Warstein. Unter dem Dach der Haus Cramer Gruppe wird künftig „Helles Dittken“ gebraut. Ist die Ähnlichkeit zum Namen des Veltins-Produkts Zufall?

Neues Jahr, neues Produkt: Die Haus Cramer Gruppe (vormals Warsteiner Brauerei) bringt ein neues Bier auf den Markt - eines mit einem ungewöhnlichen Namen. Das „Helle Dittken“ ist eine Neuheit der zur Unternehmensgruppe zählenden Herforder Brauerei. Ab März dürfte es in den Regalen nicht nur in Ostwestfalen zu finden sein.

„Der Trend auf dem Biermarkt geht zu Regionalität und Hellbier, und mit dem Hellen Dittken haben wir beides vereint“, sagt Unternehmenssprecherin Laura Heinzelmann über das Bier, das in Herford gebraut werden wird. Im vergangenen Jahr sei dort eine neue Abfüllanlage in Betrieb genommen worden, 20 Millionen Euro seien investiert worden. Das neue Produkt solle Marke und Standort stärken.

Redewendung ist Namensgeber: „Läuft wie‘n Dittken“

Dass Helles im Trend liegt, kann der Deutsche Brauer-Bund bestätigen. Mit einem Marktanteil von fast 50 Prozent bleibt zwar Pils des Deutschen Lieblingsbier. Aber mit einem wachsenden Marktanteil von mittlerweile knapp elf Prozent liegt Helles auf Rang zwei vor Weizen (sechs Prozent). Helles ist bei insgesamt seit Jahren rückläufigen Bierabsatzzahlen ein Wachstumssegment.

Aber wie kommt es zu diesem Namen Dittken? Das habe einen historischen Hintergrund, erklärt Laura Heinzelmann: Unter einem Dittken verstehe man das frühere Zehnpfennigstück, das am ehesten aus dem Portemonnaie gefallen sei - und dann unaufhörlich rollte, ohne umzufallen. „Daher kommt die Redewendung: Es läuft wie ‘n Dittken“, sagt Heinzelmann. Also: Es läuft besonders gut.

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„Die Kategorie Helles hat sich deutschlandweit in den letzten Jahren zu einem wahren Konsumentenliebling entwickelt“, wird Peter Lohmeyer, PR und Marketingverantwortlicher der Herforder Brauerei in einer Pressemitteilung zitiert.. Helles auf ostwestfälische Art gibt es nun also auch. „Die Redensart es ,läuft wie ‘n Dittken‘ kennt bei uns in der Region eigentlich jeder.“

Ein Helles einer NRW-Brauerei mit einem putzigen, originellen Namen? Ein Schelm, der Böses dabei denkt, dass sich „Helles Dittken“ gar nicht völlig anders anhört als das Vorzeigeprodukt „Helles Pülleken“ aus dem Hause Veltins?

Helles Pülleken: Erfolgsprodukt der Veltins Brauerei

Klar ist: Mit dem Pülleken ist es der Brauerei aus Grevenstein (Hochsauerlandkreis) vor fünf Jahren gelungen, den Trend zum Hellbier frühzeitig aufzugreifen. Es handle sich um die erfolgreichste Produkteinführung in den vergangenen zehn Jahren auf dem deutschen Biermarkt, wie die Brauerei gern wissen lässt. Allein im vergangenen Jahr wuchs der Ausstoß nach Veltins-Zahlen um mehr als 20 Prozent. Ist die Ähnlichkeit der Neuheit aus dem Hause Warsteiner nun Zufall?

„Dass wir wie viele andere Brauereien auch auf den Hellbiertrend setzen, ist nicht verwunderlich“, sagt Laura Heinzelmann: „Keine Frage: Die Kollegen bei Veltins haben mit dem Pülleken einen tollen Job gemacht, aber die Pläne zum Hellen Dittken haben wir schon seit einigen Jahren in der Schublade.“ Und wie reagiert man im Hause Veltins auf die Neuheit auf dem Markt? „Wir kommentieren die Produkte von Wettbewerbern nicht“, sagt Veltins-Sprecher Ulrich Biene.

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