Nicht nur der VfL ist stolz: So liefen die Ruhr Games Bochum
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Bochum. 16 Sportarten, 244 Wettkämpfe, noch viel mehr Gewinner. Alle Fotos, Videos und Berichte zur vierten Edition der Ruhr Games rund ums Ruhrstadion.
Los geht’s bei den Ruhr Games in Bochum. Vier Tage, 16 Wettbewerbe, rund 4000 Sportlerinnen und Sportler und sogar 500 Zuschauer pro Tag. Die WAZ ist bei der digitale Sonderedition der Veranstaltung im Ruhrstadion vor Ort und berichtet über das Wichtigste auf und neben den Sportplätzen.
Für viele Athleten ist es der erste Wettkampf seit Monaten, andere wollen sich für Deutsche Meisterschaften qualifizieren. Eine DM findet sogar im Rahmen der Ruhr Games statt: Die Speedkletterer kämpfen um die Krone. Und auch die allererste Europameisterschaft im BMX Flatland steht bei den Ruhr Games an. Wir bleiben am Ball, am Schläger, an der Matte, im Sand...
Locker ausklingen lassen war drumherum nicht angesagt: Boxen, Judo, Sportakrobatik, Urban Dance, Basketball, Beachvolleyball, Bogenschießen und Skateboard standen noch auf dem Programm. Das internationale Handballturnier ging zu Ende, in Wattenscheid wurde gerungen und in Querenburg geschwommen. Auf der Abschluss-Pressekonferenz zogen die Verantwortlichen von der Staatskanzlei NRW und vom Regionalverband Ruhr ein durchweg positives Fazit – die gute Atmosphäre hatten schon alle gespürt, die sich an den vier Tagen zwischen den vielen Einzel-Events am Ruhrstadion bewegt hatten.
Apropos Finale: Als letztes, da war schon das Flutlicht im Stadion an, fiel die Entscheidung der Deutschen Meisterschaft im Bouldern. Der Essener Yannick Flohé gewann Gold und setzte sich dabei unter anderem gegen den Kölner Jan Hojer zu, der auch bei der Kletter-Premiere bei den Olympischen Spielen am Start sein wird. Afra Hönig aus Landshut gewann Gold bei den Frauen.
Neben den vielen Ruhr-Games-Pokalen (244 in insgesamt 16 Sportarten) wurden am Wochenende Deutsche Meistertitel und Europameistertitel (im BMX-Flatland, auch das eine Premiere) vergeben. Als Gewinner dürften sich aber alle 4000 fühlen, die dabei am Start waren – so ein Event gab es lange nicht. Die trostlosen Zeiten sind hoffentlich vorbei.
Auch die Nachwuchs-Fußballer waren am Samstag erstmals im Einsatz. Beim Ruhr-Games-Cup gehen die U17-Teams vom VfL Bochum, von Schalke 04, vom MSV Duisburg und RB Leipzig an den Start.
Vom Wetter unabhängig sind die Sportakrobatinnen, die ebenfalls um den Titel bei den Deutschen Meisterschaften kämpfen. Allerdings erst am Sonntag. Am Samstag stand das Qualifying an. Sie sind erstmals bei den Ruhr Games dabei.
In immer größere Höhen flog die Gladbecker Stabhochspringerin Anne Berger. Nach einer verpatzten DM trumpfte sie bei den Ruhr Games auf und überquerte 4,25 m und knackte damit auch die Norm für die U23-EM in Talinn.
Ein echter Hingucker war auch der BMX Spineramp Wettbewerb, der am Abend als letzter Wettkampf auf dem Programm stand. Spektakuläre Sprünge ohne Ende. Beim Urban Contest ging ein internationales Teilnehmerfeld an den Start. Bester von allen war Dean Florian. Er räumte auch den Preis für den besten Sprung ab.
Einen weniger schönen Moment gab es allerdings auch, ein Judoka verletzte sich beim Kampf und musste in Krankenhaus gebracht werden.
Der zweite Tag des Sport-Events am Ruhrstadion neigt sich dem Ende. Am Freitag stand ein erstes Highlight schon früh auf dem Programm: Die erste jemals ausgetragene Europameisterschaft im BMX Flatland fand im Rahmen der Ruhr Games statt. Die ersten EM-Titel sicherten sich Irina Sadovnik und Matthias Dandois.
Auch im Judo ging es in die nächste Runde. Unter anderem gab’s für Bottrop zweimal Gold. Außerdem machten sich die Sportakrobatinnen schon mal mit den Räumlichkeiten bekannt, in denen sie am Samstag ihre Deutsche Meisterschaft austragen.
Im Stadion wurde dann auch die Kletterwände eingeweiht. Zunächst kämpfen hier aber die Junioren im Speedklettern um den Sieg beim Europacup. Bis zum Abend lief eigentlich alles nach Plan, aber dann hat es die Ruhr Games doch noch erwischt. Zunächst sorgte ein technischer Defekt an der Kletterwand für eine Unterbrechung. Das Sicherungsseil wollte nicht, wie es sollte. Und wieder aufgenommen werden konnte der Wettbewerb später auch nicht, weil es dann, nach einem ansonsten durchweg sonnigen Tag, doch noch anfing zu regnen. Und eine nasse Kletterwand, das ist einleuchtend, ist keine gute Kletterwand. Entsprechend wurde der Wettkampf abgebrochen.
Das sollte am Samstag möglichst anders laufen, denn dann stehen die Deutschen Meisterschaften im Rahmen der „Finals“ an, inklusive Fernsehübertragung. Aber bei einer missglückten Generalprobe, kann die Premiere ja nur gut werden...
Die Highlights der erstem BMX Flatland Europameisterschaft
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Tag 1:
Startschuss für das Sport-Event am Ruhrstadion. Schon vor der offiziellen Eröffnungsfeier wurde um die ersten Punkte gekämpft, wurden die ersten Duelle ausgetragen und auch schon Qualifikationen geschafft. Zwei Sieger standen sogar schon vorher fest und wurden bei der Hybrid-Eröffnung geehrt.
Die Organisatoren setzen dabei auf eine Kombination aus Video-Einspielern und Live-Acts aus Sport und Urban Culture. Der Glass Floor auf dem Center Court kam dabei erstmals zum Einsatz. Auf Herz und Nieren wurde er allerdings erst bei den 3x3-Basketball-Endspielen getestet.
Auch im Stadion ging es hoch her. Heute sogar besonder hoch: Nämlich beim FMX-Show-Contest, bei dem drei Motor-Cross-Athleten einen spektakulären Trick nach dem anderen in den meist blauen Himmel stellen. Applaus gab’s von den wenigen zugelassenen Zuschauern und den anderen anwesenden Sportlern im Stadion.
Keine 50 Meter weiter wurde zwar auch geflogen, aber deutlich tiefer, dafür waren die Landungen härter. Beim Judo ging es weniger um Show, dafür schon um die ersten Titel und Qualifikationen. Mit Favoritensiegen und ersten kleinen Enttäuschungen. Und das angekündigte Gewitter? Ließ sich nicht blicken. Meistens gab’s strahlenden Sonnenschein und der sorgte für strahlenden Gesichter bei den Organisatoren des Outdoor-Events. So kann es auch an Tag 2 weitergehen.
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