Gladbeck. Wohin, wenn sich unterwegs in Gladbeck die Blase meldet? Es gibt stadtweit sieben öffentliche Toiletten. Das sind Standorte und Öffnungszeiten.

So ein Pech! Es zwickt und zwackt, ausgerechnet jetzt beim Einkaufen, weit entfernt vom eigenen „Töpfchen“, meldet sich die Blase. Irgendein Café oder Geschäft anzusteuern und dort darum zu bitten, die Toilette benutzen zu dürfen, ist dann vielen Menschen hochnotpeinlich. Öffentliche Klos wären die Rettung aus der Klemme.Und es existieren einige frei zugängliche WCs in Gladbeck – insgesamt sieben sanitäre Anlagen. Das sind die Standorte und Öffnungszeiten.

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Die bekannteste öffentliche Toilette in Gladbeck dürfte jene im Erdgeschoss an der Seite des Alten Rathauses sein. Über Jahre beschmierten, zerstörten, verdreckten und zündelten dort Unbekannte. Etliche Male musste die Anlage abgeschlossen werde. Euro für Euro flossen in die Sanierung. Bis das Konzept der „Netten Toilette“ Einzug hielt in die gekachelten Räume.

Permanente Aufsicht wirkt Wunder in der öffentlichen Sanitäranlage im Alten Rathaus Gladbeck

Nach einer Kernsanierung – Kostenpunkt: 190.000 Euro – hat seit Ende 2022 eine Aufsicht den Blick darauf, dass alles ordentlich und sauber läuft. Damit habe die Stadtverwaltung auf „die enorme Beschwerdelage“ an diesem nicht so stillen Örtchen reagiert, so Anna Langhof, Sprecherin in der Stadtverwaltung. „Die neue und moderne Rathaus-Toilette wurde sehr gut von den Bürgern angenommen. Besonders die tolle Aufsichtsperson, die für Sauberkeit und Ordnung sorgt, ist von vielen gelobt worden.“ Seit der Sanierung „haben wir dort keine Beschwerdelage mehr“. Verwaltungssprecher David Hennig stellte jüngst gar fest: „Man merkt, dass die Menschen hier wieder gerne auf die Toilette gehen.“ Im Vergleich zu schnöden Exemplaren andernorts könnte man ja fast von einem Luxus-Lokus sprechen – modern, ansprechend und sogar genderneutral. Die üblichen Symbole „Er“ und „Sie“ sind gestrichen, es gibt einen gemeinsamen Eingang.

Das sind die Standorte der öffentlichen Toiletten in Gladbeck.
Das sind die Standorte der öffentlichen Toiletten in Gladbeck. © funkegrafik nrw | Anna Stais

In der Diskussion sei, so Anna Langhoff, „die Verfügbarkeit von frei zugänglichen Toiletten auszuweiten“: „Aktuell sind wir daher in Gesprächen mit Händlerinnen und Händlern und befinden uns in Abstimmungen mit der betreuenden Agentur.“ Alle Interessenten „können bei der ,Netten Toilette’, zu deren Konzept die dauerhafte Aufsicht gehört, mitmachen“.

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Das Klosett im Rathaus, Eingang an der Friedrich-Ebert-Straße, ist immer von montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr geöffnet, samstags von 8 bis 13 Uhr. Die sanitären Anlagen bleiben sonntags geschlossen. „Bei Veranstaltungen werden die Öffnungszeiten für die Rathaus-Toilette angepasst“, sagt Anna Langhof, „beispielsweise beim Feierabendmarkt bis 22 Uhr.“

Etwas weiter, am Markt, befindet sich eine weitere öffentliche Sanitäranlage. Das Klo ist ebenerdig angelegt, also behindertengerecht. Die Verwaltungssprecherin: „Die Anlage wird mehrmals täglich gereinigt, 22 Mal in der Woche.“ Das WC steht 24 Stunden zur Verfügung. „Die Toilette öffnet bei Münzeinwurf“, erläutert Anna Langhof.

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Die Toiletten an der Bushaltestelle auf dem Marktplatz in der Gladbecker Stadtmitte kann man gegen eine Benutzungsgebühr von 50 Cent benutzen.
Die Toiletten an der Bushaltestelle auf dem Marktplatz in der Gladbecker Stadtmitte kann man gegen eine Benutzungsgebühr von 50 Cent benutzen. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Fast lediglich einen Steinwurf entfernt bestünde eine weitere Möglichkeit, sich zu erleichtern: am Oberhof. Ja, wenn die WCs dort nicht kaputt wären. Schon auf den ersten Blick macht das mit Graffiti vollgeschmierte Häuschen einen ramponierten Eindruck. „Dort am Busbahnhof gibt’s mehrere Toiletten, auch behinderte Menschen können sie nutzen“, sagt Anna Langhof. Sie stellt in Aussicht, dass die Defekte „möglichst zeitnah“ repariert werden. Ansonsten gilt: mehrmals täglich Reinigung, mindestens zweimal, geöffnet von 9 bis etwa 19.30 Uhr.

Dicht ist derzeit die sanitäre Anlage am Oberhof, die schon auf den ersten Blick schmuddelig wirkt. Grund sind Schäden, die laut Stadtverwaltung „möglichst zeitnah“ behoben werden sollen.
Dicht ist derzeit die sanitäre Anlage am Oberhof, die schon auf den ersten Blick schmuddelig wirkt. Grund sind Schäden, die laut Stadtverwaltung „möglichst zeitnah“ behoben werden sollen. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Das öffentliche WC in Zweckel steht am Markt, an der Tunnelstraße – und ist ausschließlich Geschäftsleuten, die den Markt beschicken, vorbehalten. Daran orientieren sich die Öffnungszeiten: mittwochs und freitags, von 8 bis 13 Uhr. Zweimal wöchentlich gehen Kräfte mit Putzlappen und Reinigungsmittel durch das Häuschen. Es ist, so Anna Langhof, wegen einer Stufe am Eingang allerdings nicht barrierefrei.

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Ähnlich das Prozedere für das Örtchen am Markt auf dem Rosenhügel an der Münsterländer Straße. Markthändler können es mittwochs und freitags zwischen 8 bis 13 Uhr aufsuchen. Dort werde zweimal wöchentlich sauber gemacht, eben „unter Berücksichtigung der Markttage“.

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Der Standort in Wittringen an der Burgstraße – am Biergarten – ist wiederum behindertengerecht gestaltet. Hier wird sieben Mal wöchentlich, im Sommer sogar doppelt so oft, klar Schiff gemacht. Öffnungszeit: 8 bis 20 Uhr. In den Wintermonaten bleibt die Toilette dicht.

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Der besagte Reinigungsturnus ist ebenfalls für die Anlage mit Behinderten-WC am großen Spielplatz in Wittringen angesetzt. Sie steht von 8 bis 20 Uhr offen.

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„Im vergangenen Jahr hatten wir zwei Meldungen bezüglich Verschmutzungen der WC-Anlage in Wittringen“, berichtet Stadtsprecherin Anna Langhof. In diesem Jahr seien nach ihrer Aussage noch keine Beschwerden in der Verwaltung angekommen.

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Übrigens, wer den gerne bespöttelten Protz-Pott auf dem Festplatz vermisst: Das „Null-Null“ stand zwar lange dort, war jedoch häufig verrammelt und vergammelt – bis es von der Bildfläche verschwand.

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Gehörig Wirbel entstand, als das „stille Örtchen“ im Jahre 1988 für sage und schreibe 288 000 DM gebaut wurde. Edelstahltüren und vermeintlich vandalismussichere Ausstattung sollten es schmuck und blank halten. Daraus wurde nichts. Immer wieder beschädigten und verdreckten Unbekannte das „Thrönchen“. Die Folge: Es wurde zeitweise geschlossen und letztendlich abgerissen.

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