Hattingen. Tatort Hattingen: Erst bringt die Mutter die eine Tochter um, vier Monate später erdrosselt der Vater die Schwester in der Reha-Klinik.
Was für eine Familientragödie: Erst bringt die Mutter die kleine Sukirtha um, vier Monate später erdrosselt der Vater die Schwester Saranja in der Reha-Klinik in Holthausen. Aus Verzweiflung.
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Im Jahr 1995 steht Holthausen und die ganze Stadt Hattingen unter Schock, als die Geschichte der Familie öffentlich wird. Sie erzählt von Einflussnahme und Überforderung, von Zuneigung und Zerrissenheit.
Es kommt zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung
Die Familie P. stammt aus Sri Lanka. Als sie sich in Dormagen ein neues Leben in Deutschland aufbauen will, ist alles in Ordnung. Nach und nach gibt es aber Schwierigkeiten, die Mutter hat psychische Probleme, sie trennt sich von ihrem Mann – das Paar wird geschieden. Er bekommt das Sorgerecht für die Töchter Saranja und Sukirtha.
Doch Verwandte wollen das nicht, sie drängen die beiden zur Versöhnung. Die 33-Jährige willigt ein, zieht zurück in die Wohnung ihrer Familie. Selbst ehrenamtliche Betreuer, die das Aggressionspotenziel der Frau kennen, befürworten diesen Schritt. Ein fataler Fehler: Erneut kommt es an einem Samstagmorgen im März 95 zum Streit, zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Die Frau will wieder ausziehen, die kleine Sukirtha bittet sie, bei ihnen zu bleiben. Die Mutter dreht durch: Sie rennt in die Küche, holt sich ein Messer und sticht im Bad auf ihre Tochter ein.
Saranja wird schwer an der Wirbelsäule verletzt und ist gelähmt
Der Vater hört die Hilfeschreie der Kleinen, tritt die Tür ein und reißt seine Frau vom Kind weg. Als er Hilfe holen will, geht die Frau im Schlafzimmer auch auf Saranja los.
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Sukirtha überlebt die Tat ihrer Mutter nicht, Saranja wird schwer an der Wirbelsäule verletzt und ist gelähmt – sie kommt in die Reha-Klinik nach Holthausen.
Er besucht sie, nimmt sich ein Zimmer in Hattingen
Vater und Tochter arbeiten an einer besseren Zukunft. Er besucht sie, nimmt sich ein Zimmer in Hattingen, bleibt tagelang bei ihr. An den Wochenenden darf sie sogar nach Hause. Als der 37 Jahre alte Angestellte einer Schnellrestaurant-Kette erfährt, dass die Kleine Mitte Juli entlassen wird, kommen Zweifel bei ihm auf und , Fragen zermartern seinen Kopf.
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Er wird wieder arbeiten müssen und erwartet Schwierigkeiten: Wie soll ich die Betreuung schaffen? Was, wenn meine Tochter wieder laufen und Fahrradfahren kann? Er weiß, dass sie eventuell aber auch für immer gelähmt bleibt.
Für den Vater scheint die Situation aussichtslos
Die Situation erscheint ihm offenbar aussichtslos. Er mischt Saranja Gift in ein Getränk. Sie erbricht es und wird bewusstlos. Dann erdrosselt der Vater seine Tochter.
Schwer unter Alkohol stehend ruft er nach einem Arzt – doch der kann nicht mehr helfen.
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Pavan P. kommt ebenso wie seine Frau in eine psychiatrische Klinik. Gutachten müssen klären, ob er und seine Frau schuldfähig sind. Doch zu einer Anklage kommt es nicht – sie bleiben in der geschlossenen Anstalt.
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