Schule und danach mit den Freunden zum Surfen - das war Jennys Alltag in Queensland.

"Das ,easy going' der Leute vermisse ich am meisten", sagt Jenny beim Interview über ihren sechs Monate langen Schüleraustausch nach Australien. Während ihres Aufenthalts im Jahr 2006 lebte die Hamburgerin in einer Gastfamilie in Noosa (Queensland). Das Städtchen ist einer der beliebtesten Urlaubsorte an der sogenannten Sonnenschein-Küste.

"Meine Gasteltern nahmen mich sofort als Tochter an und behandelten mich genauso freundlich und liebevoll wie ihre eigenen zwei Kinder. Wir hatten ein Topverhältnis", antwortet die 17-Jährige auf die Frage, wie das Gefühl war, in eine neue Familie zu kommen. Jenny besuchte die 11. Klasse der direkt am Strand gelegenen Sunshine Beach-Highschool, und noch heute vermisst sie die freundliche Art der Lehrer und Schüler. In der Schule sei sie sofort angesprochen worden, viele hätten ihre Hilfe angeboten, da sie als Austauschschülerin etwas Besonderes gewesen sei. "So wurde ich sehr schnell in verschiedene Cliquen aufgenommen und teilweise entwickelten sich richtig feste Freundschaften."

Die Schule ging jeden Tag von 8 bis 13 Uhr und war, so Jenny, um einiges leichter als hier. Neben den Hauptfächern gab es viele verschiedene Angebote wie Surfen, Tanzen, Marine Studies (Tauchen und Fischerei auf dem Ozean) oder Australian Football. Jeden Tag machte sich Jenny direkt nach der Schule mit Freunden auf die Suche nach der perfekten Welle - Surfen war schon vorher Jennys Hobby. "Aber Surfen in Australien ist einfach ein Traum. Zum einen wegen der tollen Wellen und der Menschen, mit denen man zusammen ist. Und zum anderen wegen der wunderschönen Strände und dem guten Wetter", schwärmt die blonde Schülerin.

Ansonsten traf sie sich zu Hause bei Freunden und kochte abends zusammen mit der ganzen Gastfamilie. Am Wochenende traf sie sich häufig abends mit ihren Kumpels und ging auf verschiedene Partys. In den Schulferien besuchte Jenny ihre Verwandten in Sydney und fuhr mit Freunden an die Gold Coast und zum Great Barrier Reef. Langeweile hatte Jenny jedenfalls nie, ebenso wenig wie Verständigungsschwierigkeiten.

Was waren die größten Unterschiede zu Deutschland? "In Australien sind die meisten Leute ziemlich locker drauf. Viele sind höflicher und persönlicher als hier. Vielleicht sind die Menschen so gut drauf, weil die Sonne viel scheint. In Deutschland gibt es dagegen sehr viele Perfektionisten, bei denen alles glatt laufen muss." Ein anderer Unterschied sei außerdem die Schuluniform, die in Australien üblich ist. "Die zeigt, dass alle Schüler gleich behandelt werden sollten."

Auf die Frage, was ihr am Austausch am besten gefallen habe und ob sie es weiterempfehlen würde, antwortete Jenny: "Am besten gefallen haben mir eindeutig das Surfen und die Leute. Und dass ich jetzt die Möglichkeit habe, wieder nach Australien zu fliegen, um alle meine Freunde und meine Gastfamilie zu besuchen. Australien ist für mich quasi ein zweites Zuhause geworden. Ich bin richtig süchtig nach dem Kontinent. Ich kann einen Austausch also nur empfehlen, da man viele neue Leute und zudem eine andere Kultur kennenlernt, man sehr viel selbstständiger wird und natürlich auch die englische Sprache besser lernt!"

Natürlich hat sie auch schon wieder Pläne, nach Australien zu reisen. "Meine Gastfamilie hat mich für den Sommer für fünf Wochen zu sich eingeladen. Deshalb habe ich mir gleich nach meiner Ankunft in Hamburg einen Job gesucht, und zum Glück ist es mir auch gelungen, genug Geld für den leider sehr teuren Flug zusammenzusparen.

Jetzt kann ich die Zeit kaum noch erwarten, denn mir kommt der Abschied von Australien vor, als sei er schon ewig her."

P.S. Ich selber habe mir das Thema "Schüleraustausch nach Australien" ausgesucht, da es mein großer Traum ist, dieses Jahr einen Austausch dorthin zu machen. Vielleicht klappt es!