Gladbeck. In Gladbeck gibt es viele städtische Wäldchen. In einem in Zweckel entwurzelte der Sturm Montag einen Baum. Der sollte eigentlich gefällt werden.
Der Januar ist stürmisch gestartet. Am Montagnachmittag fegten Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 80 und 100 Kilometern pro Stunde durch Gladbeck. Es kam zu Schäden überall im Stadtgebiet, der heftige Wind ließ Bäume kippen und knickte Äste ab. Besonders großen Schaden richtete der Wintersturm in Zweckel am Grünen Weg an. Hier entwurzelte er am Rande des dortigen Wäldchens eine um die 100 Jahre alte Buche. Der riesige Baum kippte über die Straße, begrub ein Wohnmobil und einen Audi unter sich. Zum Glück wurde niemand verletzt.
Der kleine Wald am Grünen Weg gehört der Stadt Gladbeck
Der Schaden an den beiden Fahrzeugen ist allerdings erheblich. Das Wohnmobil wurde am Heck getroffen, das, ebenso wie das Dach, durch die Wucht des Aufpralls komplett demoliert und verformt wurde. Auch die Inneneinrichtung wird Schäden davon getragen haben. Beim dem roten Pkw sieht es nicht besser aus. Ihn hat der Baum mit einem Stammdurchmesser von knapp einem Meter wohl komplett unter sich begraben.
Der kleine Wald in der Zweckeler Wohnsiedlung gehört der Stadt Gladbeck. Die Buche, die den Sturm nicht überstanden hat, war von den Experten der Abteilung Grünflächen und Baumschutz beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) schon vor einigen Wochen mit einem roten X markiert worden. Bedeutet: Er sollte gefällt werden.
So oft kontrolliert der ZBG Bäume entlang der Straßen und an den Waldrändern
„Einmal im Jahr kontrollieren wir die Bäume entlang der Straßen und an den Waldrändern“, erklärt Ralf Nolte, ZBG-Sachgebietsleiter Baumschutz, auf Anfrage. Bei der alten Buche am Grünen Weg habe man bei der Kontrolle Anfang Dezember 2024 einen Pilzbefall festgestellt. Ziel sei es gewesen, den Baum bis Ende Februar zu fällen. „Doch dann kam der Sturm. Er hat den Baum samt Wurzel kippen lassen“, so Nolte. Erst da habe man feststellen können, dass der Pilz auch bereits das Wurzelwerk angegriffen hatte, es da zu Morschungen gekommen sei.
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Die Buche, die die Feuerwehr natürlich direkt am Montagabend zersägt und von der Straße geräumt hatte, wurde Mittwoch vom ZBG abtransportiert. Der Baum, der direkt daneben am Rand des Wäldchens steht, soll Ende Februar gefällt werden. Bei ihm sei aber kein Pilzbefall festgestellt worden, wie Nolte betont. Vielmehr sollte er nicht alleine an dieser Stelle stehen bleiben, weil dann die Standsicherheit nicht mehr gegeben sei.
Gladbeck ist eine grüne Stadt
Kleine Wälder, wie den am Grünen Weg, gibt es etliche in Gladbeck, die meisten sind im städtischen Besitz. Auf gut 300 Hektar Waldfläche kommt die Stadt, zählt man alle Parzellen und auch den Wittringer Wald zusammen, erklärt der Baum-Experte. Gladbeck ist eine grüne Stadt. Das Wäldchen am Grünen Weg wird überwiegend von den Anwohnern genutzt; hier spielen die Kinder; hier geht man mit den Hunden spazieren. Die Wege sind nicht angelegt worden, sondern es handelt sich vielmehr um Trampelpfade, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Um die 100 Jahre alt, schätzt Ralf Nolte, ist der kleine Wald.
Und der Experte erläutert: Für diese und ähnliche Parzellen gilt, dass die Stadt ausschließlich für die Pflege der Bäume zuständig ist, die am Rande einer solchen Fläche stehen und so für anliegende Privatgrundstücke und Straßen gefährlich werden könnten. So wie nun am Grünen Weg geschehen. Nicht geschaut werde auf den Zustand der Bäume innerhalb solcher Areale. Ralf Nolte: „Hier gilt generell das Betreten auf eigene Gefahr. Das ist gesetzlich so geregelt.“
Große Fällaktion im Buerschen Wald hatte für viel Ärger gesorgt
Eine große Fällaktion in einem anderen Gladbecker Wald hatte Anfang 2024 für Aufregung gesorgt. Im Buerschen Wald in Gladbeck-Ost sollten um die 80 Bäume der Säge zum Opfer fallen. Auch ihre Standsicherheit, so der ZBG damals, sei aufgrund eines Pilzbefalls nicht mehr gegeben. Und da es sich überwiegend um Buchen in Randlage gehandelt hat, seien private Grundstücke gefährdet. Viele Bürgerinnen und Bürger hatten gegen die Fällaktion protestiert und in Frage gestellt, ob wirklich so viele Bäume dran glauben müssen. Die Arbeiten fanden dann doch nach einiger Verzögerung statt. Neue Bäume und Sträucher sind ebenfalls bereits gepflanzt worden im Buerschen Wäldchen.
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