Gladbeck. Der Krieg in der Ukraine löst auch in Gladbeck eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Doch laut Experten kommt nicht jede Spende an.

Der russische Angriff auf die Ukraine hat über Landesgrenzen hinweg eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Auch die Bevölkerung in Gladbeck will den Menschen helfen, die aus der Kriegsregion flüchten. Doch Rainer Knubben weist als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft (AG) Wohlfahrt darauf hin, dass dieses Engagement ohne Nutzen verpuffen kann. Denn: Gut gemeint, ist nicht gut gemacht.

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„Ich bin hilflos, wütend, ohnmächtig“, sagt Knubben, „ich will den Menschen irgendwie helfen.“ Er kann sich in die Gedanken seiner Mitmenschen hineinversetzen. Aber nicht jede – und vor allem unkoordinierte – Unterstützung in Form einer Sachspende erreiche das Ziel.

Es werden zum Beispiel „zu viele Kleidungsstücke angeliefert, die wir nicht mehr annehmen können“, erklärt Knubben für die Gladbecker AG, der unter anderem der Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Arbeiterwohlfahrt (Awo) angehören. Bei solch’ einem großen Aufkommen seien Lagerkapazitäten und Transportmöglichkeiten erschöpft. Zudem: „Man kriegt in Polen alles zu kaufen, da müssen wir die Sachen nicht dorthin bringen.“

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Förderlicher sei es, Geld an Organisationen zu spenden, „das kommt an“. Laut Knubben sind die Hilfswerke untereinander vernetzt und wissen, was vonnöten ist. „Es besteht ein regelmäßiger Austausch mit Caritas International und Caritas Polen“, nennt der AG-Vorsitzende ein Beispiel. Knubben wagt einen vorsichtigen Blick in die Zukunft. Als Vorstand des Caritasverbands Gladbeck sagt er: „Sollten Flüchtlinge aus der Ukraine zu uns kommen, können wir kurzfristig Möglichkeiten zur Verfügung stellen.“

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