Gladbeck. Parteilos, aber mit politischer Unterstützung: Markus Kellermann hofft auf die Stimmen der Gladbecker. Was er als Bürgermeister erreichen will.

Markus Kellermann will es noch einmal wissen. Bei der Kommunalwahl 2020 hatte er als parteiloser Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen beim Kampf um den Posten des Bürgermeisters in Gladbeck. Wie bekannt, hat Bettina Weist vor fünf Jahren die Wahl vor Dietmar Drosdzol (CDU) gewonnen. Aber: Markus Kellermann fuhr ein beachtliches Ergebnis ein als Einzelkämpfer ohne Parteihintergrund. Immerhin gaben ihm 1460 (5,43 Prozent) der Gladbeckerinnen und Gladbecker ihre Stimme. Jetzt tritt der 55-Jährige erneut an. Es gibt allerdings einen Unterschied zu seiner Kandidatur 2020.

Parteilos ist der Gladbecker Markus Kellermann immer noch

Parteilos, das betont der Gladbecker, sei er nach wie vor, und das ganz bewusst. Doch hinter ihm stehen nun Unterstützer, die sich in der Lokalpolitik recht gut auskennen. Die BiG – Bürger in Gladbeck – wollen Kellermann unterstützen. „Wir haben gemerkt, dass wir viele gemeinsame Interessen und Themen haben, die uns für Gladbeck wichtig sind“, erklärt BiG-Vorsitzender Udo Flach, der bei den vergangenen Kommunalwahlen selber als Bürgermeisterkandidat fungiert hat. Nun wolle man in diesem Punkt einen neuen Weg beschreiten und formiere sich deshalb hinter dem parteilosen Kellermann.

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Doch stimmt die Bezeichnung parteilos überhaupt noch, zumal Kellermann auch Mitglied bei BiG ist? „Ja“, sagt der 55-Jährige überzeugt, „schließlich ist die BiG keine Partei, sondern vielmehr ein Bürgerverein, der sich in Gladbeck mit politischen Themen auch im Stadtrat einbringt.“ Flach ergänzt: „Wir agieren viel unabhängiger als die großen Parteien SPD und CDU, müssen nicht erst immer prüfen, ob wir mit unseren Anliegen in Düsseldorf oder Berlin anecken.“

Unterstützung auch im Wahlkampf

Markus Kellermann sieht das ganz genauso, und er freut sich zudem auch darüber, in dem vor ihm liegenden Wahlkampf Helferinnen und Helfer an seiner Seite zu haben. „Ganz alleine Flyer verteilen, Plakate kleben und Infostände organisieren, das ist schon anstrengend“, weiß der 55-Jährige schließlich aus Erfahrung. Und die finanzielle Unterstützung, für die die Zusammenarbeit mit der BiG natürlich auch steht, ist ebenfalls eine Erleichterung, gibt Kellermann zu. „Nicht zu vergessen unsere Erfahrung in der Gladbecker Lokalpolitik. Die BiG gibt es seit 1994, und wir haben in dieser Zeit schon einiges erreicht“, betont Udo Flach. Als Beispiele dafür nennt er das Parken auf dem Markt und die Anschaffung des besonderen Löschsystems Cobra für die Gladbecker Feuerwehr.

Markus Kellermann tritt erneut als parteiloser Bürgermeisterkandidat mit Unterstützung der BIG an am Mittwoch, 11. Dezember 2024 in Gladbeck.
Foto: Christoph Wojtyczka / Funke Foto Services

„Ich möchte, dass die Menschen, die einen Termin im Rathaus haben, auf jeden Fall zufriedener wieder hinausgehen als sie hereingekommen sind“

Markus Kellermann

Und wofür steht Markus Kellermann? „Mir sind die Menschen in Gladbeck wichtig, die Bürger sollen sich einbringen können mit ihren Vorstellungen und Ideen für die Stadt“, betont er.

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Ein klares Ziel hat er sich auch schon gesetzt, sollte sein Arbeitsplatz ab Herbst kommenden Jahres das Bürgermeister-Zimmer sein. „Ich möchte, dass die Menschen, die einen Termin im Rathaus haben, auf jeden Fall zufriedener wieder hinausgehen als sie hereingekommen sind.“ Oft sei zu viel Bürokratie da einfach ein großes Hemmnis.

Wichtig: Bezahlbarer Wohnraum und eine belebte Innenstadt

Darüber hinaus, listet Kellermann auf, braucht Gladbeck auf jeden Fall mehr bezahlbaren Wohnraum, und die Innenstadt müsse neu belebt werden. Bei der Wirtschaft hält er es vor allem für wichtig, Anreize für neue Firmen zu schaffen, die sich hier niederlassen. „Das müssen dann auch mal niedrige Steuern sein!“ Maßnahmen zum Klimaschutz stehen ebenfalls auf seiner Agenda, ebenso wie ein „besseres Baustellenmanagement“. Und: „Die Sanierung unserer maroden Brücken ist wichtiger als ein neues Pflaster für den Willy-Brandt-Platz, auch, wenn es dafür Fördermittel gibt.“

Natürlich, sagt der 55-Jährige, werde es ihm nicht gelingen, innerhalb kurzer Zeit alles in der Stadt zum Besseren zu wenden. Aber beginnen damit will er auf jeden Fall – und dabei möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen. Ebenso wie der BiG schwebt ihm vor, in der Stadt einen Bürgerrat zu etablieren. Ein Gremium ähnlich dem Jugend- und Seniorenbeirat, das Themen benennt, die dann von der Lokalpolitik angegangen werden sollen.

Die Familie ist Markus Kellermann besonders wichtig

Wie schon bei seiner ersten Kandidatur wird Markus Kellermann auch diesmal garantiert wieder damit punkten können, dass er in Gladbeck ziemlich bekannt ist. Seit etlichen Jahren engagiert er sich im Förderverein Rockmusik, für seine soziale Ader steht die Kronkorken-Sammelaktion für den guten Zweck, die er in Gladbeck auf die Beine gestellt hat. Darüber hinaus ist Markus Kellermann ein absoluter Familienmensch. Der Zweckeler ist seit über 30 Jahren verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Dass der eine der beiden im kommenden Jahr heiratet, macht ihn stolz und überglücklich.