Gladbeck. Der parteilose Kandidat tritt in Gladbeck mit Optimismus an. Er will Brückenbauer für die Bürger und Parteien sein, Beschlüsse zügiger umsetzen.
Mit viel frischem Wind verkrustete Strukturen im Rathaus aufbrechen, Parteienhickhack als Brückenbauer überwinden, mehr Transparenz für Entscheidungsprozesse schaffen - und die Bürger dabei stärker einbinden als bisher. So könnte man grob umreißen, was Markus Kellermann als Bürgermeister ändern möchte. Ziele, die ihn dazu bewegt haben, als parteiloser Kandidat zur Kommunalwahl in Gladbeck anzutreten.
Denn genau das störe ihn seit geraumer Zeit und viele Menschen in Gladbeck, mit denen er gesprochen habe. Dass durch verkrustete, hierarchische Strukturen um Bürgermeister und Verwaltung sowie parteiliche Animositäten „viele wichtige Entscheidungen für Gladbeck in den Ausschüssen oft unnötig lange debattiert und hinausgeschoben werden“.
Der gebürtige Gladbecker ist keinen Parteihierarchien verpflichtet
Hier sieht der 51-jährige gebürtige Gladbecker auch ein Argument, ihm, trotz seiner fehlenden politischen Vorerfahrung, beim Urnengang im September die Stimme zu geben. Denn er werde in seinen Handlungen eben nicht von Parteihierarchien und -proporz gebremst, um als Bürgermeister „offen für alle Seiten ohne parteiliche Scheuklappen mit dem Blick auf das Wesentliche wichtige Themen rasch umzusetzen“. Probleme müssten dort, wo Bürger sie sehen, „sofort angepackt werden“.
Welche zügig anzupackenden Themen er denn konkret meint? „Der schlechte Zustand einiger Fahrbahndecken, etwa der Tauschlagstraße“, sagt Kellermann. Zudem Leerstände in der City und fragwürdige Bebauungspläne, wie den geplanten Abriss der Willy-Brandt-Schule, auch zugunsten eines Supermarktes mit Parkplatz. „Wobei 89 Bäume gefällt werden und laut Gutachten schon jetzt klar ist, dass durch die Flächenversiegelung mit Überflutungen bei Starkregen im Planbereich zu rechnen ist.“ Auch die Dauerärgernisse Busbahnhof und Hochhausruine Schwechater Straße müssten endlich geregelt werden. Die Schulen müssten wo nötig saniert, Kitas erweitert und neu gebaut werden, „um jedem Kind in Gladbeck den ihm zustehenden Kitaplatz garantieren zu können“.
"Jeder gute Vorschlag wird vorbehaltlos aufgegriffen"
Viele seiner Themen seien ja nicht neu, die durch ihre Komplexität, politische Beteiligung, Planungs- und Finanzierungsfragen eben nicht so einfach und schnell umzusetzen seien. Ob er da nicht etwas zu naiv sei, bezogen auf seine Möglichkeiten als parteiloser Bürgermeister ohne politische Hausmacht in Gladbeck? Das könne doch sein großer Vorteil sein, „dass ich keiner Partei verpflichtet bin und jeder gute Vorschlag, der Gladbeck weiterbringt, von mir über Parteigrenzen hinweg vorbehaltlos aufgegriffen werden kann“, sagt Kellermann.
Darin sehe er auch eine wichtige Aufgabe als Bürgermeister. „Ich muss im Rat mit meinen Ideen punkten und versuchen, alle an einen Tisch zu bekommen.“ Bei der Umsetzung setze er dann auch auf die Sachkenntnis innerhalb des Rathauses, wobei er nicht von oben herab, sondern in einem Klima des guten Miteinanders als Verwaltungschef auf Augenhöhe agieren wolle.
Der Kandidat setzt im Wahlkampf auf das Internet
Bislang ist Markus Kellermann etwa in Sachen Wahlkampf-Stand öffentlich nicht präsent. Wie er sich den Gladbeckern denn bekannt machen wolle? Da setze er derweil noch aufs Internet - Facebook und Co. „Und ich bin selber überrascht, wie viele Gladbecker mich schon kennen“, sagt er. Freilich müsse er „im Wahlkampf aber auch auf die Straße“. Das solle in der heißen Phase der letzten Wochen vor der Kommunalwahl geschehen. Aus Umweltschutzgründen werde er auch darauf verzichten, Laternenmasten mit Wahlwerbung zuzupflastern und lediglich auf den offiziellen Plakatwänden der Stadt präsent sein.
Er sei auf jeden Fall bereit, frischen Wind ins Gladbecker Rathaus zu bringen und als Bürgermeister „das Wir-Gefühl aller Gladbecker zu stärken“. Gladbeck solle „eine saubere und sichere Stadt sein“. Bei einem guten Miteinander von Jung und Alt, egal welcher Herkunft. Kellermann: „Wer an Veränderungen glaubt und zudem parteimüde ist, der sollte mich mit seiner Stimme unterstützen.“
>>> Der Familienvater arbeitet am Flughafen in Düsseldorf
Die Familie stehe voll hinter seiner Entscheidung zu kandidieren, sagt Markus Kellermann. Seit 26 Jahren ist er mit Alexandra verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne, einen Hund und zwei Katzen. Sein Vater war viele Jahre bei der Stadt Gladbeck beschäftigt, seine Mutter führte ebenfalls in Gladbeck einen Tante-Emma-Laden mit Schreib- und Kurzwaren.
Beruflich arbeitet der Kandidat am Flughafen Düsseldorf im Bereich Datentechnik und Controlling. In seiner Freizeit engagiert sich Kellermann für die Jugend- und Musik-Kultur in Gladbeck. Unter anderem ist er Mitbegründer des Fördervereins Rockmusik Gladbeck e.V., der z.B. in Gladbeck auch Open-Air-Konzerte veranstaltet hat.