Prominente Tote: Um diese Persönlichkeiten trauert Hamburg
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Hamburg. Tatort-Stars, TV-Journalisten, Schwanenvater oder Altbürgermeister: Die Liste prominenter Todesfälle in Hamburg 2016 ist lang.
"Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt", stellte Bertolt Brecht fest. Dass der vor 60 Jahren verstorbene Dramatiker auch durch dieses Zitat weiterlebt, wäre hiermit bewiesen.
Auch viele Hamburger werden sich noch lange zurückerinnern an Menschen mit einem Wirkungsradius in der und über die Hansestadt hinaus, die in diesem Jahr von uns gegangen sind.
Das Abendblatt ruft Persönlichkeiten in Erinnerung, die in Hamburg geboren wurden, dort gestorben sind oder einen besonderen Bezug zur Metropolregion hatten - und die in den vergangenen zwölf Monaten verstorben sind.
Da waren der Musiker, der Schauspieler und der Altbürgermeister - aber auch die Kultursenatorin, der Sportjournalist, die Kultwirtin oder der Schwanenvater.
Harald Nieß und Annemarie Dose
Harald Nieß war am 6. Januar einer der ersten prominenten Hamburger Todesfälle des Jahres. 45 Jahre lang kümmerte er sich um das Wohl der Hamburger Alsterschwäne, bevor er diese Aufgabe 1996 an seinen Sohn Olaf übertrug. Nieß wurde 84 Jahre alt.
Ein noch höheres Alter erreichte Annemarie Dose, die am 28. April mit 87 Jahren starb. Als Gründerin der Hamburger Tafel trug die "Bilderbuchhanseatin" (Olaf Scholz) die Idee der Armenspeisung in die Republik. Dafür erhielt Dose das Bundesverdienstkreuz.
Annemarie Dose beim Abendblatt-Neujahrsempfang 2013:
Rosi Krokos und Carlo Blumenberg
Auch bei Rosemarie "Rosi" Krokos drehte sich zeitlebens viel ums Essen. Im "Harburger Fährhaus" an der Süderelbe servierte die Kultwirtin nicht nur Gunter Gabriel die längste Currywurst der Stadt. Am 16. Januar starb Rosi im Alter von 73 Jahren, wenig später übernahm Tochter Rosita die Kneipengeschäfte.
Auf den verschiedensten Geschäftsfeldern zuhause war Karl-Heinz Blumenberg. Mit der Band Leinemann hatte "Carlo" Gute-Laune-Hits wie "Mein Tuut Tuut". Außerdem galt der Musiker, Diplom-Politologe und Medienberater als Erfinder der Cruise Days im Hafen. Blumenberg starb am 24. Februar, er wurde 68 Jahre alt.
Roger Cicero
Musik und vor allem den Jazz im Blut hatte in Deutschland kaum einer so wie Roger Cicero. Für seine Fans, Freunde und Angehörige war die Todesnachricht am 24. März ein Schock.
Schließlich war Cicero mit 45 Jahren ebenso jung wie präsent - unter anderem die Teilnahme beim Vox-Tauschkonzert "Sing meinen Song" führten Cicero zurück ins Rampenlicht. Bis ihn ein Schlaganfall auf gleiche Weise aus dem Leben riss wie schon seinen Vater.
Beim Echo Jazz auf Kampnagel wurde Cicero im Mai posthum als "Sänger des Jahres National" ausgezeichnet. Zur bewegenden Trauerfeier fanden zuvor 570 Angehörige und Freunde den Weg in die St. Gertrud-Kirche auf der Uhlenhorst. Begraben ist Roger Cicero im Ohlsdorfer Ruhewald, wo nur ein kleines Namensschild auf einem Stein auf ihn hinweist.
Die Trauerfeier für Roger Cicero:
Emotionaler Abschied von Roger Cicero in Hamburg
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Roger Willemsen
Auch Roger Willemsen findet seine letzte Ruhe auf dem größten Parkfriedhof der Welt, wenngleich er in Bonn geboren wurde. Der Autor und Moderator, für viele Kritiker einer der letzten Intellektuellen im deutschen Fernsehen, starb am 7. Februar in Wentorf mit nur 60 Jahren an Krebs.
Roger Willemsen – ein Leben im Überblick
Kindheit und Jugend
Willemsen wurde am 15. August 1955 in Bonn geboren. Nach dem Abitur 1976 studierte er Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte, unter anderem in Florenz und Wien.
Karriere-Anfänge
Willemsen arbeitete wissenschaftlich in München, war drei Jahre als Journalist für Zeitungen und Radiosender in London und arbeitete als freier Schriftsteller und Übersetzer; 1991 begann er, beim Bezahlsender Premiere (heute Sky) zu arbeiten.
Im Fernsehen
Auf die Live-Talkshow "0137" bei Premiere, für die er unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, folgte die ZDF-Reihe "Willemsens Woche".Außerdem moderierte er unter anderem „Nachtkultur mit Willemsen“ im WDR, das ZDF-Kulturmagazin „Aspekte“ und die Porträtreihe „Willemsens Zeitgenossen“, ebenfalls im Zweiten.Im Radio war er seit Anfang des Jahrtausends besonders im WDR zu hören.
Als Autor
Willemsen war über seine Karriere hinweg als Autor von Sachbüchern und Literatur tätig, zuletzt erschien 2015 "Das Hohe Haus" in der er ein Jahr als Zuhörer im Deutschen Bundestag Revue passieren lässt.
Auszeichnungen
Roger Willemsen erhielt neben dem Grimme-Preis für "0137" den Bayerischen Fernsehpreis, den Prix Pantheon und zuletzt im vergangenen Jahr den Deutschen Hörbuchpreis
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Wie vielfältig und aufgeschlossen der Publizist war, der mit der ZDF-Talksendung "Willemsens Woche" den Durchbruch gefeiert hatte, zeigte nicht zuletzt die Zusammensetzung der Trauergemeinde in der Fritz-Schumacher-Halle.
Unter anderem erwiesen ihm Politikerin Claudia Roth, "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, Schauspielerin Sibel Kekilli oder auch Jazz-Trompeter Till Brönner in Hamburg die letzte Ehre.
Abschied von Roger Willemsen in Ohlsdorf
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Wilfried Weber
Einen hohen Bekanntheitsgrad hatte auch Wilfried Weber. Altbürgermeister Klaus von Dohnanyi schrieb im Abendblatt über den charmanten wie umtriebigen Buchhändler: "Wilfried Weber (...) war von jener immer seltener werdenden Art der Buchhändler: Er hatte gelesen, wovon er sprach, und verkaufte am liebsten, was er selber gern behalten hätte."
In Webers wunderbar aus der Zeit gefallenen Bücherstube Felix Jud in den Alsterarkaden lasen Prominente wie Schauspielerin Iris Berben oder Box-Weltmeister Vitali Klitschko. Wer solche Ideen verwirklicht, der wird unvergessen bleiben. Wilfried Weber starb am 21. August im Alter von 76 Jahren.
Barbara Kisseler
Hamburgs Kultur beklagte 2016 weitere schwere Verluste. Barbara Kisseler hinterlässt dabei eine besonders große Lücke, auch Monate nach ihrem Tod am 7. Oktober ist noch kein Nachfolger für die im Alter von nur 67 Jahren verstorbene Kultursenatorin gefunden.
"Ihre Fähigkeit, mit ebenso feinem wie auch direktem Humor selbst komplizierte Situationen konstruktiv zu meistern, machte sie zu einer überaus wertvollen und verlässlichen Partnerin der Kultur", sagte Schauspielhaus-Intendatin Karin Beier über Kisseler. Die Eröffnung der Elbphilharmonie wird nun ohne ihre "vehemente Fürsprecherin" (Generalintendant Christoph Lieben-Seutter) stattfinden.
Reaktionen zum Tod von Barbara Kisseler
Karin Beier, Intendantin des Schauspielhauses
Ihre Fähigkeit, mit ebenso feinem wie auch direktem Humor selbst komplizierte Situationen konstruktiv zu meistern, machte sie zu einer überaus wertvollen und verlässlichen Partnerin der Kultur.
Katharina Fegebank (Grüne), Zweite Bürgermeisterin
Barbara Kisseler war ein Glücksfall für Hamburg. Sie hatte Statur und Stil. Als Senatskollegin und Mensch werde ich sie sehr vermissen.
Andre Trepoll, Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion
Für Barbara Kisseler war Kultur kein Luxusgut, sondern sollte jeden erreichen. Mit ihrer hohen Sachkompetenz und ihrer Begeisterung hat sie die Kulturlandschaft in unserer Stadt maßgeblich geprägt.
Albert Wiederspiel, Direktor des Filmfests Hamburg
Filmfest Hamburg, aber auch die gesamte Filmbranche der der Stadt, hat eine gute Freundin verloren. Barbara Kisseler, selbst eine große Cineastin, hat für den Film und die Filmkultur in Hamburg wirklich gekämpft.
Andreas Dressel, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion
Mit ihrer Tatkraft, ihrer Beharrlichkeit, ihrem brillanten Intellekt und nicht zuletzt ihrem Charme hat Barbara Kisseler die Kulturpolitik dieser Stadt geprägt - und das wird bleiben. Die SPD-Fraktion ist ihr unendlich dankbar.
Daniel Kühnel, Intendant Symphoniker Hamburg
Die Symphoniker haben mit Bestürzung vom Tod Barbara Kisselers erfahren und sind voller Mitgefühl für ihre Familie.
Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant von Elbphilharmonie und Laeiszhalle
Das ist eine sehr, sehr traurige Nachricht. Barbara Kisseler war eine vehemente Fürsprecherin der Elbphilharmonie, für die sie in einer verfahrenen Situation die Verantwortung übernommen hat.
Michael Lang, Intendant Winterhuder Fährhaus
Es hieß einmal, Barbara Kisseler habe die sonst eher aufmüpfige Kulturszene "befriedet". Aber es war vielmehr so, dass die Kulturschaffenden sich von ihr bestens vertreten sahen und ihr absolut vertraut haben. Sie hat uns zu Lebzeiten geeint, und sie wird uns allen sehr fehlen!
Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck
Barbara Kisseler war eine herausragende Kultursenatorin mit Esprit, Feinsinn, einem wunderbaren Humor und einer großen inneren Freiheit und Unabhängigkeit. Hamburg verliert eine großartige Persönlichkeit.
Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Linke-Fraktion
Ihre Persönlichkeit, ihre Ausstrahlung und Präsenz haben in vielen Debatten geholfen, der Kultur die Bedeutung zu geben, die ihr zusteht. Mit ihr zu streiten war eine Freude, ihre spitze Zunge wird fehlen - auch mir ganz persönlich.
Ulrich Greiner, Präsident der Freien Akademie der Künste
Unter allen Kultursenatoren und Kultursenatorinnen Hamburgs war sie eine der kompetentesten und angenehmsten Gestalten. Die Freie Akademie der Künste verdankt ihr viel, und nicht allein die Akademie, sondern die ganze Stadt.
Katja Suding, Vorsitzende der FDP-Bürgerschaftsfraktion
Bewundert habe ich Frau Kisseler für ihre intellektuelle Tiefe, ihre Beharrlichkeit und ihren Humor. In ihrer Funktion als Kultursenatorin hat sie seit 2011 einen wesentlichen Beitrag für das Ansehen der Kultur in Hamburg geleistet.
Alexander Schulz, Direktor Reeperbahn Festival
Während Barbara Kisselers Amtszeit genoss das kleine Ressort Kultur auf Landesebene so viel Beachtung wie niemals zuvor in den vergangenen Jahrzehnten in dieser Stadt.
Tobias Rempe, Geschäftsführung Ensemble Resonanz
Bei der Eröffnung der Elbphilharmonie werden wir einen Platz für sie freihalten.
Anjes Tjarks, Vorsitzender der Bürgerschaftsfraktion der Grünen
Wir verlieren eine großartige Frau. Ihre letzte Rede in der Bürgerschaft zur Elbphilharmonie war für mich eine der besten und bewegendsten dieser Legislatur.
Thomas Collien und Ulrich Waller, Geschäftsführer des St. Pauli Theaters
Sie war immer eine verlässliche Größe in diesem mit guten Kulturpolitikern nicht gerade gesegneten Land. Versprochen war bei ihr Versprochen. Wir werden sie sehr vermissen.
Carola Veit, Bürgerschaftspräsidentin
Mit Barbara Kisseler verliert Hamburg eine in höchstem Maße anerkannte Kultursenatorin. Ihr herzliches Wesen und ihr Sachverstand werden uns fehlen.
Börries von Notz, Alleinvorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg
Mit Barbara Kisseler verlieren wir eine engagierte Mitstreiterin in der Sache und eine professionelle Vorkämpferin an der Schnittstelle von Politik, Verwaltung und Kulturschaffenden. Ihre Inspiration, ihr Engagement und ihren Humor werden wir sehr vermissen.
Amelie Deuflhard, Kampnagel-Intendantin
Sie war eine Erscheinung in der Kunstszene und noch mehr in der Politik. Einzigartig. Unvergesslich. Unersetzbar. Ich bin tief betroffen.
Thomas Hengelbrock, NDR-Chefdirigent
Wie gern hätten wir sie bei den ersten Proben in der Elbphilharmonie begrüßt - sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass dieser wunderbare Saal bald eröffnet werden kann.
Andrea Zietschmann, NDR-Klangkörpermanagerin
Ihre selbstbewusste Haltung, dass mit der Eröffnung der Elbphilharmonie die Vision einer international ausstrahlenden Musikstadt Hamburg Realität wird, hat alle Protagonisten in ihrer Arbeit beflügelt.
Nikolaus Besch, Intendant Hamburger Theater Festival
Der Tod von Frau Kisseler bedeutet für Hamburg einen großen Verlust und macht mich tieftraurig. Sie hat in ihrer Amtszeit mit ihrer stets konkreten, engagierten und zupackenden Art viel für alle Kulturbereiche der Stadt erreicht. Frau Kisseler gab einem das Gefühl, dass sie wirklich zuhört und sich für die vorgetragenen Belange einsetzten wird. Sie hat das Hamburger Theater Festival und das mit ihm verbundene bürgerschaftliche Engagement mit Freude unterstützt und hatte immer ein offenes Ohr. Ihre Lockerheit, ihr Humor und ihre Zugewandtheit machten eine Zusammenarbeit leicht.
Kent Nagano, Dirigent und Hamburger Generalmusikdirektor
We in Hamburg deeply mourn the passing of our visionary Kultur
Senator, Barbara Kisseler. The formidable civic leader combined her
brilliant intellect with sharp strategic prowess to regularly
realise dreams far beyond the expectations of given circumstances.
Her exceptional talent to architect major socio-cultural
initiatives combined with a seemingly fearless courage allowed her
to provide her constituents with a hope and optimism so rare and so
desperately needed in today's increasingly complicated world. These
special gifts combined with a natural wit, charm and warm
generosity made her a personality one felt privileged to have
known. We will miss her profoundly and Hamburg, present and future,
will surely remember her spirit and the legacy she leaves behind.
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Uwe Friedrichsen
Große Trauer löste auch das Ableben Uwe Friedrichsens aus. Der Hamburger Mime begeisterte nicht nur am Schauspielhaus oder in der TV-Krimiserie "Schwarz Rot Gold“, sondern auch in der "Sesamstraße". Am 30. April starb er im Alter von 81 Jahren nach schwerer Krankheit.
Friedrichsen war Mitglied der Freien Akademie der Künste. Dort kamen im Oktober insgesamt 1300 Werke und einige persönliche Besitztümer Friedrichsens wie Hüte, Schals und Uhren für die Hilfsorganisation "Ein Herz für Kinder" unter den Hammer – und stießen auf reges Interesse.
Uwe Friedrichsen 2009 in der "NDR Talkshow":
Knut Kiesewetter, Walter Ruppel und Peter Tamm
Kurz vor Jahresende hatte die Stadt noch drei weitere Verstorbene zu betrauern.: Am 28. Dezember ereilte die Kulturszene die Nachrichten vom Tode des Liedermachers und Multitalents Knut Kiesewetter (75) sowie des einstigen Ohnsorg-Intendanten Walter Ruppel. Der 89-Jährige starb bereits am 22. Dezember.
Am 29. Dezember starb der frühere Springer Vorstandschef Peter Tamm im Alter von 88 Jahren. Seine Karriere hatte der Nachfahre einer der ältesten Seefahrerfamilien Norddeutschlands als Schifffahrtsredakteur beim Hamburger Abendblatt begonnen. Der spätere Weggefährte Axel Springers hinterlässt als Vermächtnis das Internationale Maritime Museum in der HafenCity.
Von Götz George bis Manfred Krug
Berührungspunkte mit der Hansestadt hatten auch die Schauspieler Götz George (starb am 19. Juni), Manfred Krug (21. Oktober) sowie Hilmar Thate (14. September) und Hans Korte (25. September). Mit letzteren starben innerhalb weniger Tage die beiden großen Antagonisten des mehrteiligen TV-Dramas "Der König von St. Pauli" (1997) von Regisseur Dieter Wedel.
Götz Georges Kiez war ein paar Steinwürfe weiter, in St. Georg unterhielt er bis zuletzt einen Wohnsitz. Essen ging der große Akteur beim Lieblingsitaliener an der Außenalster. In Hamburg fühlte er sich wohl, hier wurde er im Alter von 77 Jahren beigesetzt. Georges ganz eigene Liebeserklärung an seine Wahlheimat und die diskreten Hamburger klang in einem Interview ebenso hart wie herzlich: "Die Hamburger, die schauen nur kurz und fragen sich: Ist das der Arsch? Ja, das ist er. Und dann gehen sie weiter."
Schauspieler Götz George ist tot
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Krug wiederum hat zwar nie an Elbe oder Alster gelebt, hält als Hamburger "Tatort"-Kommissar Paul Stoever für die Hansestadt aber bis heute den Quotenrekord der ARD-Krimiserie - seinem späten Nachfolger Til Schweiger alias Nick Tschiller zum Trotz. An Götz Georges "Schimanski" kam aber auch Krugs Figur zumindest bei den Zuschauerwerten nicht ganz heran.
Günter-Peter Ploog und Ernst Burmeister
Einem großen Publikum war zumindest seine Stimme vertraut, ab und an trat Günter-Peter Ploog auch vor die Kamera. Das wollte der Hamburger ZDF-Sportjournalist eigentlich auch am 17. September für das Bundesligaspiel des HSV gegen RB Leipzig tun. Doch dazu kam es nicht mehr, der 68-Jährige starb an diesem Tag an den Folgen eines Herzinfarktes.
Am 11. September war der HSV erneut in Trauer. An diesem Tag erlag Investor Ernst Burmeister den Verletzungen in Folge eines Raubüberfalls in seinem eigenen Haus in Stade-Bützfleth. Der 79-jährige Fruchthändler hielt für 4,03 Millionen Euro Anteile von 1,5 Prozent an der HSV AG. Die Täter sind bis heute nicht endgültig ermittelt. Weitere Hamburger Kriminalfälle des Jahres lesen Sie hier.
Helmut Greve
Unschätzbare Verdienste um die gesamte Hansestadt hatte Helmut Greve. Der Hamburger Unternehmer und Mäzen starb am 4. Juli im Alter von 94 Jahren. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Hannelore unterstützte Greve unter anderem den Bau der Elbphilharmonie mit 30 Millionen Euro und der Flügelbauten an der Universität Hamburg.
Als Dank an das Ehrenbürger-Paar wird das Hauptfoyer des Konzerthauses künftig "Helmut und Hannelore Greve Foyer" heißen. Es sei nur traurig, dass ihr Mann und Kultursenatorin Barbara Kisseler die Eröffnung der Elbphilharmonie nicht mehr miterleben könnten, sagte Greves Witwe zu ihrem 90. Geburtstag am 11. November.
Henning Voscherau
Die vermutlich größte Anteilnahme wurde 2016 schließlich Henning Voscherau zuteil. Für den urhanseatischen Altbürgermeister wurden nach seinem Tod am 24. August die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast gesetzt, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger kondolierten in der Rathausdiele. Bei der Trauerfeier im Thalia-Theater hielt Voscheraus jüngerer Bruder Eggert eine bewegende Rede.
Voscherau erwarb sich große Verdienste um die Zukunftsfähigkeit Hamburgs. So wurden unter anderem die Ideen zu einer HafenCity in seiner Amtszeit geboren.
Bei aller Trauer um die bekannten oder unbekannten Toten soll eine Weisheit Wolf Biermanns Mut machen für das neue Jahr. Denn wie postulierte der in Ottensen wohnhafte Liedermacher so treffend: "Es gibt ein Leben vor dem Tod."
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