Gladbeck. Im ersten großen Konzert nach der Corona-Pause tritt das Blasorchester der Musikschule Gladbeck wieder auf. Es präsentiert „Helden der Kindheit“.

Sie mussten in der Öffentlichkeit seit März 2020 schweigen, die Talente der MusikschuleGladbeck. Aber jetzt soll nach so langer Zeit wieder ein Konzert die Mathias-Jakobs-Stadthalle mit kräftigem Sound erfüllen. Das Große Blasorchester präsentiert am 2. April „Helden der Kindheit“.

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Den Ton wird Rolf Hilgers angeben. Der Leiter der städtischen Musikschule hat den Tag, an dem seine „Schützlinge“ sang- und klanglos von den Bühnen Gladbecks verschwanden, nicht vergessen: „Vor drei Jahren durfte das Große Blasorchester in einer schönen und kurzweiligen Revue zum Stadtjubiläum ein letztes Mal in der Stadthalle vor großem Publikum auftreten.“ Wegen der Pandemie wurde ab 28. März 2020 alles abgesagt, darunter das geplante und einstudierte Jahreskonzert. „Ein Nachholtermin war auch im Folgejahr leider nicht möglich“, erinnert sich Hilgers, „2021 konnten wir gar nichts machen.“

Das Große Blasorchester der Musikschule Gladbeck spielt bekannte Film-Melodien

All jene Gelegenheiten, bei denen das Musikschul-Ensemble sonst dazu gehört wie der Christbaum zum Weihnachtsfest – gestrichen: Turmblasen und Nikolausmarkt, Appeltaten- und Zimtsternfest. Da war notgedrungen kein Laut aus der Lehrstätte am Bernskamp zu hören. Hilgers: „Um weiter Spielfreude zu haben und anderen etwas Schönes zu bieten, haben wir im Herbst und in der Vorweihnachtszeit in Senioreneinrichtungen gespielt, aber nur sehr eingeschränkt.“

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Der Gladbecker Musikschul-Chef Rolf Hilgers hat seine Schützlinge digital durch die Durststrecke während der Corona-Pandemie geführt. Nun können alle es kaum erwarten, wieder vor großem Publikum spielen zu dürfen.
Der Gladbecker Musikschul-Chef Rolf Hilgers hat seine Schützlinge digital durch die Durststrecke während der Corona-Pandemie geführt. Nun können alle es kaum erwarten, wieder vor großem Publikum spielen zu dürfen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Unterricht und Probenarbeit seien zwar digital weitergelaufen, jedoch unter erschwerten Bedingungen. Hilgers schildert die Situation: „Die größte Herausforderung war, online den Kontakt zu halten.“ Hinzu komme die technische Komponente, die ein Zusammenspiel größerer Ensembles schier unmöglich macht. „Ich habe die Stücke online vorgespielt, besprochen und Hörbeispiele gegeben“, erläutert der Musikschulchef, der seit dem Jahr 1992 das Große Blasorchester leitet. Aber aufgrund der Latenzzeit – also wenn Klänge verzögert transportiert werden – ist solch’ ein Vorgehen überhaupt nicht mit Proben in Präsenz vergleichbar.

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Die Mitglieder des Großen Blasorchesters ließen sich nicht entmutigen, blieben auch über diese Durststrecke hinweg bei Trompeten, Flöten & Co.; Hilgers freut sich: „Die Verbundenheit untereinander ist während der digitalen Phase geblieben, nichts ist zerfallen.“ Wen wundert’s da, dass die fast 50 Mitglieder des Großen Blasorchesters – im Alter von 18 bis Anfang 50 – nun mit Posaune und Saxophon wieder von sich hören lassen wollen? Hinter dem Motto „Helden der Kindheit“ stecken bekannte und beliebte Songs und Filmmusiken. Die Leitung liegt zwar in Hilgers’ Händen, doch die Moderation der einzelnen Stücke übernehmen die Mitwirkenden.

Karten-Vorverkauf läuft

Tickets mit freier Platzwahl sind ab sofort ausschließlich über die Kasse der Stadthalle, Friedrichstraße 53, zu den üblichen Öffnungszeiten erhältlich. Rolf Hilgers, Leiter der Musikschule Gladbeck, ergänzt: „Man kann sich auch Karten reservieren lassen und an der Abendkasse abholen.“ Telefonischer Kontakt: 0 20 43/99 26 82.

Der Eintritt zum Konzert des Großen Blasorchesters kostet sieben Euro, ermäßigt fünf Euro. Hilgers weist darauf hin, dass keine Pause vorgesehen ist. Grund: „Wir wollen aus Pandemie-Gründen keinen Pendelverkehr“.

Es gibt vor dem Konzert eine Bewirtungsmöglichkeit im Foyer der Stadthalle. Aufgrund der Corona-Situation ist derzeit noch Maskenpflicht während des Konzertes erforderlich. „Das kann sich mit einer neuen Corona-Schutzverordnung vielleicht noch ändern“, meint der Musikschulleiter.

Denkbar wäre ein Publikum aus etwa 500 Menschen. Hilgers rechnet mit 300 bis 350 Musik-Fans.

„Wer kennt nicht die Figuren, die sogenannten ,Helden’, aus den spannenden Filmen und Fernsehserien, die man in seiner Kindheit begeistert, oft mehrfach, gesehen hat?“, fragt Hilgers. „The Pink Panther“ und „Micky Maus“ lassen nicht nur Bilder vor dem geistigen Auge entstehen. Nein, mit all jenen Figuren sind Melodien, populäre Ohrwürmer, verbunden, die sich allein bei der Namensnennung unweigerlich in die Gehörgänge schleichen. Neu im Programm sind Stücke aus „Starlight Express“ und „Aladdin“, sie waren ursprünglich nicht geplant. Grund für die Umstellung: „Wegen des Schwierigkeitsgrads mussten wir Beiträge zurücknehmen und auswechseln, für die wir mehr Probenzeit benötigt hätten.“

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An diesem Nachmittag will das Große Blasorchester nicht nur Füße zum Wippen und Hände zum Mitklatschen bewegen. 25 Mitglieder der Ballettabteilung von Valentina Spadoni wirken ebenfalls mit. Das Publikum darf sich auf ein Medley der schönsten Melodien aus „Mary Poppins“ freuen. Und damit nicht genug! Eine Jazzdance-Gruppe bringt zur Musik aus den Produktionen „Ghostbusters“ und „Aladdin“ eine Choreographie von Mariebelle Spieckermann auf die Bühnenbretter.

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Das Blasorchester-Konzert „Helden der Kindheit“ beginnt am Samstag, 2. April 2022, um 17 Uhr. Ort: die Mathias-Jakobs-Stadthalle, Friedrichstraße 53.

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