Um 9.30 Uhr beginnt in vielen Schulen die große Pause, und die meisten gehen in die Pausenhalle. Auch bei uns läuft das so ab, aber mit einem kleinen Unterschied. Wir werden von genau 14 Kameras beobachtet.

In der Pausenhalle sind es fünf und auf dem Rest des Schulhofs neun. Die Kameras sind fast immer dort, wo sich viele Schüler befinden. Aber auch an anderen Stellen - wie vor der Toilettentür oder an der Kasse der Cafeteria - wird jeder Schritt der Schüler und Mitarbeiter aufgezeichnet. Der Schulleiter ist sehr zufrieden und plant noch zwei weitere Kameras an den Eingängen.

Viele Schüler fühlen sich beobachtet, finden, dass man ihnen nicht vertraut, und fühlen sich fast wie im "Knast". Aber die Kameras haben auch viele Vorteile.

Zum Beispiel gab es vor Kurzem einen Weihnachtsbasar in unserer Schule, dort wurde eine Digitalkamera gestohlen. Die Polizei wurde gerufen, und anhand der Überwachungskameras konnte der Täter schnell gefasst werden. Außerdem gibt es, seitdem die Kameras installiert worden sind, keine Sachbeschädigungen mehr an unserer Schule.

Die Entscheidung, die Kameras anzubringen, scheint sehr sinnvoll gewesen zu sein. Aber keiner hat die Schüler gefragt. Letztendlich sind es ja sie, die beobachtet werden.

Mehmet Yücel, R9

Schule Möllner Landstraße