Düsseldorf. In Düsseldorf gibt es auch im Jahr 2025 wieder zahlreiche Großbaustellen im öffentlichen Raum. Wo gebaut wird und was auf Autofahrer zukommt.
Der Umbau der S-Bahnhaltestelle Düsseldorf-Wehrhahn, Fernwärmearbeiten im Stadtsüden sowie Tief- und Straßenbauarbeiten in Friedrichstadt - In Düsseldorf sind im Jahr 2025 einige Bauprojekte geplant. Wie viele Baustellen in diesem Jahr insgesamt auf dem Programm stehen, könne derzeit jedoch nicht angegeben werden, „weil sich die Planungen während des Jahres verändern“ können, wie die Landeshauptstadt auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte. Zuletzt belief sich die Zahl auf rund 14.000 Baustellen pro Jahr.
Dennoch werden laut Stadt auch in 2025 im öffentlichen Straßenraum zahlreiche Bauherren tätig sein, darunter die Netzgesellschaft Düsseldorf, die Rheinbahn, der Stadtentwässerungsbetrieb, das Amt für Verkehrsmanagement, Straßen.NRW, die Autobahn GmbH sowie private Bauherren, die Arbeiten im Bereich der Düsseldorfer Straßen durchführen oder Baustelleneinrichtungsflächen betreiben. In unserem Überblick, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, haben wir einige Großprojekte aufgelistet.
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Baustellen in Düsseldorf: Neugestaltung der Friedrichstraße größtes Straßenbauprojekt
Nach Angaben der Stadt Düsseldorf ist das derzeit größte Bauprojekt die Neugestaltung der Friedrichstraße im Abschnitt zwischen dem Bilker Bahnhof und dem Graf-Adolf-Platz. Die einst so prunkvolle Einkaufsstraße im Stadtteil Friedrichstadt ist seit vielen Jahren eine Dauerbaustelle. Die Konsequenz: Viele Geschäftsbetreiber gaben in den vergangenen Jahren auf, viele Ladenlokale stehen leer. Auch die beliebte Buchhandlung „Sternverlag“, die 2016 ihre Pforten für immer schloss, wird seit Dezember vergangenen Jahres abgerissen.
Mit dem Baustart im Jahr 2007 und spätestens seit der Eröffnung der Wehrhahn-Linie im Jahr 2016 ist die Friedrichstraße zu einem Sorgenkind in Düsseldorf geworden. Auch weil dort in der Vergangenheit immer wieder Bauarbeiten stattgefunden haben. Dies sorgte für zahlreiche Verkehrsbeeinträchtigungen. Zuletzt wurden dort Tiefbauarbeiten vorgenommen.
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Seit November 2024 laufen an der Friedrichstraße abschnittsweise Arbeiten zur Verschönerung der Straßenoberfläche. So soll der Abschnitt zwischen Bachstraße und Graf-Adolf-Platz durch den Wegfall der Straßenbahnschienen nach Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie neugestaltet werden. Für die Verschönerung der Oberfläche sieht das Amt für Verkehrsmanagement insgesamt drei Abschnitte vor. Ein erster Bauabschnitt, der den Bereich vom Bilker Bahnhof bis zur Oberbilker Allee sowie einige zusätzliche Flächen umfasst, soll laut Angaben der Stadt jedoch bereits in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Baustelle an der Friedrichstraße: Wo gebaut wird und was geplant ist
Laut Stadtangaben befindet sich der erste Teilabschnitt südlich der Bachstraße, in Höhe des Discounters bis einschließlich der Kreuzung Fürstenwall sowie der Bach- und Kirchfeldstraße. Die Fertigstellung ist bis Mitte des Jahres 2026 geplant. Ab Frühjahr 2025 soll im zweiten Teilabschnitt die nördliche Friedrichstraße inklusive der Herzogstraße bis zur Graf-Adolf-Straße ausgebaut werden. Die Arbeiten sollen dort planmäßig bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Der letzte Bauabschnitt befindet sich am Graf-Adolf-Platz. Nach einer Bauzeit von rund neun Monaten wird seitens der Stadt mit einer Fertigstellung im September 2027 gerechnet.
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Im Rahmen der Arbeiten auf der Friedrichstraße soll die Fahrbahn überbreit einstreifig und für Autos zweistreifig ausgebaut werden. Damit sollen Fahrzeuge künftig versetzt auf der einstigen Einkaufsstraße unterwegs sein können. Für den Radverkehr wird dort ein neuer, 2,50 Meter breiter Radfahrstreifen inklusive Sicherheitsstreifen errichtet. Nach Fertigstellung der Arbeiten ist für die Seitenräume an der Friedrichstraße eine tageszeit- beziehungsweise jahreszeitabhängige Nutzung von Gastronomiebetreibern und Geschäftsinhabern vorgesehen. Neben Parkplätzen können die Flächen künftig auch für außengastronomische Angebote genutzt werden. Zudem werden dort nach Abschluss der Arbeiten neue Bäume, Sitzbänke, Papierkörbe und Fahrradständer errichtet.
Sobald die Großbaustelle an der Friedrichstraße abgeschlossen ist, gilt dort eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Zwischen der Herzogstraße und dem Graf-Adolf-Straße gilt künftig Tempo 30, kündigt die Stadt an. Damit soll die besondere Situation mit hohem Geschäftsbesatz berücksichtigt werden, so die Stadt weiter.
Fernwärmeausbau im Düsseldorfer Süden verzögert sich
Ein weiteres großes Straßenbauprojekt befindet sich seit Januar 2023 im Düsseldorfer Süden. Der Holthausener Chemiekonzern Henkel und die Stadtwerke Düsseldorf haben dafür im September 2022 eine langjährige Partnerschaft beschlossen. Der Hintergrund: Henkel wird als erstes Unternehmen in der Landeshauptstadt seine erzeugte industrielle Abwärme aus seinem eigenen Kraftwerk in das Fernwärme-Netz der Stadtwerke speisen. Seit Januar 2023 führt die Netzgesellschaft Düsseldorf, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke, dafür die Tief- und Straßenbauarbeiten zwischen Holthausen und Benrath durch.
In mehreren Abschnitten fanden zwischen dem südlichen Ende der Kölner Landstraße und der Bonner Straße bis zur Ecke „Schöne Aussicht“ aufwendige Leitungsbauarbeiten statt. Doch anders als zunächst geplant konnte die Großbaustelle im Stadtsüden doch nicht bis Ende 2024 abgeschlossen werden. Zwar konnte ein Großteil des 3,6 Kilometer langen Bauabschnittes bereits fertiggestellt werden, in Höhe des Industrieparks an der Kreuzung „Am Trippelsberg/Bonner Straße/Paul-Thomas-Straße“ stehen jedoch noch weitere Arbeiten an.
Deswegen bleibt der Abschnitt zwischen Trippelsberg und Schöne Aussicht für den Individualverkehr voraussichtlich bis Juni 2025 weiterhin gesperrt, wie die Netzgesellschaft nun mitteilte. Außerdem wird die Zufahrt in die Paul-Thomas-Straße vom 14. Januar bis zum 14. Februar dieses Jahres nicht möglich sein. Wer mit dem Auto, Motorrad oder Mofa über die Bonner Straße nach Benrath fahren möchte, muss also wie seit zwei Jahren schon einen Schlenker über die Münchener oder die Nürnberger Straße machen. Umleitungen sind ausgeschildert. Nach Fertigstellung der Baustelle soll dann Einspeisung der Abwärme ins neue Fernwärmenetz erfolgen.
Abriss des Innenministeriums: Sperrungen an der Haroldstraße
Ein weiteres Großprojekt befindet sich seit Mitte 2023 an der Haroldstraße in Düsseldorf-Unterbilk. Dort wurde zuletzt das ehemalige Landesinnenministerium abgerissen. Die Arbeiten sollen nach Angaben des Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) noch bis zum Frühjahr 2025 andauern. Danach beginnt die Herrichtung der Baugrube, für die rund 18 Monate angesetzt ist.
Stadt führt fortlaufend Prüfungen an Bauwerken durch
In diesem Jahr werden an allen Düsseldorfer Brücken sowie an den drei Tunnelanlagen (Rheinufertunnel. Rheinalleetunnel und Kö-Bogen-Tunnel) die gesetzlich vorgeschriebenen Bauwerksprüfungen und Unterhaltungsmaßnahmen zu verkehrsärmeren Zeiten durchgeführt. Ob es anschließend zu Sanierungen, und damit einhergehenden Sperrungen, kommt, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, teilte die Stadt auf Nachfrage mit.
Künftig soll an gleicher Stelle das Verwaltungszentrum für die Landesverwaltung Nordrhein-Westfalen sowie ein Neubau für die NRW.Bank entstehen. In dem Zentrum sollen dann planmäßig das NRW-Finanzministerium, das Landesministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr sowie das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterkommen.
Aufgrund weiterer Baumaßnahmen wird der Bereich an der Haroldstraße zwischen dem Horionplatz und der Kavalleriestraße ab Dienstag, dem 14. Januar, 7 Uhr, bis zum 31. März 2026, 17 Uhr, gesperrt. Wer von der Neusser Straße kommend in Richtung Graf-Adolf-Platz oder Carlstadt fahren möchte, muss einen Umweg über die Hubertusstraße oder über den Rheinufertunnel nehmen.
Arbeiten im Rhenufertunnel verzögern sich bis 2026
Apropos Rheinufertunnel: Das Bauwerk sollte laut eines Medienberichtes im April aufgrund von Sanierungsarbeiten für mehrere Wochen gesperrt werden. Dort sollen zwei der vier Tunnel-Ventilatoren, die seit 28 Jahren in Betrieb sind, ausgetauscht werden. Diese Arbeiten verzögern sich nun und werden nach Informationen des Westdeutschen Rundfunks (WDR) nun doch erst im Jahr 2026 stattfinden.
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Grund dafür sind die Arbeiten an der Josef-Kardinal-Frings-Brücke, auch als Südbrücke bekannt. Die Brücke ist mittlerweile so marode, dass dort nur noch Fahrzeuge mit maximal 7,5 Tonnen fahren dürfen - trotz stetig laufender Sanierungsarbeiten. Damit der Verkehr zum Düsseldorfer Hafen weiterhin gewährleistet werden kann, werden die Arbeiten im Rheinufertunnel auf das nächste Jahr verschoben.
Für den Austausch der sechs Tonnen schweren Ventilatoren muss der Tunnel in beide Richtungen für etwa drei Wochen vollgesperrt werden. Autofahrer müssen sich also im kommenden Jahr im Bereich Innenstadt, Unterbilk, Medienhafen und Südring auf Verkehrsbehinderungen einstellen.
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