Gladbeck. Markus Kellermann hat Kronkorken für den guten Zweck gesammelt, dabei ist eine stolze Summe zusammengekommen. Wie Sie mithelfen können.
Das Trio macht große Augen. „Das finde ich unglaublich. Aus so einer kleinen Sache so etwas Großes“, sagt Kira Benz vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in Gladbeck. Markus Kellermann steht bloß da und lächelt. Die kleinen Sachen, aus denen er etwas Großes gemacht hat, wiegen bloß zwei Gramm, und kaum jemand dürfte ihnen im Alltag viel Aufmerksamkeit schenken: Kronkorken. Und trotzdem: 3000 Euro kann Kellermann dem Hospizdienst dank der kleinen Weißblech-Plättchen überreichen.
Insgesamt hat er nämlich 3570 Kilo (über eine Million Kronkorken) im Laufe des Jahres 2023 gesammelt und bei „Heidelbach Metall Recycling“ abgegeben, oft in Fuhren von mehreren Hundert Kilo. Die stolze Summe am Ende: 715 Euro, nur durch den Materialwert der Korken. Heidelbach und Trinkgut Göldner, wo nach wie vor eine Sammelstelle für die Kronkorken steht, haben aufgestockt und die Summe beeindruckend „rundgemacht“.
Wie ein Schneeball: Mittlerweile sammelt sogar der Düsseldorfer Flughafen mit
„Das hat sich entwickelt wie ein Schneeball“, erinnert sich Markus Kellermann, der die Aktion genau vor einem Jahr ins Leben gerufen hat. Am Anfang sammelten Freunde und Bekannte mit, schon bald kamen Kronkorken aus Köln, Duisburg, Bochum, Menschen brachten ihr Weißblech aus dem Österreichurlaub mit und die gesamte Gastronomie des Düsseldorfer Flughafens lud ihre Korken bei Markus Kellermann ab.
„Es passiert mir mittlerweile, dass ich von der Arbeit komme, oder von der Gassirunde mit dem Hund, und da steht ein Eimerchen mit Kronkorken im Vorgarten. Das ist wie Ostern, ich finde immer was.“ Kellermann hat schon längst mit der nächsten Sammelrunde angefangen, „schließlich müssen die drei Tonnen ja getoppt werden.“ Wer helfen möchte, findet am ZBG, bei Trinkgut Göldner und seit neuestem auch bei Lotto Akcay an der Horster Straße 414 Sammelbehälter.
Miete, Gehälter, Dienstwagen – dafür braucht der Hospizdienst die Spende
Und was plant der Kinderhospizdienst mit der großen Spende? „Wir werden schauen, was gebraucht wird“, erklärt Benz, „das kann man nicht immer genau sagen. Anders als andere Spenden ist diese ja nicht zweckgebunden.“ Auf Markus Kellermanns Wunsch hin übrigens, „das finde ich sinnvoll, dass das Geld da eingesetzt werden kann, wo es gebraucht wird.“
Das hilft dem Dienst ungemein, denn er wird zu zwei Dritteln über Spenden finanziert, nur ein Drittel kommt von den Krankenkassen. „Das Geld brauchen wir für die Miete unserer Räume“, sagt Alexandra Rose, für Gehälter, den Dienstwagen, oder für unseren Familientag am Möhnesee.“
Oder für die Ausbildung und Supervision neuer ehrenamtlicher Mitarbeiter. Die sucht der Kinder- und Jugendhospizdienst nämlich gerade, wer Interesse an der Arbeit hat, kann sich entweder telefonisch unter 02043 98 72 74 0 oder per E-Mail an emscher-lippe@deutscher-kinderhospizverein.de melden.