Hattingen. Hat Taylor Swift im Ruhrpott geklaut? Das Ruhrical klärt auf - und das erstmals in Hattingen. Dieses Musical hat einiges mit den Hattingern vor.

Hat Taylor Swift womöglich im Ruhrgebiet geklaut? Was ist überhaupt das echte Leben im Ruhrgebiet? Und wie klingt die Hymne für alle „Ruhris“? Das und mehr wird im Ruhrical geklärt. Das Musical für das Ruhrgebiet kommt zum ersten Mal nach Hattingen - mit weihnachtlichem Special und ganz viel Wir-Gefühl ohne Plattitüden.

Sieben Stadionsprecher des Ruhrgebiets versammelten sich jetzt in Wanne-Eickel, auf „neutralem Boden“, um die Hymne „Ruhrpott - Mein Ruhrgebiet“ einzusingen. „In Farben getrennt, aber für das Ruhrgebiet vereint“, betont Michael Kloßek, Geschäftsführer des Ruhricals. Dessen Eröffnungssong ist diese besondere Hymne, die im Dezember auch in Hattingen zu hören sein wird.

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Am 14. und 15. Dezember macht das Ruhrpott-Musical erstmals hier Station. Auf der Henrichshütte soll dann wieder echter Zusammenhalt gelebt werden. „Wir wollen keine verklärte Ruhrpott-Romantik nach dem Motto: ‚Unter Tage war alles toll‘“, betont Bernd Böhne, künstlerischer Leiter des Ruhricals, Schauspieler und Sänger. „War es nicht. Es war harte Maloche und alle waren froh, wenn sie wieder heil oben waren.“ Deshalb soll dieses Musical auch das echte Ruhrgebietsleben zeigen. „Alle Menschen sollen sich darin wiederfinden“, unterstreicht Kloßek den Grundgedanken. Und das authentisch, „ohne Tegtmeier-Dialekt und absurde Grammatik“.

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Sein Anspruch: „Wir wollen nach vorn bringen, was wir sind und wie wir sind.“ Den verfolgt er mit seinen Mitstreitern seit 2019, als das Ruhrical Premiere feierte und sogleich von Corona und den Pandemie-Auflagen ausgebremst wurde. Dennoch waren sich die Initiatoren sicher: Das Ruhrgebiet hat alles, was es für großartiges Musiktheater braucht. Und das wollen sie auf der Bühne zeigen.

Achtung, Heimatgefühl: Robin Lindemann und Bernd Böhne haben eine Weihnachtshymne für das Ruhrgebiet geschrieben.
Achtung, Heimatgefühl: Robin Lindemann und Bernd Böhne haben eine Weihnachtshymne für das Ruhrgebiet geschrieben. © FUNKE Foto Services | Christof Koepsel

In Castrop-Rauxel ist das Ruhrical bereits eine feste Größe, wechselne Spielorte kommen dazu - in der Vorweinachtszeit nun auch Hattingen. Und noch vor den zwei Shows am Samstagabend (14.12., 19 Uhr) und Sonntagnachmittag (15.12., 14 Uhr) legt sich Kloßek fest: „Am liebsten wollen wir das nächstes Jahr wiederholen und noch größer machen, vielleicht auch mit einer längeren Spielzeit.“ Sein Ziel ist es, das Ruhrpott-Musiktheater auch für Touristen zu einem lohnenden Anlaufpunkt zu machen und so nachhaltige Effekte für die Städte und das Ruhrical zu erreichen.

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Doch worum geht es denn eigentlich? Erzählt wird eine „Romeo und Julia“-Geschichte: Bergmann und Musiker Ritchie trifft Petra und muss auch deren Vater, seinen Chef, den Reviersteiger, überzeugen. Da trifft „Glück auf“ auf Beatbox mit dem deutschen Meister Kevin O‘Neal. Da nimmt das 16-köpfige Ensemble inklusive Live-Band die Zuschauer mit auf eine 1000 Meter tiefe Seilfahrt unter Tage. Da wird getanzt und gesungen. Visualisiert wird alles auf einer 11 x 4,50 Meter großen Leinwand, die Stadionatmosphäre genauso nach Hattingen holt, wie den Mond von Wanne-Eickel.

Zeiten, Preise, Tickets für das Ruhrical

Das Ruhrical macht am 14. und 15.12. in Hattingen Station. Die Vorstellungen in der Gebläsehalle, Werksstraße 31-33, finden am Samstagabend und Sonntagnachmittag statt. Einlass ist ab 18 bzw. 13 Uhr. Um 19.15 bzw. 14.15 Uhr startet das Weihnachtssingen. Direkt im Anschluss geht es um 20 bzw. 15 Uhr los mit dem Ruhrical.

Tickets für die Veranstaltung gibt es unter das.ruhrical.de oder an der Ticket-Hotline unter 0761 8884 9999. Die Karten kosten zwischen 29,90 Euro und 49,90 Euro. Ab einer Gruppengröße von sechs Personen gibt es 20 Prozent Rabatt. Für die Nachmittags-Show zahlen Kinder bis einschließlich 16 Jahre 9,90 Euro, bei zwei voll zahlenden Erwachsenen.

Und nicht zuletzt kommt auch Weihnachten nicht zu kurz. Vor Start der zweieinhalbstündigen Vorstellung wollen die Macher gemeinsam mit dem Publikum das Wir-Gefühl beschwören und alle zu einem großen Chor machen. Die Leitung übernimmt Robin Lindemann, selbst Musiker, Schauspieler, Chordirektor und Musicalproduzent. Er kündigt auch einen Rückblick auf 2024 an. Von der EM bis zum Geburtstag des Grundgesetzes geht es dort um Ereignisse des Jahres - und bei denen darf auch Swiftkirchen nicht fehlen. Dabei will Lindemann humorvoll die Frage klären, ob Superstar Taylor Swift nicht sogar im Ruhrgebiet geklaut hat. Er verspricht augenzwinkernd: „Wir schauen genau hin, ob sie im Radio nicht vielleicht etwas gehört und genutzt hat.“

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Es wird also nicht bierernst, aber durchaus besinnlich mit Heimatgefühl. Dafür sorgt auch der eigens gestaltete Ruhrical-Weihnachts-Song, die Hymne über Weihnachten zu Hause - im Ruhrgebiet.