Bochum. Mathilda Niemeyer vom 1. JJJC Hattingen bringt eine Medaille aus Bochum mit nach Hause – bei den Ruhr Games ging es aber um mehr als Ergebnisse.

Die Judo-Wettkämpfe bei den Ruhr Games im Bochumer Ruhrstadion begannen für Mathilda Niemeyer vom 1. JJJC Hattingen enttäuschend. Die amtierende U18-Deutsche Meisterin und Siegerin bei der letzten Ausgabe der Ruhr Games – mit gerade einmal 13 Jahren in der U18-Klasse angetreten – musste bereits im ersten Kampf in der Klasse -70kg eine Niederlage hinnehmen. „Ich war noch nicht richtig in meinem Modus und bin leider unglücklich gefallen. Ich versuche jetzt, jeden Kampf zu gewinnen und mich in der Trostrunde durchzusetzen“, sagte sie nach eben jener Auftaktniederlage – und kämpfte sich eben über die Trostrunde tatsächlich in die Medaillenränge.

Auch interessant

Erfolg oder Nicht-Erfolg – das spielte für viele am Donnerstag im Ruhrstadion aber keine große Rolle. Endlich wieder Wettkampf, so war wohl eher die vorherrschende Meinung nach mehr als einem Jahr so ganz ohne. Seit Januar durfte immerhin an den Stützpunkten wieder trainiert werden.

Ruhr Games Rückkehr in den Wettkampf nach mehr als einem Jahr

Das hatte auch Folgen auf die Wettkampf-Fähigkeiten. „Ich musste viel Gewichtstraining machen, deshalb war ich ein bisschen schwächer heute. Das warme Wetter tut sein Übriges“, ordnete Niemeyer das Ergebnis ein.

Zwei Freundinnen, zwei Medaillen. Mathilda Niemeyer und Ronja Buddenkotte vom JC 66 Bottrop sicherten sich Bronze (Niemeyer) und Gold (Buddenkotte) in ihrer Gewichtsklasse bei den Ruhr Games.
Zwei Freundinnen, zwei Medaillen. Mathilda Niemeyer und Ronja Buddenkotte vom JC 66 Bottrop sicherten sich Bronze (Niemeyer) und Gold (Buddenkotte) in ihrer Gewichtsklasse bei den Ruhr Games. © Buddenkotte

Doch die Ruhr Games sind dabei viel mehr als nur ein Wettkampf oder eine Sportart. Das wollte sich auch Niemeyer nicht entgehen lassen. „Ich werde mir am Freitag mit meiner Freundin noch die anderen Judo-Wettkämpfe anschauen. Ich finde das bei den Ruhr Games so schön, dass man sich auch andere Sportarten angucken kann“, meinte Niemeyer. Welches Highlight wird sie sich denn nun anschauen? „Bouldern interessiert mich sehr.“

Auch interessant

Die Atmosphäre der Zuschauer fehlt im Ruhrstadion

Etwas anders als bei der letzten Ausgabe natürlich, als insgesamt mehr als 100.00 Zuschauer im Duisburger Landschaftspark-Nord vor Ort waren. Nur 500 Besucher pro Tag waren jetzt in Bochum zugelassen. „Ich vermisse die Zuschauer sehr. Natürlich ist es cool im Ruhrstadion zu kämpfen, aber die Atmosphäre mit ihnen wäre viel besser“, erklärte Niemeyer. Nur die anderen Judoka und einige Betreuer, Trainer und Familienmitglieder saßen auf der Tribüne. Jubelstürme oder großes Seufzen: Fehlanzeige.

Eigentlich die genau richtige Umgebung, um sich zu entspannen. Und genau das tat Niemeyer. „Sonst macht man zu viele Fehler.“ In der Folge gelang ihr genau dies. Sie kämpfte sich in der Trostrunde noch bis auf Platz drei. Somit kann sie bei ihrer zweiten Ruhr Games-Teilnahme wieder Edelmetall mit nach Hause nehmen.

Auch interessant

Dass es nicht Gold wurde, das war nach Ende ihres Kampfes auch nicht mehr wichtig. Ob sie zufrieden mit dem Ergebnis sei? Ein grinsendes Nicken – und war ab da sie Zuschauerin.

Alle Vorberichte zu den Ruhr Games in Bochum