Gladbeck. Ein Benefizkonzert in der Lambertikirche Gladbeck sollte Spenden für die Ukraine-Hilfe einspielen. Der Abend war nicht nur finanziell ein Erfolg.
Menschen, die aus dem Kriegsland Ukraine nach Gladbeck geflüchtet sind, brauchen in vielerlei Hinsicht Unterstützung – zum Beispiel materiell und praktisch. Der Flüchtlingsarbeitskreis der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde hatte ein Benefizkonzert in der Lambertikirche angeregt und mitgestaltet, bei dem Spenden in die Kasse fließen sollten. Doch die Veranstaltung am Donnerstagabend war nicht nur finanziell ein Erfolg, sondern hatte auch emotionale Momente.
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Viele Mitwirkende aus der Stadt hatten sich in den Dienst der Sache gestellt. So waren mit von der Partie: die Kantorin der Lambertikirche Friederike Spangenberg, das Blechbläserensemble der städtischen Musikschule, Norbert Gerbig & Friends, Martin Greif & Freunde sowie der frühere Rechtsanwalt Martin Mock als Sänger. Die Internationale Musikgruppe des Flüchtlingsarbeitskreises beteiligte sich ebenso. Ihr gehören Mitglieder aus dem Iran, Afghanistan, Albanien und dem Kosovo an
Das Spendengeld soll in konkrete Gladbecker Hilfen für Flüchtlinge aus der Ukraine fließen
Etwa 300 Gäste, so schätzt Pfarrerin i.R. Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup, hatten im katholischen Gotteshaus Platz genommen, um ihre Solidarität mit den ukrainischen Menschen zu bekunden und für sie Geld zu spenden. „Norbert Gerbig hat sehr viel für dieses Konzert organisiert, das nur mit seiner Initiative und seinem Einsatz möglich war“, so die Pfarrerin, „die Stadt Gladbeck hat die Finanzierung der Plakate und Flyer dankenswerterweise übernommen.“
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Hildebrandt-Junge-Wentrup berichtete nach dem Kassensturz bewegt: „Es sind 2821,70 Euro zusammengekommen. Das ist wirklich sehr, sehr viel Geld.“ Eine Hälfte dieser Summe gehe an den Caritasverband Gladbeck. Dessen Sprecherin Antonia Gemein: „Das Geld fließt in unsere Ukraine-Flüchtlingshilfe und wird für konkrete Bedarfe eingesetzt.“ Ebenso verfährt die evangelische Kirchengemeinde. „Wir gucken sehr genau hin, wo was gebraucht wird“, kündigt Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup an.
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Bürgermeisterin Bettina Weist verlieh am Konzertabend, den die Pfarrerin und Seelsorger Ulrich Pfeifer moderierten, ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die geflohenen Menschen aus der Ukraine in Gladbeck zur Ruhe kommen mögen. Unter ihnen ist ein 16-Jähriger, der seine Heimatstadt Kiew mit seiner Mutter verlassen hat.
Seit einer Woche lebt Ivan in Gladbeck – beim Benefizkonzert bewies der junge Pianist, wie stark die verbindende Kraft der Musik sein kann. Ivan interpretierte die Fantasie-Impromptu und Nocturne von Frédéric Chopin sowie ein Jazz-Stück – und berührte die Gäste in der Lambertikirche mit seinem Spiel.
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Zu Herzen ging ebenfalls der Beitrag von Dreenusha Kadiu. Die 16-Jährige, die aus dem Kosovo stammt, trug ein Gebet vor. Unter der Überschrift „Beten für den Frieden heißt es unter anderem: „Lasst uns beten für die Menschen in der Ukraine, die in großer Angst vor noch mehr Krieg und Gewalt in ihrem Land leben: um Hoffnung und Kraft in ihrer Bedrängnis.“ Bedacht werden in dem Gebet auch alle, „die Einfluss haben und Macht ausüben: um den Geist der Friedfertigkeit und Aussöhnung und um Ehrfurcht vor dem Leben und dem Gewissen jedes Menschen“.
Die Kontonummer für Spenden an die Flüchtlingsarbeit Evangelische Kirchengemeinde Gladbeck lautet: Iban DE 61 4245 0040 0071 0195 90; BLZ: 42450040