Das Wort zur Woche

Olympia, endlich. Was für eine göttliche Veranstaltung, was für ein vergnüglicher Zeitvertreib (wenn nicht gerade Beckmann und Feldbusch um die Wette schwadronieren), das sportliche Treiben auf geschichtsträchtigem Boden via TV zu verfolgen und die Eindrücke spontan zu Papier zu bringen. Alsdann: hinein in das Vergnügen, schöne Frauen beim fairen Wettkampf zu betrachten! Über die Herren mögen andere schreiben, das liegt mir nicht.

Wie elegant doch die Französin ihre Klinge zu führen weiß, wie eindrucksvoll sie jene bio-psycho-soziale Ganzheit demonstriert, die für den Erfolg in diesem Sport so zwingend notwendig ist. Doch behände weicht die Ungarin zurück und setzt gekonnt ihre Riposte, mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar, zeitlupig, aber zweifellos korrekt. Wütend stampft die Franzfrau auf, da bebt die Planche, doch zwecklos der Protest: Die Magyarin ists, die nun um Gold fechten darf - wieder gegen eine Französin. Tel Aviv, so spielt das Leben, ist der Sport. Bonjour tristesse, mon dieu, ab dafür. Auf zum Straßenrennen, da treten die Frauen ins Pedal, bunt sind die Trikotagen, die festes Bindegewebe eng ummanteln. Doch da, was nun, wie das? Zornig streckt die deutsche Frau den Finger aus, den mittleren wohl, kerzengerade ragt er in die Höhe! Ists zu viel Testosteron, das zur Versteifung führt?

Schnell an den Strand zum Beachvolleyball, dort buddeln, baggern, graben Müsch und Lahme zwei ebenfalls recht hübsche Helleninnen ein, Sieg im dritten Satz, das wird das Kind von Danja freuen, die nächste Runde ist erreicht, weiter so, die Schinderei hat sich gelohnt.

Nun zu den Schwimmerinnen, da kauern sie schon auf den Blöcken, ganz konzentriert, breitkreuzig-muskulös den Start erwartend. Inge de Bruijn ists, der mein Augenmerk gilt, ein holländisches Mädchen erster Wahl, groß und schlank, strahlend die Augen, allerliebst das Lachen und wunderschön die Zähne, die wohl große Stücke aus einem Gouda-Block reißen möchten, so der kleine Hunger kommt. Gut sitzt die zweite Haut, kraftvoll taucht meine Inge ein, gleitet delfinig unter Wasser heran, taucht wieder auf und zieht davon in freiem Stil. Am Ende ist es Bronze nur, doch stolz und strahlend steht sie auf dem Podest, gülden fällt das Haar über die Schultern Richtung Lenden! Jetzt wird der blonde Schopf mit einem Lorbeerkranz geschmückt, was für ein Anblick! Schöneres, meine Damen und Herren, sah ich nie zuvor, und damit zurück in die angeschlossenen Sendeanstalten.