Hamburg. Es gibt drei mögliche Varianten für die künftige B5-Anschlussstelle. Fertigstellung frühestens in vier Jahren. Kosten noch unklar.
Es ist einer der denkbaren Transportwege, auf dem beispielsweise die Unmengen Sand in den Zukunftsstadtteil Oberbillwerder gebracht werden könnten. Doch bis die Anbindung der B5 zum Ladenbeker Furtweg Realität geworden ist, dürfte noch viel Zeit verstreichen. Das verdeutlichte der Vortrag von Carola Adel von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) vor den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses.
Diplom-Ingenieurin Adel erläuterte drei mögliche Varianten der künftigen B5-Anschlussstelle. Dabei ist von vornherein klar: Das Projekt kann frühestens in vier Jahren realisiert werden – und so wohl erst drei Jahre nach dem für 2021/22 erwarteten grünen Licht für Oberbillwerders Bebauungsplan.
B 5 soll an Ladenbeker Furtweg angeschlossen werden
Zwei der Möglichkeiten des Anschlusses vom Ladenbeker Furtweg an die B5 liegen dabei nördlich der heutigen Brücke, eine weitere südlich. Bei Variante 1 im Norden wird der aus Bergedorf kommende Verkehr erst hinter der Brücke von der Bundesstraße abzweigen, über eine Rampe hinauf zum Ladenbeker Furtweg geführt und dort an einen neuen Kreisverkehr angebunden. Richtung Hamburger City geht es auf gleichem Weg wieder hinunter und über einen Beschleunigungsstreifen auf die B5.
Der Verkehr nach Bergedorf rollt über eine neue Ampelkreuzung, die auch den aus Hamburg kommenden Autofahrern das Linksabbiegen zum Kreisel auf dem Ladenbeker Furtweg ermöglicht. Fast identisch ist Variante 2, nur dass sie auf den Beschleunigungsstreifen nach Hamburg verzichtet und den gesamten Verkehr über die Ampelkreuzung schickt.
Dritte Variante: Kreisverkehr auf Südseite der Brücke
Wäre da noch Variante 3, die allein südlich der B5 die Verbindung zum Ladenbeker Furtweg vorsieht: Sie positioniert den Kreisverkehr deshalb auf die Südseite der Brücke – und sieht dessen Anschluss an die B 5 gut 200 östlich Richtung Bergedorf vor. Alle Abbieger von der B5 würden über die dortige Ampelkreuzung fahren.
In Erwartung des hohen Verkehrsaufkommens nach Hamburg aus dem neuen Stadtteil Oberbillwerder werden zwei Linksabbiegestreifen vorgesehen. Bei dieser Variante liegen das Mädchenwohnheim am Ladenbeker Furtweg und das Wohngebiet Untere Bergkoppel nah am Zubringer. Variante 1 und 2 führen dagegen über den Geesthang, durchschneiden ein Landschaftsschutzgebiet und schützenswertes Biotop-Gelände.
Kosten für neue Verkehrsknoten noch nicht bekannt
Für Norbert Fleige (Grüne) ist der Fall klar: „Aus unserer Sicht ist die 3 geeignet, die anderen gehen zu sehr zulasten der Natur.“ CDU-Fraktionschef Sven Noetzel will als erklärter Gegner Oberbillwerders gar keine: „Es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Auf der einen Seite müsste ein Biotop platt gemacht werden, auf der anderen Seite würde die Straße direkt am Wohngebiet Untere Bergkoppel entlang führen.“
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Noetzel kritisiert aber noch viel Elementares : Bei den Prognose zum Motorisierten Individualverkehr (MIV) Oberbillwerders gehe die Behörde mit nur 35 Prozent in allen vorgestellten Varianten von einem Verkaufsaufkommen wie in Hamburgs City aus. In Randgebieten liege das aber deutlich höher. Noetzel: „Das ist unrealistisch und Verkehrspolitik auf Grundlage von politischen Wünschen. “
Wie teuer der neue Verkehrsknoten in schwieriger Hanglage wird, ist bisher offen. Die BVM hat angekündigt, neben Gutachten zur Naturbelastung und Lärmaufkommen bald auch eine Kostenprognose folgen zu lassen.