Ich heiße Ajay, bin 15 Jahre alt und lebe seit mehreren Jahren mit meinen Eltern und Geschwistern "im Bunker".
Der Bunker ist ein Hochhaus in Billstedt mit 20 Wohnblöcken. Ich weiß nicht genau, wie viele Menschen dort wohnen. Es sind jedenfalls sehr viele.
Im Bunker wohnen viele Ausländer wie Mazedonier, Jugoslawen, Albaner und Türken. Ich selber bin ein Afghane.
Ich möchte euch ein wenig erzählen, was dort alles passieren kann und was ich nicht so gut finde.
Was ich überhaupt nicht gut finde, ist, dass viele jüngere Kinder anfangen zu rauchen, zu kiffen oder zu dealen. Die großen Kinder schicken sogar die kleinen Kinder zum Klauen.
Das gibt es sehr oft bei uns. Ich habe auch schon gesehen, wie jüngere Kinder in Geschäften geklaut haben. Das ist leider normal bei uns.
In den Sommerferien können wir nur selten wegfahren, weil sehr oft in den Wohnungen eingebrochen wird. Die Wohnungen werden von den Einbrechern beobachtet. Darum traut sich keiner, von seiner Wohnung so einfach wegzugehen.
Es wird Geld und Goldschmuck geklaut, aber auch DVDs und andere Wertgegenstände. Die Wohnungen sehen nach dem Einbruch dann total durcheinander aus.
Auch wurde schon mal mein Fahrrad geklaut. Unser Hausmeister hat mir nicht erlaubt, mein Fahrrad im Treppenhaus abzustellen.
Darum habe ich es vor dem Hauseingang angeschlossen. Am nächsten Tag nach der Schule brauchte ich mein Fahrrad ganz dringend. Da war es aber weg.
Ich bin überall beim Bunker rumgelaufen und habe nach meinem Fahrrad gefragt. Aber keiner wusste etwas darüber oder wollte mir nichts darüber sagen.
Das sind einige Eindrücke von meinem Leben "im Bunker" von Billstedt.
Ich selber wohne nicht gern da. Ein Traum von mir ist, wenn ich erwachsen bin, aus dem Bunker wegzuziehen.
Am besten möchte ich in einer Gegend wohnen mit weniger Stress, Diebstahl und Schlägereien.