Mehr als 20 alte Dampfer, Motorboote und Segler wie die Kreuzeryacht “Artemis“ beziehen am morgigen Sonnabend ihr neues Zuhause. Ab 14 Uhr wird der...
Mehr als 20 alte Dampfer, Motorboote und Segler wie die Kreuzeryacht "Artemis" beziehen am morgigen Sonnabend ihr neues Zuhause. Ab 14 Uhr wird der Traditionsschiffhafen der Stiftung "Hamburg Maritim" am Sandtorkai in der HafenCity eingeweiht. Zum zweitägigen Eröffnungsfest erwarten die Veranstalter noch weitere 20 historische Gastlieger - darunter auch der Schwimmkran HHLA 1 und weitere Schiffe aus dem Museumshafen Oevelgönne. Dessen Geschäftsführer Björn Nicolaisen sieht im Sandtorhafen keine Konkurrenz, sondern eine willkommene Ergänzung: "An den Liegeplätzen können Schiffe gezeigt werden, die bislang über den Hafen verstreut lagen und keinen Platz bei uns gefunden hatten."
Der neue Traditionsschiffhafen solle im "modernen Ambiente der HafenCity" eine Brücke in die Vergangenheit schlagen, sagte Finanzsenator Michael Freytag (CDU) gestern bei der ersten Besichtigung der Steganlage. Die alten Schiffe spiegelten ein wahres und glaubwürdiges Bild der Stadtgeschichte wider und seien kein "künstliches Disneyland", so Freytag: "Die HafenCity bekommt ein neues Glanzlicht, das die ganze Familie zum Flanieren und Verweilen einlädt. Das wird einer der schönsten Orte in der Stadt."
Bislang zeigt sich der Sandtorhafen allerdings nur auf der nördlichen von seiner schönen Seite. Im südlichen Teil, wo zurzeit auch die Elbphilharmonie entsteht, lassen Gerüste und nackte Betonwände von einem Dutzend Rohbauten nur erahnen, wie es hier einmal aussehen könnte.
Die acht zusammenhängenden Pontons sind insgesamt 340 Meter lang, haben eine Fläche von 5600 Quadratmetern und sind zur Hälfte mit edlen Holzbohlen aus Kamerun belegt. Bei einem Gesamtpreis von etwa 14 Millionen Euro sei die Anlage 800 000 Euro teurer geworden als ursprünglich geplant, sagte HafenCity-Geschäftsführer Jürgen Bruns-Berentelg dem Abendblatt. Planung und der neunmonatige Bau der Schwimmkörper kosteten 10 Millionen Euro. Die Stadt zahlte weitere vier Millionen für die Ausbaggerung des Hafenbeckens.
Der neue Museumshafen soll künftig rund um die Uhr geöffnet sein. Drei restaurierte historische Hafenbrücken ermöglichen Besuchern den Zugang auf die Steganlage. Eine Besichtigung direkt an Bord ist allerdings nur dann möglich, wenn die Crew vor Ort ist. Auch das Mitfahren ist möglich: Eine Charterfahrt mit dem Lotsenschoner "No. 5 Elbe" kostet beispielsweise 50 Euro pro Tag und Person.