Hamburg. 180 Polizisten ziehen im Januar vorübergehend in die alte Handelsschule. Ein Kraftakt, für den fünf Tage anberaumt sind.

Nun ist es fix: Vom kommenden Januar an, voraussichtlich in der dritten Woche, müssen alle Bergedorfer für polizeiliche Anliegen die alte Handelsschule an der Wentorfer Straße 13 ansteuern. Dann räumt das Polizeikommissariat 43 die jetzige Wache am Ludwig-Rosenberg-Ring, um dort Platz für den Polizeineubau zu machen. Fünf Tage sind für den Umzug der 180 Polizisten in die alte Handelsschule geplant – und das bei laufendem Betrieb. Ein ganz schöner Kraftakt, räumt Polizeihauptkommissarin Dorothea von Reden ein. „Aber wir werden alles versuchen, damit die Bürger den Umzug nicht zu sehr spüren.“

„Die Aufteilung der Schule ist für die Polizei nicht günstig“

Polizeihauptkommissar David Ahrens und Polizeihauptkommissarin Dorothea von Reden neben dem Technikpult, das bereits in der alten Handelsschule für die Polizei aufgestellt wurde.
Polizeihauptkommissar David Ahrens und Polizeihauptkommissarin Dorothea von Reden neben dem Technikpult, das bereits in der alten Handelsschule für die Polizei aufgestellt wurde. © Christina Rückert | Christina Rückert

Mit ihrem Kollegen, Polizeihauptkommissar David Ahrens, kümmert sie sich im PK 43 um das Thema Umzug und Neubau. Und sichtet mit ihm derzeit öfter mal die Räume in der alten Handelsschule. „Einiges muss hier noch umgebaut werden“, stellt sie fest. „Wir haben zwar mehr Platz als am Ludwig-Rosenberg-Ring. Dafür ist die Aufteilung für eine Polizeiwache aber überhaupt nicht günstig.“

Im September soll der Umbau der alten Handelsschule zur Polizeiwache starten. Und dann muss der Spagat zwischen möglichst geringem Aufwand und hohen Anforderungen gemeistert werden. „Drei Wanddurchbrüche müssen sein – wenn der Denkmalschutz mitmacht“, stellt von Reden fest. An anderer Stelle müssen Leichtbauwände aufgestellt werden, um Diskretion zu wahren. Dann geht es noch um die Sicherheitsanforderungen, um Brandschutz und natürlich um die ausreichende Technik. Das dritte Obergeschoss darf aus Sicherheitsgründen nicht für Büros genutzt werden, dort werden wahrscheinlich die Spinde aufgestellt, die sich derzeit in der alten Aula stapeln. Einen Zellentrakt wird es nicht geben – wer vorläufig festgenommen wird, muss nach Billstedt gebracht werden.

Mitte Februar soll Baustart für den Neubau sein

Parallel zum Umzug laufen die Vorbereitungen für den 24 Millionen Euro teuren Neubau am Ludwig-Rosenberg-Ring. Das Geld steht – trotz Corona – längst bereit, die Anträge sind gestellt. Mitte Februar sollen die Bauarbeiten beginnen, derzeit ist konkret der 21. Februar 2022 terminiert. Dann wird ein Teil des jetzigen Gebäudes abgerissen, nur der Gebäuderiegel am Sander Damm bleibt stehen. Zur Seite Ludwig-Rosenberg-Ring/Johann-Meyer-Straße entsteht ein neuer Anbau in halbrunder Form. Er muss auf Pfählen errichtet werden, denn der Baugrund ist schwierig.

Ein Flatscreen für Besucher der neuen Bergedorfer Wache

„Wir sind im Zeitplan und hoffen, dass es bald losgeht“, sagt Bergedorfs Polizeichef Olaf Sobotta. Im September 2023 soll – wenn alles glatt geht – Wiedereinzug sein. Dann können endlich auch wieder die Polizisten in die Wache zurückkehren, die derzeit an anderen Standorten untergebracht sind – die Verkehrsabteilung an der Kurt-A.-Körber-Chaussee und die Krad-Staffel im Landgebiet.

Aber auch für die Bürger soll sich einiges verbessern. Das neue Kommissariat soll insgesamt einladender sein. Im Wartebereich sollen Infos über einen Flatscreen laufen. Womöglich wird es dort auch einen Rechner geben, an dem die Bürger ihre Anzeigen selbst online aufgeben können.