Hamburg. Auf dem Gelände an der B5 soll ein Komplex mit 750 Betten entstehen. Bis vor Kurzem war noch ein anderer Standort im Gespräch.

Am Ende ging die Entscheidung ganz schnell: Die BG Kliniken der gesetzlichen Unfallversicherungen, zu denen auch das Unfallkrankenhaus Boberg gehört, haben sich in einem Grundsatzbeschluss dafür ausgesprochen, eine neue Klinik zu bauen. Der mehr als 60 Jahre alte Standort an der Bergedorfer Straße soll jedoch bleiben, ein Umzug an die A 25 wird nicht weiter verfolgt. Darüber informierte das Boberger Krankenhaus Mittwochabend.

Zuletzt war es, wie berichtet, sehr ruhig um die Machbarkeitsstudie geworden, mit der das Vorhaben geprüft wurde. Nun also der Beschluss, dass eine bauliche Lösung am bisherigen Standort in Bergedorf „prioritär“ verfolgt werden soll. „Verschiedene Standortalternativen“, so heißt es, waren untersucht worden – und offenbar durchgefallen. „Gemeinsam mit der Stadt Hamburg soll nun vertiefend geprüft werden, unter welchen Bedingungen sich die Planung eines Krankenhauskomplexes mit bis zu 750 Patientenbetten und für mehr als 2500 Beschäftigte am bisherigen Standort umsetzen lässt.“

Unfallkrankennhaus plant Neubau mit 750 Betten in Boberg

Bis zum Spatenstich werde aber einige Zeit vergehen, „denn neben einer tiefergehenden Prüfung der Grundstücksoption müssen unter anderem noch Belange des Landschafts- und Naturschutzes berücksichtigt und zahlreiche Fragen zur Wirtschaftlichkeit und Finanzierung geklärt werden“, heißt es.

Klinikgeschäftsführer Christian Dreißigacker zeigt sich zuversichtlich: „Wir freuen uns, dass die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen als Träger dem BG Klinikum Hamburg nun diese umfassende bauliche Erneuerung in Aussicht stellen.“

„Eines der modernsten Spezialkrankenhäuser für Akut- und Rehamedizin“

Und auch Konzerngeschäftsführer Reinhard Nieper sieht diese konkreten Überlegungen für einen Neubau als einen großen „Schritt in Richtung Zukunft“. Damit biete sich die Chance, „hier in Bergedorf eines der modernsten Spezialkrankenhäuser für Akut- und Rehamedizin und einen Toparbeitsplatz für medizinisches Fachpersonal entstehen zu lassen“.

Auch Bergedorfs Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann freut sich über die „zukunftsgerichtete“ Entscheidung. „Dies kann ein Vorzeigeprojekt werden, das Strahlkraft weit über Hamburg hinaus entfalten könnte. Eine gute Entscheidung für Bergedorf.“

Grund für den Neubau ist neben Platzmangel die veraltete Infrastruktur der Unfallklinik. Ambulante Behandlungsbereiche sollen nun vergrößert, Versorgungsangebote besser auf ältere Patienten ausgerichtet und alle Bereiche zukunftsfähig strukturiert werden.