Gladbeck. Die FDP spricht sich für eine „Brötchentaste“ aus: kostenloses Parken für kurze Zeit. Warum die Stadt Gladbeck die Taste nicht einführen will.
Eine „Brötchentaste“ für kostenloses Kurzzeitparken soll es an Parkscheinautomaten in Gladbeck nicht geben. Das teilt die Stadt auf WAZ-Anfrage mit. Ein Beschluss des FDP-Präsidiums von Montag hat die Taste zur Debatte gebracht. Darin fordert die FDP Städte und Gemeinden unter anderem dazu auf, „bedarfsgerecht kostenloses Kurzparken zu ermöglichen“.
Die „Brötchentaste“ gibt es zum Beispiel in Köln, Bergisch Gladbach und Dorsten. Das Konzept: Autofahrer drücken an einem Automaten auf die Taste und erhalten einen Parkschein, mit dem sie für kurze Zeit (zum Beispiel 15 Minuten) kostenlos oder günstiger parken dürfen. Indem man für den Kurzeinkauf beim Bäcker oder bei der Apotheke keine Gebühren zahlen muss, sollen Innenstädte attraktiver werden, so die Idee.
Keine „Brötchentaste“ in Gladbeck: So argumentiert die Stadt
In Gladbeck gibt es so eine Taste für kurzes kostenloses Parken nicht. Dabei soll es auch bleiben, wenn es nach der Stadtverwaltung geht, unter anderem wegen der teuren Umrüstung. „Es gibt 22 Parkscheinautomaten für 700 Parkflächen auf dem Stadtgebiet“, meint Stadtsprecher David Hennig gegenüber dieser Redaktion. Alle Automaten mit „Brötchentasten“ auszustatten, koste 33.000 Euro.
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Außerdem hätten Erfahrungen aus anderen Städten gezeigt, „dass die Tasten auch illegal genutzt werden, indem zum Beispiel mehrere Zettel ins Auto gelegt werden“, sagt Hennig.
Aber: Letztlich könnte der Stadtrat die Einführung der „Brötchentaste“ beschließen. Dafür müsste der Rat die Gebührensatzung ändern. Darin sind auch die Gebühren für Parkplätze in Gladbeck geregelt. Seit Jahresanfang bezahlen Autofahrer auf Parkplätzen in der Innenstadt 70 Cent pro angefangener halber Stunde, im restlichen Stadtgebiet 40 Cent.
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Kritik am „Brötchentasten“-Vorschlag kommt von der Umwelthilfe
Neben der „Brötchentaste“ will das FDP-Präsidium auch einführen, dass man künftig fünf statt drei Minuten im eingeschränkten Halteverbot halten darf. Während die Kommunen über die „Brötchentaste“ entscheiden müssen, steht die Halteverbots-Regelung in der Straßenverkehrsordnung. Das Halteverbot könnte die FDP also tatsächlich bundesweit einheitlich ändern, sofern sie ihre Forderung durchsetzen.
Kritik am FDP-Vorschlag kommt von der Deutschen Umwelthilfe: „Wir haben schon genug Autos in den Städten. Die CO2-Emissionen steigen im Verkehr, ohne dass wir ein Sofortprogramm haben“, sagte Dorothee Saar, Leiterin für Verkehr und Luftreinhaltung bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem WDR am Montag. Kurze Besorgungen ließen sich auch mit dem Rad erledigen, meint Saar.