Weihnachten: Fest der Liebe und der Freude, eine Zeit, die man am liebsten mit seiner Familie verbringt. Doch für immer mehr Kinder und Jugendliche ist genau das nicht mehr möglich. Für Scheidungskinder, die die meiste Zeit kein Problem damit haben, nur bei einem Elternteil zu wohnen oder zwischen beiden hin- und herzupendeln, ändert sich zu Weihnachten die Situation.

Niemand möchte wählen, bei wem er welche Feiertage verbringen will und wer wem nicht begegnen darf. Denn oft herrschen Streitigkeiten innerhalb der Familien und zwischen den Eltern. Daher können die Kinder den Weihnachtstag nur mit einem Elternteil verbringen.

Dabei müssen sie sich ständig überlegen, wie sie ihre Zeit gerecht verteilen, sodass niemand aus den zwei oder mehr Familien bevorzugt oder benachteiligt wird. Das kann für die Kinder oft seelisch sehr belastend sein.

Die neunjährige Lena K. antwortete auf die Frage, wie sie und ihre Schwester ihre Feiertage verbringen: "Heiligabend feiern wir beide nur mit unserer Mutter. Unseren Vater und seine Familie sehen wir meistens am ersten Weihnachtstag. Den Rest der Familie besuchen wir an den anderen Tagen - alle getrennt.

Dabei wünsche ich mir doch nur ein Weihnachten, an dem wir alle, so wie früher, friedlich zusammen sein können."

Wenn es doch möglich ist, mit beiden Elternteilen zusammen zu feiern, entsteht oft - besonders bei den jüngeren Kindern - die Hoffnung, dass die Eltern doch bald wieder zusammenkommen.

Der elfjährige David B. und seine Schwester feiern mit beiden Elternteilen und deren Familien zusammen. Auf die Frage, ob er denkt, dass seine Eltern wieder zusammenkommen könnten, antwortete er: "Vielleicht. Mama und Papa sind beide alleine. Und zu Weihnachten sind wir wieder alle zusammen, eine glückliche Familie." So leiden die Kinder in jedem Fall unter dem Verhalten ihrer Eltern. Und solange es Eltern gibt, die sich scheiden lassen, wird es auch immer Kinder geben, die ihre Weihnachtstage aufteilen müssen.

Hier ein paar Tipps für Eltern :

- Erklären Sie Ihren Kindern die Situation.

- Geben Sie ihnen Freiräume, jedoch nicht die Macht, über alles zu bestimmen.

- Lassen Sie ihnen genug Zeit zum Überlegen.

- Versuchen Sie nicht, Ihr Kind mit Geschenken zu beeinflussen.

- Gehen Sie auch mal auf Kompromisse ein.

Sheyla Richter,

Jasmin Köller, 9c, Alexander-

von-Humboldt-Gymnasium