Gladbeck. Raser, Müll, kaputter Gehweg: Gladbecker nutzten die erste Bürgersprechstunde des KOD auf dem Markt, um Probleme zu diskutieren.

Kugelschreiber und Luftballons gab es – sehr zu Enttäuschung eines Besuchers – nicht, sehr wohl aber ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen in Gladbeck. Und die nutzten eifrig die erste Bürgersprechstunde des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) am Samstag auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt.

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Nina Gröning, Christof Wolthaus und Oliver Pietrzak waren gefragte Gesprächspartner. Themen gab’s reichlich: die vielen Baustellen im Stadtgebiet, die Buersche Straße oder die immer häufiger zu sehenden Fahrzeuge ohne Nummernschild am Straßenrand. Die waren den Beschäftigten des Kommunalen Ordnungsdienstes in den vergangenen Wochen auch schon aufgefallen, auf dem Wochenmarkt wurde das Team von Passanten mehrfach darauf angesprochen.

Viele Probleme treiben die Menschen in Gladbeck um

Oliver Pietrzak, Sachgebietsleiter für den kommunalen Ordnungsdienst, geht davon aus, dass private Händler die erworbenen Fahrzeuge am Straßenrand so lange parken, bis sie sie wieder verkauft haben. Das allerdings sei eine „unerlaubte Sondernutzung“, wie er im Gespräch erläutert, und komme die Verkehrssünderteuer zu stehen. Sie bekommen einen roten Hinweis an die Windschutzscheibe geheftet, dass der Wagen unverzüglich zu verschwinden habe. Wenn das nicht geschieht, kommen die Abschleppkosten zum Bußgeld noch hinzu. Wo kann man denn sein abgemeldetes Fahrzeug parken? „Nur auf Privatflächen“, antwortet Oliver Pietrzak.

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Rosi Blömker kommt auf dem Weg zum Erdbeerkauf auf dem Wochenmarkt mit dem E-Bike an dem Stand des Kommunalen Ordnungsdienstes vorbeigefahren. Sie will eine Idee für die Buersche Straße vorbringen. Warum, fragt sie Christof Wolthaus, können sich auf der Brücke Radfahrer und Fußgänger nach Ende des Verkehrsversuchs nicht den Bürgersteig teilen? Diese Idee, antwortet der Abteilungsleiter aus dem Gladbecker Rathaus, habe man auch schon gehabt. Man habe sie aber wieder verwerfen müssen: Der Bürgersteig sei laut den gesetzlichen Vorschriften für eine gemeinsame Nutzung zu schmal. Die Radfahrer werden künftig wieder die Straße nutzen müssen. „Viel zu gefährlich“, sagt Rosi Blömker, die viel mit dem Fahrrad unterwegs ist und auch regelmäßig über die Brücke fährt.

Das Gladbecker KOD-Team stand den Bürgern auf dem Marktplatz in der Innenstadt Rede und Antwort.
Das Gladbecker KOD-Team stand den Bürgern auf dem Marktplatz in der Innenstadt Rede und Antwort. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Die Buersche Straße ist gleich mehrfach Thema am Stand auf dem Wochenmarkt. Wann endlich stehen nach der Beendigung des Verkehrsversuches die Parkplätze wieder zur Verfügung? Das wollen insbesondere die Autofahrer wissen. Christof Wolthaus geht davon aus, dass das schon „in Kürze“ der Fall sein wird.

Geschwindigkeitskontrollen – auch darauf werden die Ordnungshüter auf dem Wochenmarkt angesprochen. Sie können Hoffnung machen: Wenn die Stadt Gladbeck demnächst einen Panzerblitzer ihr Eigen nennen kann, dann kann rund um die Uhr kontrolliert werden.

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Der Müllrund um das Hochhaus an der Steinstraße ist auch ein Dauerbrenner beim Kommunalen Ordnungsdienst. Es sei seit dem Einsatz des Sicherheitsdienstes ruhiger geworden, berichtet Nina Gröning, aber gänzlich Ruhe sei noch nicht eingekehrt.

Auf allen möglichen Kanälen kann man mit dem KOD Kontakt aufnehmen
Oliver Pietrzak - Sachgebietsleiter für den kommunalen Ordnungsdienst in Gladbeck

Eine Passantin mit Rollator spricht Christof Wolthaus auf den schlechten Zustand des Bürgersteigs an der Haltestelle Hermannstraße an. Schon mehrfach habe sie bei der Stadt auf das Problem hingewiesen, aber nichts sei geschehen.

Zwölf Beschäftigte sind für den Kommunalen Ordnungsdienst im Stadtgebiet unterwegs – wochentags bis 22 Uhr, am Wochenende bis 22.30 Uhr. Auf allen möglichen Kanälen könne man mit ihnen Kontakt aufnehmen, sagt Oliver Pietrzak – über die Gladbeck-App, per Telefon oder E-Mail oder bei akuten Problemen über eine Hotline (02043/992888). Und künftig auch persönlich bei der Bürgersprechstunde unter dem kleinen weißen Zelt.

Sie soll ab August alle zwei Monate ausgerichtet werden – nicht nur auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt, sondern auch in den Stadtteilen. Mit dem Auftakttermin zeigte sich Oliver Pietrzak rundum zufrieden. Viele Gespräche hat das Trio aus dem Rathaus führen und Anregungen mitnehmen können. Und möglicherweise gibt es beim nächsten Mal ja auch Kugelschreiber…