Hamburg. UK Boberg erweitert Standort, die Großbaustelle Bergedorfer Tor wächst weiter und das Körber-Haus wird fertig. Eine Übersicht.

Die Zahl der Bergedorfer wächst pro Jahr um rund 1000 Menschen. Eine positive Entwicklung, die etliche Zukunftsprojekte erfordert. Hier unsere Auswahl für 2022.
 

1. Neubau B 5-Brücke über Kreisbahn Stormarn: Für Berufspendler bleibt die Bergedorfer Straße/B 5 weitere eineinhalb Jahre ein Nadelöhr. Gerade erst ist die seit 2019 laufende Erneuerung der Brücken über die Autobahn 1 abgeschlossen, da muss nun auch das wenige Hundert Meter weiter östlich gelegene Bauwerk über die Stormarner Kreisbahn erneuert werden. Die seit November laufenden Arbeiten hier kosten voraussichtlich 5,75 Millionen Euro, lassen nur eine Fahrspur je Richtung zu und dauern bis Frühjahr 2023. Eine Wechselverkehrsführung wie von der Autobahnbrücke gewohnt, bei der für den Berufsverkehr je zwei Fahrspuren freigegeben werden, gibt es nicht. Dabei wäre sie möglich, verläuft die alte Landstraße doch parallel durch Boberg. „Aber dieses Wohngebiet wollen wir schonen“, sagte Ulf Schröder, Chef der Verkehrsdirektion der Polizei Hamburg, beim Ortstermin.

Das BG Klinikum in Boberg. Am bisherigen Standort an der Bergedorfer Straße soll neu gebaut werden.
Das BG Klinikum in Boberg. Am bisherigen Standort an der Bergedorfer Straße soll neu gebaut werden. © Christina Rückert | Christina Rückert

2. Unfallkrankenhaus Boberg erweitert am alten Standort: Die lange gehegten Umzugspläne an den Curslacker Neuen Deich sind vom Tisch: Das Unfallkrankenhaus Boberg bleibt an seiner seit über 60 Jahren angestammten Adresse – und setzt nun darauf, hier seinen Neubau mit 750 Betten zu realisieren. Wie der Landschafts- und Naturschutz umgangen werden kann, der die Erweiterung noch blockiert, soll „gemeinsam mit der Stadt Hamburg vertiefend geprüft werden“, sagte Klinik-Geschäftsführer Christian Dreißigacker vor Weihnachten. Bis zum ersten Spatenstich für das „modernste Spezialkrankenhaus für Akut- und Rehamedizin“ werde noch einige Zeit vergehen.

3. Zukunftsstadtteil Oberbillwerder: Auch wenn die Geländeaufhöhung für Oberbillwerder erst 2023 und der Bau der Häuser nicht vor 2026 beginnt: Die Wege zum 6500 Wohnungen und bis zu 18.000 Menschen zählenden Zukunftsstadtteil werden schon 2022 sichtbar. Für den Zubringer von Bergedorf ist am Billwerder Billdeich bereits eine ganze Baumallee zum Fällen markiert. Und am Mittleren Landweg stehen längst zwei Mehrfamilienhäuser leer, die für die dortige Anbindung abgerissen werden sollen. Für 2022 wird nun die Stellungnahme der Bahn erwartet, ob die dritte Ausfallstraße Oberbillwerders wie geplant den Bahndamm nach Neuallermöhe-West durchstechen darf.

4. Sportplatz am Binnenfeldredder: Aufatmen an Lohbrügges Schulen: Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hat sein Versprechen wahr gemacht und 1,3 Millionen Euro für die lange überfällige Sanierung der Leichtathletik-Anlagen der Wilhelm-Lindemann-Anlage am Binnenfeldredder organisiert. Seit Jahren steckte das Projekt im Zuständigkeitswirrwarr der Behörden fest. Für Schüler von Gymnasium und Stadtteilschule Lohbrügge fielen deshalb große Teile des Sportunterrichts aus. Die Sanierungsarbeiten sollen nun kurzfristig beginnen.

5. Neue Anschlussstelle Ladenbeker Furtweg/B 5: Den geplanten Verlauf der neuen Straße durch den noch vorhandenen Waldstreifen kennzeichnet schon flatterndes Trassierband: Um Oberbillwerder für Autofahrer eng an Bergedorfs Zentrum anzubinden, wird es neben der Brücke des Ladenbeker Furtwegs eine neue Anschlussstelle an die B 5 geben. Der Baubeginn eilt, weil Bergedorfs FDP durchgesetzt hat, dass dieses Projekt fertig sein muss, bevor in Oberbillwerder der erste Bagger anrückt.

6. Oberer Landweg bald einspurig: Der neue Radschnellweg Hamburg-Geesthacht macht es unvermeidlich – der vierspurige Obere Landweg muss unter der Eisenbahnbrücke auf eine Spur je Richtung zurückgebaut werden. Denn hier wird der neue Radschnellweg entlang führen, und der braucht zwei der vier Fahrstreifen. Umbau in 2022.
 

7. Warten auf Bergedorfs sechste Stadtteilschule: Lohbrügges traditioneller Schulstandort Leuschnerstraße befindet sich in der Warteschleife. Die Bildungsbehörde hat entschieden, hier die wichtige sechste Stadtteilschule für den Bezirk zu bauen – aber erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts. In 2022 werden aber schon die Problemschüler des Regionalen Bildungs- und Beratungszentrums (ReBBZ) den Standort Richtung Reinbeker Redder verlassen. Die Planungen für die Stadtteilschul-Neubauten auf dem Schulhof schreiten voran. Nur die Grundschule bleibt.

.
. © BGDZ | Jan Schubert

8. Umbau Sander Damm fast fertig: Das Dauerchaos auf der Straße hat schon seit 17. Dezember ein Ende, doch Radfahrer und Fußgänger müssen sich noch bis zum Frühjahr gedulden: Der seit bald drei Jahren laufende Umbau der Lohbrügger Hauptstraße zwischen Feuerwache und Ortsausgang steht vor dem Abschluss. Er gilt als Vorzeigeprojekt, wie eine Hauptverkehrsstraße aus den 1960er-Jahren hier zur attraktiven Anbindung für alle Lohbrügger an Bergedorfs City werden kann.
 

9. Neubau der Bergedorfer Polizeiwache: 24 Millionen Euro liegen bereit, damit Bergedorfs gut 200 Polizeibeamte in ihrer viel zu klein gewordenen Wache endlich wieder genug Platz haben. Der Neubau am Ludwig-Rosenberg-Ring soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 beginnen. Zuvor wird jetzt die alte Handelsschule Wentorfer Straße zum Interimsstandort umgebaut und wohl im Mai bezogen. Zurück an den Ludwig-Rosenberg-Ring geht es Ende 2023. Dann soll der Neubau auf dem heutigen Parkplatz hinter der Wache fertig sein.

10. Rasanter Baufortschritt Bergedorfer Tor: Es geht mächtig schnell voran: Das Großprojekt Bergedorfer Tor wächst in die Höhe, hat schon das fünfte seiner neun Stockwerke erreicht. Und so soll es nach dem Willen der Projektgesellschaft auch weitergehen. Die Fertigstellung des 140-Millionen-Euro-Projektes ist für das vierte Quartal 2022 geplant. Dann öffnen hier unter anderem ein medizinisches Zentrum, eine Wohn- und Pflegeeinrichtung für Senioren und ein großer Anbieter von Büroarbeitsplätzen, die als „Coworking-Spaces“ für Stunden, Tage oder Wochen anzumieten sind.
 

11. Planungen für das Stuhlrohrquartier vor dem Abschluss: Vermutlich im Frühjahr wird das Großprojekt „Stuhlrohrquartier“ endlich sein komplett überarbeitetes Gesicht öffentlich präsentieren. Investor Buwog, heute Teil des Wohnungskonzerns Vonovia, hat hinter den Kulissen mit dem Bezirksamt drei Jahre an den Plänen gearbeitet. Sie sehen neben rund 1000 Wohnungen und 15.000 Quadratmetern an Gewerbe- sowie Einzelhandelsflächen im Herzen der 4,5 Hektar nun auch einen attraktiven Bau für Start-up-Unternehmen vor. Alles basiert auf dem Forderungskatalog der Bürgerinitiative, die 2018 ein deutliches Schrumpfen der Pläne für die Zukunft des alten Stuhlrohrfabrik-Areals zwischen Schleusengraben, Sander Damm und Weidenbaumsweg durchgesetzt hatte.

12. Neue Grundschule am Sander Damm: Weil die vielen Neubaugebiete am Schleusengraben etliche junge Familien anziehen, braucht Bergedorf hier dringend eine neue Grundschule. Die Behörde will sie nach langem Zögern auf dem ehemaligen Areal von Opel-Dello am Sander Damm bauen. Doch das hatte mittlerweile ein Wohnungsbau-Investor erworben. Ziel ist es nun, ihm das Areal in 2022 abzukaufen. Die Verhandlungen laufen.

13. Neubaugebiet Weidensteg mit Brücke über den Schleusengaben: Laut Bergedorfer Wohnungsbauprogramm kann es 2022 losgehen mit dem Bau des Weidensteg-Viertels. Zwischen Schleusengraben, Kampbille und Weidenbaumsweg sollen ein Nahversorgungszentrum und insgesamt 710 Wohnungen entstehen. Der jahrelange Streit zwischen Investor und Bezirksamt um die hier zusätzlich geplante, 2,5 Millionen Euro teure Fußgänger- und Radfahrer-Brücke über den Schleusengraben ist beigelegt. Damit könnte auch der Wanderweg am Westufer nach langem planerischen Leerlauf endlich realisiert werden.

14. Erweiterung Energie-Campus am Schleusengraben: Zehn Jahre nach seiner Gründung durch ein kleines Team um Prof. Dr. Werner Beba ist Bergedorfs Energie-Campus am Schleusengraben auf gut 100 Wissenschaftler und ein deutlich größeres Forschungsfeld als nur Windkraft angewachsen. So machen heute Speicherforschung und die Nutzung von Wasserstoff sowie künstlichem Methan einen Großteil der Arbeit aus. Der Bedarf an zusätzlicher Fläche, vor allem für Ausgründungen junger Unternehmen durch Nachwuchsforscher, ist groß. Bei einem Besuch machten Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Lutz Birke, Amtsleiter der Behörde für Wissenschaft und Innovation, Hoffnung auf deutlich mehr Platz. Er wird nun jenseits des Curslacker Neuen Deichs geschaffen, wo die Kleingärtner umgesiedelt werden, damit der Forschungs- und Innovationspark 30 zusätzliche Hektar Fläche bekommt.

Am neuen Sitz der Bergedorfer Zeitung: Redakteure, Anzeigenvertreter und Geschäftsstellen-Team an der Ecke Sachsentor/Chrysanderstraße.
Am neuen Sitz der Bergedorfer Zeitung: Redakteure, Anzeigenvertreter und Geschäftsstellen-Team an der Ecke Sachsentor/Chrysanderstraße. © Unbekannt | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

15. Altes Verlagshaus Bergedorfer Zeitung: Am 3. Januar sind es zwei Monate, dass Redaktion und Mediaberatung der Bergedorfer Zeitung das alte Verlagshaus am Curslacker Neuen Deich verlassen haben. Während die Zeitung seitdem an der Chrysanderstraße in der Bergedorfer City entsteht, zieht auch am alten Standort neues Leben ein. So haben die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) bereits einige Abteilungen hierher verlegt. Zudem zieht der Curslacker Fahrradhändler „Exklusiv Bikes“ ein.
 

16. Neubau Körber-Haus: Material-Engpässe verzögern die Fertigstellung des Körber-Hauses auf dem alten Lichtwarkhaus-Gelände beim Einkaufszentrum CCB erheblich. Sollte das 25-Millionen-Euro-Projekt samt hochmodernem Theatersaal ursprünglich zum Jahreswechsel 2021/22 eingeweiht werden, verzögert sich das nun bis in den Sommer. Die Folgen: Das Haus im Park der Körber-Stiftung bleibt bis dahin im Villengebiet, die Bücherhalle an Lohbrügges Fußgängerzone und der Awo-Seniorentreff Gast im H4-Hotel. Alle drei Institutionen werden in das Körber-Haus ziehen.
 

17. Zukunftsprojekt Bergedorfer Hafen/Serrahn 2030: Noch bis zum Frühjahr ist die 120 Jahre alte Kaistraße am Bergedorfer Hafen Baustelle. Für 1,9 Millionen Euro wird sie auf modernen Stand als Flaniermeile gebracht. Dafür soll die Serrahnstraße ihren historischen Charakter behalten, neue Bäume erhalten und Kulisse für die wachsende Gastronomie-Meile sein. Schmuckstück ist der alte Hafen-Kran von 1902. Ob er nur saniert oder sogar seine Technik wieder flottgemacht wird, ist noch offen. Die Instandsetzung der Straße ist nach den Kupferhof-Terrassen der zweite Teil vom Projekt Serrahn 2030, das den alten Bergedorfer Hafen wieder in den Mittelpunkt der Stadt holen soll. Weiter geht es später mit der Umgestaltung der Alten Holstenstraße zwischen Kirche und City-Kreisel.

18. Konzept für Bergedorfs Innenstadt der Zukunft: Das Jahr 2022 wird entscheidend für die Zukunft der Bergedorfer City – nach Rückschlägen wie dem Karstadt-Aus, der Corona-Pandemie und dem Siegeszug des Online-Handels. Zentrale Frage: Wie kann das Sachsentor samt seiner Umgebung attraktiv bleiben? Dabei liegt der Fokus zunächst auf seinem zentralen Kern – dem Bergedorfer Markt mit der besonderen Architektur plus ehemaligem großen Karstadt-Haus und dem ihm gegenüber liegenden Ensemble der wichtigsten historischen Einzelhandels-Immobilien Bergedorfs. Ob Geld für ein professionelles Stadtmanagement fließt, muss sich kurzfristig zeigen. Das gemeinsame Engagement von Politik, Wirtschaft und Verwaltung hatte im Dezember aber schon erste 850.000 Euro nach Bergedorf fließen lassen.
 

19. Abriss „Geisterparkhaus“ Rektor-Ritter-Straße: Der Neubau ist längst geplant, im neuen Jahr könnte er umgesetzt werden. Das geschlossene Ex-Penndorf-Parkhaus, in dem zuletzt ungebetene Besucher ein Auto angezündet hatten, soll durch einen Wohnkomplex ersetzt werden. Mit dem Parkhaus verschwindet auch der benachbarte einstige Elektronik-Großhandel.
 

20. Altes Glunz-Kaufhaus macht für Neubau Platz: Entkernt wurde die Immobilie an der Mohnhof-Kreuzung schon im Frühjahr. Der Abriss des alten Glunz-Kaufhauses soll nun im Winter folgen. Allerdings kündigt Julia Hartenstein diesen Schritt schon seit fast acht Jahren immer wieder an. Doch die Chefin des Bergedorfer Traditionsunternehmens, die die Firma zusammen mit ihrem Bruder Christian Brendel in dritter Generation führt, wurde immer wieder gebremst. Dass es dieses Mal anders sein dürfte, liegt am neuen Architekten Fred Freinsheimer. Der hat sämtliche bisherigen Neubaupläne komplett überarbeitet. In 2022 soll nach dem Abriss sofort gebaut werden. Konkret entstehen 76 Mietwohnungen. Geplante Fertigstellung: Weihnachten 2023.
 

21. Mehr Radverkehr in Bergedorfs östlicher City: Die Bergedorfer Schlossstraße ist schon umgestaltet, wenn die Einbahnstraße mit gegenläufigem Fahrradverkehr auch sehr provisorisch wirkt. 2022 soll nun auch der östlichste Zipfel der Chrysanderstraße nahe Mohnhof folgen: Radler haben dann auch hier freie Fahrt entgegen der Einbahnstraße. Das hat Folgen für die Autofahrer: Aus Platzgründen verlieren sie sämtliche Parkplätze im betroffenen Zipfel der Chrysanderstraße. Ein Effekt, der auch Bergedorfs Einzelhandel Sturm laufen lässt gegen dieses von der Koalition aus SPD, Grünen und FDP in der Bezirksversammlung beschlossene Projekt.
 

22. Bergedorfs erstes Hospiz: Noch müssen letzte Genehmigungen eingeholt werden. Doch im Herbst dürfte der Bau des ersten Hospizes in Bergedorf beginnen – direkt neben dem Haus im Park auf dessen Gelände im Villengebiet. 10 Millionen Euro investiert die Infinitas Stiftung von Marianne und Hans-Michael Kay in die eigens fürs Projekt gegründete gemeinnützige GmbH. 16 geräumige Appartements wird es in dem imposanten Bau geben, dazu viele weitere Räume, um die letzten Tage und Wochen sowie das Abschiednehmen so würdig wie möglich zu gestalten. Als einziges Hospiz in Hamburg soll dieses Haus auch auf junge Menschen ausgerichtet sein, die hier sterben. Seit drei Jahren planen die Stifter an diesem Projekt, das neben dem Begegnungszentrum die Zukunft des Haus-im-Park-Geländes bestimmen wird. Geplante Fertigstellung des Hospizes ist Weihnachten 2024.

23. Waldumbau im Bergedorfer Gehölz: Tim Laumanns kämpft buchstäblich an vorderster Front gegen die Folgen des Klimawandels. Der Bergedorfer Revierförster sieht genau, welche Folgen immer längere Hitzeperioden, Niederschlagsmangel, aber auch Starkregen und Stürme für die Wälder haben. Mit Sorge beobachtet er das zunehmende Buchen- und Eichensterben, darunter etliche weit über 100 Jahre alte Baumriesen. Das Bergedorfer Gehölz sei zwar bisher vergleichsweise wenig betroffen, sagt er, beugt aber trotzdem vor: Nach dem verheerenden Sturm vom Oktober 2017 hat er hier großflächig Kirschen, Esskastanien, Douglasien und Roteichen angepflanzt – insgesamt 14.000 Stück dieser mutmaßlich dem Klimawandel trotzende Arten.

24. Bethesda Krankenhaus erweitert die Notaufnahme: Schon im Frühjahr sollen Abrissarbeiten auf dem Gelände des Agaplesion Bethesda Krankenhauses beginnen, vom Herbst an wird dann zwei Jahre gebaut: Die Klinik investiert 12 Millionen Euro in eine neue, deutlich erweiterte Notaufnahme. „Wir passen uns der wachsenden Einwohnerzahl des Bezirks Bergedorf und seiner Nachbargemeinden an“, sagt Geschäftsführerin Maria Theis. Entstehen wird der zweigeschossige Bau zwischen der heutigen Notaufnahme und der Justus-Brinck-mann-Straße. Zum Projekt gehört auch die Zusammenführung der Diagnostik aller Spezialkliniken des Bethesda neben der neuen Notaufnahme, um die Patienten noch schneller behandeln zu können.

Bald Unesco-
Bald Unesco-"Weltkulturerbe"? Die Bergedorfer Sternwarte soll nach Willen des Hamburger Senats auf die Kandidatenliste kommen. © picture alliance/dpa | Markus Scholz

25. Sternwarte im zweiten Anlauf zum Weltkulturerbe: Der Antrag ist eingereicht, jetzt heißt es hoffen: Die Hamburger Sternwarte, 1912 auf dem Gojenberg in Bergedorf eingeweiht, hat nach 2008 einen neuen Anlauf gestartet, um von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt zu werden. In 2022 wird die Kultus­ministerkonferenz nun entscheiden, ob das Observatorium den Sprung auf die sogenannte Tentativliste schafft. Sie ist zehn Kandidaten kurz und umfasst sämtliche Bewerber, mit denen sich Deutschland ab 2024 um den Titel bewerben wird. Zugelassen hat die Unesco nur einen Kandidaten pro Jahr, weil Deutschland schon sehr viele Weltkulturerbe hat. Kommt die Sternwarte auf die Tentativliste, gelten ihre Chance als gut, von der Unesco den Titel als einzigartiges Erbe der Menschheitsgeschichte zu bekommen. Bein ersten Anlauf 2008 hatte die Kultusministerkonferenz dem Bergedorfer Kandidaten den Sprung auf diese Liste verweigert.

26. Neubau des Recyclinghofs: Bergedorfs Recyclinghof am Kampweg platzt schon lange aus allen Fugen. 120.000 Kunden steuern ihn schon heute pro Jahr an, 160.000 werden es im rasant wachsenden Bezirk künftig sein. Genau für diese Dimensionen ist der Neubau ausgelegt, der in 2022 endlich gebaut werden kann. Die Verhandlungen für die 2,5 Hektar große Wunschfläche an der Ecke Randersweide/Schleusendamm, rund zwei Kilometer südlich des heutigen Standorts, sind abgeschlossen. Dorthin soll auch der Bergedorfer Betriebshof der Stadtreinigung umziehen.

27. Mountainbike-Trail am Elbufer: Von Mountainbikern geliebt, vom Bezirksamt abgelehnt: Die rasant-abschüssige, 300 Meter kurze Strecke, angelegt von den Radsportlern unterhalb des Friedhofs am Elbhang, ist zum Politikum geworden. Das Bezirksamt hat diesen Trail schon oft zerstört und mit Baumstämmen gesperrt, weil es einer Verkehrssicherungspflicht nicht nachkommen will. Die Sportler bauten immer wieder auf – und haben auch Bergedorfs Politik an ihrer Seite. Sie drängt auf Genehmigung durch Hamburgs Behörden, die sich aber sträuben. Die endgültige Entscheidung dürfte im Frühjahr fallen.

28. Neue große Kapelle für Bergedorfs Friedhof: Die Arbeiten haben sich etwas verzögert, sollen in 2022 aber starten: Für 4,4 Millionen Euro erhält Bergedorfs Friedhof eine komplett sanierte Kapelle II und einen Neubau seiner benachbarten Verwaltung samt Werkstatt und Gartenbaustützpunkt. Die eigentlich für November 2022 anvisierte Fertigstellung dürfte sich nun allerdings bis Mitte 2023 verzögern.

29. Bergedorfs Ostumgehung wieder im Dornröschenschlaf: Sie steht weiter im Bergedorfer Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP. Doch die Ostumgehung von der A 25 am Speckenweg Richtung Norden über den Elbhang bis zur B 207 zwischen Wentorf und Börnsen angedacht, ist am Widerstand der beiden Gemeinden gescheitert. Zumindest vorerst. Nun hoffen alle auf das „Nachbarschaftsforum“, in dem die Gemeinden und der Bezirk gemeinsam Wege aus der alltäglichen Verkehrsschwemme auf der Wentorfer Straße suchen wollen. Bisher geht es im „Nachbarschaftsforum“ aber vor allem um bessere Bus- und Radwege-Verbindungen.

30. Historische Altengammer Kate muss versetzt werden: Sie steht dem Deichschutz im Weg und müsste eigentlich abgerissen werden. Doch dieses Schicksal will Bergedorfs Politik der vermutlich 370 Jahre alten Hornkate ersparen, die zum Gebäude-Ensemble um die Altengammer Mühle gehört. Sie müsste um 30 Meter ins Landesinnere versetzt werden. Jetzt wird geprüft, wie teuer das wäre – und wer das bezahlt.

31. Neubau Schule Kirchwerder: Der lang ersehnte erste Spatenstich erfolgte Ende September. Das Gelände am Kirchenheerweg/Marschbahndamm wurde für die Baumaßnahmen vorbereitet. Im Frühjahr sollen nun zunächst der Bau der Busanlage und der Umbau der Straßenfläche am Kirchenheerweg beginnen. Vorgesehener Beginn der Hochbauarbeiten an der Schule ist im zweiten Quartal 2022. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant. Die Kosten: rund 54 Millionen Euro.

32. Asphaltierung des Marschbahndamms: Der Plan, den parallel zur Elbe verlaufenden alten Bahndamm durchgängig zu asphaltieren, schlug Wellen. 1300 Unterschriften gegen das Vorhaben wurden gesammelt. Die Gegner wollen keine weitere Versiegelung von Naturflächen, fürchten um die Sicherheit, würde der 40 Kilometer lange Marschbahndamm Anziehungspunkt für Rennradfahrer. „Der Antrag im Förderprogramm Radnetz Deutschland für die Sanierung des Marschbahndamms wurde im August in Berlin beim Bundesministerium gestellt“, heißt es aus dem Bezirksamt. Die Antwort stehe noch aus.

33. Hotelneubau am Ochsenwerder Kirchendeich: Nach über fünf Jahren Vorbereitung soll der Bebauungsplanentwurf vom 24. Januar bis 24. Februar im Rathaus, Wentorfer Straße 38, ausliegen. Das Planverfahren endet laut Bezirksamt frühestens 2022. Der Neubau für das „Hotel am Kirchendeich“ soll in zweiter Reihe hinter der „Wein- und Friesenstube“ und den benachbarten Gebäuden entstehen.

34. Verkehrskonzept Badeseen/Parkplätze am Eichbaumsee: An heißen Sommertagen während pandemiebedingter Reise-Einschränkungen waren die Deiche an touristischen Hotspots zugeparkt, sodass Busse und Rettungswagen kaum durchkamen. Das will die Politik ändern. Sie entwickelt gemeinsam mit Polizei, Feuerwehr und den VHH ein Verkehrskonzept. 2022 sollen neue, feste Verkehrsschilder die mobilen Tafeln vom Sommer 2021 ersetzen, heißt es aus dem Bezirksamt. Weitere Maßnahmen befänden sich noch in der Ausarbeitung, darunter der Plan, die Festwiese am Eichbaumsee als Parkplatz zu öffnen. Sie bietet 700 weitere Stellplätze für Pkw.