“Möbelgroß-K(l)otz Höffner - Nein danke“ war auf einem der Spruchbänder zu lesen. Die Mitglieder der Bürgerinitiative “gegen die Ansiedlung von...
"Möbelgroß-K(l)otz Höffner - Nein danke" war auf einem der Spruchbänder zu lesen. Die Mitglieder der Bürgerinitiative "gegen die Ansiedlung von Möbel Höffner an der Holsteiner Chaussee" hatten sich gestern Abend vor der Julius-Leber-Schule in Eidelstedt versammelt - denn dort war ihr Feindbild persönlich erschienen: Kurt Krieger. Der Inhaber von Möbel Höffner hatte zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um die Sorgen der Anwohner zu entkräften. Während Krieger am Rednerpult für sein Bauvorhaben warb, Hunderte Arbeitsplätze und hohe Gewerbesteuern versprach, verteilten Mitglieder der Partei Die Linke Flugblätter mit der Aufschrift "Krieger hau ab". Der Berliner Unternehmer erhielt indes erstaunlich viel Applaus. Erstaunlich allerdings nur auf den ersten Blick. Denn Dutzende Monteure und andere Mitarbeiter seiner Firma - teils von auswärts angereist - saßen im Saal und klatschten brav für ihren Chef. "Die Veranstaltung ist eine Farce", meinte ein Mitglied der Bürgerinitiative.
Krieger plant den Bau eines Einrichtungshauses mit bis zu 45 000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Nicht nur Anwohner, auch die GAL und deren Bausenatorin Anja Hajduk wollen das verhindern. Sie zögert seit Monaten eine Entscheidung über den Bauantrag hinaus.
Krieger zeigte sich jedenfalls optimistisch, das Möbelhaus bauen zu können. "Mir wurde für kommende Woche ein Anruf von Senatorin Hajduk avisiert. Dann erwarte ich eine Entscheidung für oder gegen unser Bauvorhaben."
Klar ist: Mit einer Ablehnung wird er sich nicht abfinden - der Senat müsste sich auf eine Klage einstellen. "Die Klageschrift gegen die Stadt ist Ende nächster Woche fertig", sagte Kurt Krieger. Die Höhe der Schadenersatzforderungen würde bei mindestens 25 Millionen Euro liegen, kündigte er an. Hintergrund: Als die CDU noch allein regierte, war dem Investor eine Genehmigung zugesagt worden.