auf die Socken, um das Schlimmste zu verhindern. Doch mit den grauen Männern konnte er nicht rechnen ...

Regisseur Alex Proyas, Meister des fantastischen Kinos, entwirft geschickt eine Atmosphäre unerklärlicher Bedrohung, der urplötzlich die Puste ausgeht. Die grauen Männer, die sich je nach Gusto als Engel oder Aliens interpretieren lassen, wissen nämlich mehr, als sie sagen. Nur so viel: Der Klimawandel führt geradewegs in die Apokalypse. Und mit einem Mal befindet man sich mitten in einem Mystery-Mix aus Religion, Philosophie und Esoterik, in dem eine biblische Endzeitvision gezeichnet wird. Das ist starker Tobak, und so möchte man sich eigentlich an das Handfeste, nämlich die Actionsequenzen, halten. Doch egal ob auf dem Highway, in der U-Bahn oder sonst wo - die Attraktion des Spektakulären kommt so brachial und angeberisch daher, dass man erschlagen das Kino verlässt.


Knowing USA 2009, 122 Min., ab 12 J., R: Alex Proyas, D: Nicolas Cage, Rose Byrner, Chandler Canterbury, Nadia Townshend, im Cinemaxx, Cinemaxx Harburg, Cinemaxx Wandsbek, Streit's (OF), UCIs Mundsburg, Othmarschen, Smart-City; www.knowing-derfilm.de