Der geplante Neubau für die HafenCity-Uni gerät immer mehr in die Schusslinie der Opposition. Nach Verwirrungen über die geplante Größe des rund 66...

Der geplante Neubau für die HafenCity-Uni gerät immer mehr in die Schusslinie der Opposition. Nach Verwirrungen über die geplante Größe des rund 66 Millionen Euro teuren Neubaus will der Bürgerschaftsabgeordnete Philipp-Sebastian Kühn (SPD) nun mit einer weiteren Anfrage "dem Zahlenchaos auf den Grund gehen." Seiner Ansicht nach sei "höchst fraglich", ob der Hochschulbetrieb in dem Gebäude ohne Einschränkungen möglich ist.

Auch die SPD-Hochschulexpertin Dorothee Stapelfeldt hat im Haushaltsausschuss diese Frage aufgeworfen. Zudem kritisierte sie eine "Kostensteigerung um 80 Prozent" bei dem Projekt.

Wie berichtet, hatten Angaben des Senats den Eindruck erweckt, die derzeit auf fünf Standorte verteilte HafenCity-Uni hätte künftig nur ein Drittel des bisherigen Platzes zur Verfügung. Auch sei nicht klar, wo Büroräume für rund 180 Mitarbeiter entstehen sollen. Auf Nachfrage des Abendblatts teilte die Wissenschaftsbehörde allerdings mit, die Differenz der Flächen betrage lediglich 17 Prozent. Zudem garantiere eine "nicht personengebundene" Zuteilung der Büros sowie eine "Kombinutzung durch mehrere Personen" die Unterbringung aller Mitarbeiter.

Sprecher Timo Friedrichs wies Vorwürfe zurück, die Senatsanfrage sei nicht korrekt beantwortet worden. Schließlich seien nur allgemein Flächen abgefragt worden, ohne Gesamt- oder Nutzflächen zu unterscheiden. So sei nur die für Büros verfügbare Fläche verlangt gewesen. Weitere Flächen, etwa Seminarräume, Garderoben, Putzräume oder Garderoben seien nicht in die Rechnung geflossen. Friedrichs: "Wenig detaillierte Fragen können nur nach bestem Wissen beantwortet werden."

Der Abgeordnete Kühn geht mit seiner Kritik noch über das Zahlenspiel hinaus: "Die HafenCity-Uni ist ein künstliches Produkt des ehemaligen Wissenschaftssenators, bei dem es immer wieder Pannen gab. Wenn sich herausstellt, dass der Neubau für den Betrieb nicht geeignet ist, muss das Projekt gestoppt werden." Dorothee Stapelfeldt erinnert an die ursprüngliche Planung des Neubaus für zunächst 37 Millionen Euro. Daraus wurden, besonders durch die ökologischen Auflagen, nun 66 Millionen Euro. Ursprünglich sollte das Projekt durch einen privaten Geldgeber finanziert werden, was jedoch scheiterte.

Nun wird die HafenCity-Uni im Zuge des ersten Konjunkturpaketes finanziert. Stapelfeldt: "Kritik des Rechnungshofes in dieser Sache hat der Senat bisher offensichtlich überhört."