Lüdenscheid. Der Neubau der Talbrücke Rahmede schreitet voran, der nächste Meilenstein steht bevor: Der Zusammenschluss der Brücken-Enden.
Jetzt wird es immer konkreter: Die sogenannte Stahlhochzeit beim Neubau der Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid, ist zum Greifen nah. Der Begriff beschreibt den Moment, wenn die beiden Brückenenden in der Mitte des Tals aufeinandertreffen und eine Brücke ergeben. Nach einer Mitteilung des Brückenbauer-Büros in Lüdenscheid ist auch klarer, wann es soweit sein wird.
Talbrücke Rahmede: Stahlhochzeit steht bevor
„Die Arbeiten am ersten Überbau der Talbrücke Rahmede machen große Fortschritte“, heißt es in der Mitteilung des Büros, dessen Gesicht der Lüdenscheider Bürgermeister Sebastian Wagemeyer (SPD) ist. Deswegen komme es ab dem 16. Februar 2025 (Sonntag, 23 Uhr) für mindestens zwei Wochen zur Vollsperrung der „Altenaer Straße“ - einem wichtigen Verbindungsstück zwischen Lüdenscheid und Altena - sowie der Straße „Im Wiesental“, die unterhalb der A-45-Brücke entlangführen. Grund: ein riesiger Kran muss aufgebaut werden.
A-45-Brücke: Die Lücke wird immer kleiner
„Um final beide Brückenhälften zu vereinen, müssen unter anderem die gelben Vorbauschnäbel, die an den jeweiligen Enden des Brücken-Überbaus sitzen, abgebaut werden. Für diese Maßnahme wird auf der Altenaer Straße ein großer Mobilkran aufgebaut, der die schweren Stahlelemente sicher nach unten transportiert.“ Die tonnenschweren Teile sind an die Brücke angeschweißt und müssen in fast 70 Metern Höhe abgetrennt werden.
Sei dies geschehen, werde der Kran anschließend umgerüstet, um die finalen Arbeiten bis zur Stahlhochzeit möglich zu machen. Bis Montag, 3. März (5 Uhr), wird die Sperrung andauern. Mit anderen Worten: Dann spätestens soll der Überbau der Brücke fertig sein! Nur das Wetter kann dies noch verhindern. „Da die Arbeiten in fast 70 Metern Höhe stattfinden, sind sie stark windabhängig. Verlängerungen der Sperrzeiten sind möglich“, heißt es in der Mitteilung. Der Bereich wird nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger gesperrt.
Spätestens im Sommer 2026 soll der Verkehr wieder rollen - vermutlich früher
Die Talbrücke Rahmede des Autobahn 45 war im Dezember 2021 wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt worden. Bis heute leiden Anwohner und Wirtschaft unter der Verkehrsbelastung bzw. den Zeitverlusten. Der volkswirtschaftliche Schaden, das ließ die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen in einem Gutachten festhalten, betrage täglich eine Million Euro. Im Mai 2023 wurde das Bauwerk gesprengt, den Neubau begann Bundesverkehrsminister Volker Wissing im Oktober desselben Jahres mit dem obligatorischen ersten Hammerschlag. Spätestens im Sommer 2026 soll der Verkehr auf der zuerst fertiggestellten Brückenhälfte (in beiden Fahrtrichtungen) wieder rollen.
„Der Baufortschritt lässt mich allerdings hoffen, dass es sogar noch schneller gehen kann als Mitte 2026 mit der Freigabe des ersten Überbaus.“
Die Entwicklung zuletzt sorgt aber längst dafür, dass in und um Lüdenscheid auch ein deutlich früherer Freigabetermin für möglich gehalten wird. Bürgermeister Wagemeyer hatte bereits im November gesagt: „Der Baufortschritt lässt mich allerdings hoffen, dass es sogar noch schneller gehen kann als Mitte 2026 mit der Freigabe des ersten Überbaus.“ Schließlich gibt es auch für die Baufirma gute Gründe, früher fertig zu sein. Die deutsch-österreichische Bietergemeinschaft Habau/MCE/Bickhardt Bau erhält Bonuszahlungen, wenn sie die erste Brückenhälfte des 170-Millionen-Euro-Projektes früher fertigstellt, als geplant.
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Wenn die Brückenenden miteinander verbunden sind, dann erfolgt auf dem 450 Metern langen Bauwerk u.a. die Betonage der Fahrbahnplatte, die Montage der Geländer und Schutzplanken, die Fahrbahnasphaltierung sowie die Auftragung der Markierungen. Tätigkeiten, die im Vergleich zum jetzigen Wirken eher unscheinbar sind. Tätigkeiten, die aber bis zu ein Jahr in Anspruch nehmen können. So war es zumindest bei der A-45-Talbrücke Kalteiche (350 Meter lang) bei Haiger.