Knapp vier Wochen nach dem Tod der neun Monate alten Lara (Foto) hat die Betreuerin der Familie erstmals eingeräumt, dass sie über ein...
Knapp vier Wochen nach dem Tod der neun Monate alten Lara (Foto) hat die Betreuerin der Familie erstmals eingeräumt, dass sie über ein "wechselhaftes Essverhalten" des kleinen Mädchens informiert war. Die von der Diakonieeinrichtung "Rauhes Haus" bestellte Sozialarbeiterin Marianne K., gegen die derzeit wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen ermittelt wird, erklärte dem Norddeutschen Rundfunk über ihren Anwalt, sie habe Anfang März mit der Mutter des Mädchens darüber gesprochen. Allerdings habe sie keinen akuten Handlungsbedarf gesehen, da Lara bei ihrem letzten Besuch mit Appetit gegessen habe. Daher sei sie nach dem Gespräch mit der Mutter in den Urlaub gefahren. Eigenen Angaben nach habe sie nach ihrer Rückkehr allerdings einen Arzttermin organisieren wollen. Lara war dann während der Abwesenheit der Betreuerin am 11. März tot von Rettungskräften in einer Wohnung in Wilhelmsburg gefunden worden. Die Obduktion ergab, dass das Mädchen deutlich unterernährt war. Es hatte zuletzt nur noch 4,8 Kilogramm gewogen. Unklar ist aber, ob dies die Todesursache war. Klarheit sollen Gewebeuntersuchungen bringen, deren Ergebnisse ab Mitte April vorliegen sollen. Außer gegen die Betreuerin hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen die 18-jährige Mutter und ihren 21-jährigen Lebensgefährten eingeleitet. Gegen sie wird wegen des Verdachts des Totschlags durch Unterlassen ermittelt.