Im Streit um das Kohlekraftwerk Moorburg zeichnet sich eine Einigung zwischen Antragsteller Vattenfall und der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) ab. Die Lösung im Konflikt um die strengen wasserrechtlichen Umweltauflagen der Behörde und den Betrieb des Kraftwerkes ist nach Informationen des Hamburger Abendblatts ein so genannter Hybrid-Kühlturm.
Bisher wollte Vattenfall das Kraftwerk mit Hilfe einer Durchlaufkühlung betreiben. Dabei wäre Wasser aus der Elbe entnommen und später erwärmt wieder in den Fluss geleitet worden. Eine Skizze mit dem Kühlturm von Vattenfall ist in der Behörde seit Ende März bekannt, heißt es aus der BSU. Ein Antrag liege bisher aber noch nicht vor. Zurzeit wird zwischen beiden Häusern nach einem Termin gesucht, bei dem Vattenfall die Pläne vorstellen soll.
BSU-Sprecher Volker Dumann sagte auf Abendblatt-Anfrage: "Wir wollen das Konzept des Konzerns sehen, um die Pläne im Anschluss bewerten zu können. Darüber sind wir gerade im Gespräch." Von Vattenfall hießt es offiziell: "Wir prüfen verschiedene Möglichkeiten, das Kraftwerk unter den Voraussetzungen der wasserrechtlichen Genehmigung zu betreiben", so Sprecherin Sabine Neumann. Der Hybridkühlturm sei eine dieser Varianten. In diesem Zusammenhang sehen Verwaltungsexperten auch die Klage Vattenfalls gegen die Bundesrepublik Deutschland vor dem internationalen Weltbank-Schiedsgericht ICSID in Washington.
Ziel des Energiekonzerns dort gegen die Umweltauflagen vorzugehen könnte es nach Expertenmeinung sein, in einem Vergleich zu erwirken, dass der Bund die zusätzlichen Kosten für den Kühlturm übernimmt.