Gladbeck. .
Aufs stille Örtchen gehen kann man auf dem Festplatz schon lange nicht. Das öffentliche Toilettenhäuschen, das dort steht, ist schon seit zig Jahren dicht und vergammelt. „Jetzt wird intensiv darüber nachgedacht, es abzureißen“, sagt Stadtpressesprecher Peter Breßer-Barnebeck zum aktuellen Stand der Dinge. Eine endgültige Entscheidung sei zwar noch nicht gefallen, aber es laufe wohl darauf hinaus, dass der Schandfleck von der Bildfläche verschwindet. Breßer-Barnebeck: „Die Fläche wird dann freigeräumt, man muss gucken, wie sie genutzt wird.“
Null Nutzen
Zwei Gründe gebe es für ein Ende der Toilettenanlage. Einerseits sei der Bedarf dafür nicht mehr gegeben, argumentiert der Stadtsprecher. Dieser Ansicht waren Kritiker bereits im Jahr 2008. Schon damals wurde das Häuschen nicht mehr geöffnet. Die Bezirksregierung hatte die Genehmigung zum Abriss erteilt – obwohl die Zweckbindungsfrist, die das Land aufgrund geflossener Fördermittel festsetzt, nicht abgelaufen war. Zu Potte waren die Verantwortlichen bislang nicht gekommen – die Anlage blieb, und mit ihr die Kritik.
Mit 288 000 DM schlug der einstige Luxus-Lokus 1988 zu Buche – schließlich haben Edelstahltüren und angeblich zerstörungssicheres Inventar ihren Preis. Diese Rechnung ging jedoch nicht auf: Die Anlage wurde demoliert, beschmiert und verunreinigt. Wegen Vandalismus’ geschlossen war das Häuschen in den vergangenen Jahren nutzlos.
Verwendung für seine eigentliche Bestimmung gab’s ohnehin immer weniger. Breßer-Barnebeck: „Kirmes wurde auf dem Platz seltener, der Zirkus bringt in der Regel seine eigenen Toiletten mit.“ Kurzum: Der Bedarf für die Klosetts an diesem Ort tendiert gegen null.
Sollte der einstige Prunk-Pott einmal in Schutt und Asche liegen, existieren im Innenstadtbereich noch die öffentlichen WCs am Oberhof, im Alten Rathaus und am Marktplatz. An den beiden erstgenannten Standorten läuft der Betrieb laut Stadtsprecher in der Regel sauber. Anders am Marktplatz. „Die Leute nutzen die Toilette nicht da, wo es gedacht ist, sondern daneben“, sagt Peter Breßer-Barnebeck. Er ärgert sich zudem über „puren, idiotischen Vandalismus“. Die Reinigung der öffentlichen Toiletten habe die Stadt an eine Fremdfirma vergeben: „Sechsmal täglich wird dort geputzt.“
Er hält es für ausgeschlossen, dass Forderungen laut werden, das stille Örtchen auf dem Festplatz zu reaktivieren. Wahrscheinlicher dürfte eher sein, dass die Kritik an dieser Gammelecke in der Innenstadt verstummt.