Düsseldorf. Seit acht Jahren ärgern sich die Händler über die Baustelle auf der Friedrichstraße. Jetzt gibt es Neuigkeiten, wann die Straße fertig wird.
Schaufensterbummel? Das ist auf der Dauerbaustelle Friedrichstraße schon seit Jahren nicht mehr möglich. „Sie kommen ja hier gar nicht mehr an die Fenster ran“, sagt Ralf Schönwälder. Vor seinem Geschäft für Orthopädie-Schuhtechnik an der Friedrichstraße 128 stehen sie wieder – die rot und weiß gestreiften Absperrgitter, die zwischendurch schon mal verschwunden waren. „Jetzt reißen die hier wieder alles auf“, wundert er sich. „Ich habe keine Ahnung, was die hier machen.“
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Der Geschäftsmann hat aufgehört, die Bauarbeiten verstehen zu wollen. „Ich habe mich so oft gefragt, warum man die Arbeitsschritte nicht alle auf einmal erledigt, sondern die Straße seit 2016 immer wieder neu aufreißt.“ Und er ist erstaunt, wie lange man an einer einzigen Straße bauen kann: „Woanders werden ganze Brücken schneller gebaut.“ Jetzt sei auch noch der Behindertenparkplatz verschwunden, der zu seinem Geschäft gehört. Trotz Nachfrage bei der Stadt habe er keine Ahnung, wann der Stellplatz wieder eingerichtet wird.
Die Kunden haben den Weg zum Glück trotzdem in seinen Laden gefunden, der vor mehr als 50 Jahren eröffnet wurde. „Wenn wir hier nicht so alteingesessen wären und so viele Stammkunden hätten, dann hätten wir längst zumachen müssen.“ Seit acht Jahren werde den Händlern auf der Friedrichstraße das Geschäftsleben schwer gemacht, viele hätten längst aufgegeben. Vor allem auf dem nördlichen Straßenabstand reihen sich leerstehende Ladenlokale aneinander. Aber jetzt soll es endlich so weit sein, dass die Löcher zugemacht werden und die Verschönerungsarbeiten an der Oberfläche beginnen.
Ab September, das hat die Stadt Düsseldorf angekündigt, beginnt eine „neue und entscheidende Phase“. Nachdem die Leitungen für Fernwärme, Gas, Wasser und Strom verlegt wurden, startet die Verschönerung der Oberfläche. Das Geschäft von Ralf Schönwälder ist auf dem Straßenabschnitt, der zuerst in Angriff genommen wird: von der Bachstraße bis zum Fürstenwall.
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Mitte 2026, so der Plan, soll dieser Teil der Friedrichstraße fertig sein. Ab Frühjahr 2025 bis Ende 2026 soll im zweiten Teilabschnitt die nördliche Friedrichstraße inklusive der Herzogstraße bis zur Graf-Adolf-Straße ausgebaut werden. Ganz am Schluss ist der Graf-Adolf-Platz dran. Hier hat die Stadt eine Bauzeit von neun Monaten einkalkuliert. Im September 2027 könnte alles fertig sein.
Drei Jahre müssen die Händler also noch durchhalten, bis die restlichen Leitungen verlegt, die alten Straßenbahnschienen entfernt, die Gehwege neu gestaltet und die Fahrbahnen erneuert sind. Insgesamt müssen die Arbeiter rund 32.000 Quadratmeter Straßenfläche ausbauen und neu gestalten. Die Überlegung, die Friedrichstraße zur Beschleunigung der Bauzeit für den Endspurt zu sperren, ist vom Tisch. Nach Abwägung aller Faktoren, so die Stadt, habe man bei einer Sperrung mehr Nach- als Vorteile gesehen für Gewerbetreibende und die Menschen, die auf den ÖPNV rund um den innenstadtnahen Knoten Kirchplatz angewiesen seien.
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Autos, Motorräder und Radfahrer werden sich also auch in der letzten Phase durch die Baustelle schlängeln dürfen. Es wird allerdings keinen separaten Fahrradstreifen geben. Auch in der Vorweihnachtszeit und während der Kirmes, wenn mehr Verkehr erwartet wird, soll durchgearbeitet werden. Wenn alles vollendet ist, wird es auf der wichtigen Düsseldorfer Verkehrsachse eine überbreite Fahrspur für den motorisierten Verkehr und einen zweieinhalb Meter breiten Radfahrstreifen geben. Auf beiden Seiten der Straße soll es in den Seitenräumen dann viel mehr Platz für Gastronomie, Begrünung, Fahrradstellplätze und Sitzbänke geben.
„Das wird hier bestimmt gut aussehen.“ Davon ist Ralf Schönwälder überzeugt. Er glaubt auch, dass es dann mit der Friedrichstraße wieder aufwärtsgehen wird. Allerdings hat das Bauprojekt so lange gedauert, dass er selbst im Ruhestand sein wird, wenn die Bagger endlich abziehen.
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