Montag. Während ich gerade recht entspannt den wöchentlichen Aufsatz - es müsste mittlerweile der 500. sein - in den Arbeitsspeicher meines treuen Computers zwinge, höre ich ein paar alte Scheiben von Bob Dylan, der soeben in "Shelter From The Storm" die Qualitäten einer Frau besingt, die ihn wohl vor den Fährnissen des Lebens bewahrt hat, was ja grundsätzlich die Aufgabe von Frauen ist.

Ich habe in den vergangenen Tagen sehr viel über Arabella Kiesbauer nachdenken müssen; andere Frauen, über die ich nachdenken könnte, gibt es in meinem Leben derzeit nicht (mal abgesehen von meiner Mutter, an die ich grundsätzlich immer dienstags und sonntags denke). Ich bin mir noch nicht sicher, ob Arabella eine gute Frau ist, schlussendlich sage ich mal "Ja, ist sie!", denn indem wir unsere Gedanken laut aussprechen, gewinnen wir Macht über sie.

Gestern war ich auf der Rennbahn, um meine Vermögensverhältnisse zu optimieren. Nach einigen verlorenen Wetten legte ich vor dem achten Rennen meinem Sohn nahe, mir ein siegessicher wirkendes Pferd zu benennen. "Wayashi sieht gut aus", sagte der Sohn, "wirkt sehr ruhig, das Tier." Wayashi, von einem Jockey in schwarz-weiß längs geteilter Trikotage mit schwarz-weißem Punkt auf weißem Grund sowie schwarz-weiß diagonal geviertelten Ärmeln beritten, machte tatsächlich einen starken Eindruck, recht gelassen wirkte der Zosse und gab keinerlei Anlass, den Einsatz von zwei Euro länger zu überdenken.

Tatsächlich konnte sich das Pferdchen platzieren, während mein Favorit mit Namen Carion - immerhin dem erfolgreichen Gestüt Schlenderhahn entspringend und von Deutschlands derzeit bestem Nachwuchsreiter gelenkt - lediglich einen 5. Rang belegte, was ja leider kein Geld einbringt. 6,60 Euro wurden meinem Sohn alsbald ausgezahlt, zwei Euro flossen sogleich zurück in meine Börse ("Danke für die Möglichkeit, Pabba"), während der Rest in eine schöne Bratwurst aus Thüringen und ein Eis aus Solero investiert wurde. Ein schöner und runder Tag war das mal wieder, keine Frage.

Ich möchte den verbleibenden Platz nutzen, um den Malteser Hilfsdienst zu loben, der mir mit einem Heftpflaster aus einer lebensbedrohlichen Situation half; an der scharfkantigen Eintrittskarte hatte ich mir übelst den Daumen geritzt und wäre ohne Hilfe wohl verblutet. Ich will mich deshalb an dieser Stelle mit einem kostenlosen Slogan revanchieren, der sich auf Einsatzwagen gewiss ganz gut macht: "Tut mal Daumen weh / hilft rasch der MHD." (Normalerweise nehme ich für eine solche Arbeit 500 Euro.) Danke!