Hamburg. Das Bauprojekt am Kirchenheerweg/ Marschbahndamm soll bis 2023 fertiggestellt sein. Neubau ist seit mehr als zehn Jahren geplant.

Auf diesen Moment haben Schüler und Eltern in Kirchwerder und den gesamten Vier- und Marschlanden schon seit einem Jahrzehnt gewartet: Am Freitagnachmittag erfolgte am neuen Standort der Stadtteilschule Kirchwerder der erste symbolische Spatenstich.

Damit können die Bauarbeiten für den Schulneubau am sogenannten „Teufelsort“ starten. Bis 2023 soll am Kirchenheerweg/ Ecke Marschbahndamm ein Schulneubau in drei Gebäuden für etwa 1000 Schülerinnen und Schüler und ein Kollegium von etwa 120 Personen entstehen. Dazu zählen ein Klassenhaus (Südriegel), ein Fachhaus (Nordriegel) und eine Dreifeldhalle. Das ehrgeizige Bauprojekt hat eine Investitionssumme von mehr als 50 Millionen Euro. Architektonisch nimmt es Elemente der typischen Vierländer Reetdächer auf.

Stadtteilschule Kirchwerder rechnet mit einem Umzug im Jahr 2024

Der erste Spatenstich ist getan. Die neue Schule soll 2023 fertig sein.
Der erste Spatenstich ist getan. Die neue Schule soll 2023 fertig sein. © Lena Diekmann | Lena Diekmann

Die Fertigstellung ist für 2023 geplant. Während die Grundschule am Kirchwerder Hausdeich bleibt, soll die Stadtteilschule voraussichtlich in 2024 umziehen und hofft, dass es nun keine weiteren Verzögerungen gibt. „Die Vierländer Schulgemeinschaft wartet schon so lange auf diesen Neubau, dass sie dem Projekt inzwischen skeptisch und fast abfällig gegenüber steht“, sagt Niko Gärtner, seit zwei Jahren Schulleiter in Kirchwerder.

Zu vielen Schüler- und Elterngenerationen sei versprochen worden, dass die augenscheinlich unzulänglichen Provisorien am Kirchwerder Hausdeich und in Curslack temporäre Übergangslösungen seien, führt Gärtner aus. „Wir hoffen, dass es mit diesem Spatenstich und einem zügigen Baufortschritt gelingt, den ursprünglichen Optimismus für ein eigentlich tolles Neubauprojekt wieder zu entfachen“, sagt der Schulleiter. Dafür sei es nun wichtig, dass es jetzt mit Volldampf vorangehe: „Weitere Verzögerungen würden in den Vierlanden ungnädig aufgenommen“, mahnt Gärtner.

Neubau der Schule ist bereits seit zehn Jahren geplant

Geplant ist ein Schulneubau seit mehr als zehn Jahren: 2012 sollten die maroden Schulgebäude am heutigen Standort noch abgerissen werden, um dort eine neue Schule zu errichten. Inklusive Verkehrskonzept und neuen Busstopps wurde daran mehr als ein Jahr geplant, für 2014 war der Baustart vorgesehen. Doch dann wurde im Sommer 2013 bekannt, dass auf einem Gelände zwischen Gose-Elbe und Heinrich-Stubbe-Weg, auf der eine Dreifeldhalle, Sportplatz und Parkplätze der Schule entstehen sollten, bereits Überschwemmungsflächen für die Gose-Elbe ausgewiesen werden sollten.

Siegerentwurf greift die Kulturlandschaft des ländlichen Raums auf

Die Neubau-Pläne platzen, ein alternativer Standort musste her. Der war schließlich Ende 2013 gefunden. Damals wurde noch mit einem Baubeginn im Jahr 2015 und einer Fertigstellung des Schulneubaus in 2017 geplant. Letztlich wurde in dem Jahr aber erst der Siegerentwurf gekürt: Eine 13-köpfige Jury um den damaligen Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter entschied aus 13 Entwürfen einstimmig für den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Thomas Kröger Architekten und Roswag Architekten aus Berlin. Der Oberbaudirektor erkannte damals in dem Siegerentwurf „eine großartige Chance für die Vier­- und Marschlande, zu zeigen, wie große Gebäude in die einzigartige Kulturlandschaft des ländlichen Raumes eingepasst werden können.“

„Die Schulgemeinschaft freut sich sehr auf die Fertigstellung und den Tag, an dem wir die Container und maroden 1970er Gebäude verlassen und in einer festlichen Parade den Kirchenheerweg entlang unser neues Quartier beziehen können“, sagt Niko Gärtner.